FX Mittagsbericht: Euro behauptet sich
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Zum Wochenauftakt eröffnete die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar bei 1,1859, nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1783 im europäischen Geschäft markiert wurde. Aktuell notiert EUR/USD bei 1,1857. Da sich der EUR dem oberen Ende des Konsolidierungsbereichs von 1,1660 bis 1,1880 aufhält, hat er Potenzial nach oben auszubrechen und in eine weitere positive Phase einzumünden. Doch die Wahrscheinlichkeit ist aktuell angesichts des fundamentalen Hintergrunds nicht sonderlich hoch.
Am Freitag neigte der Euro zu Schwäche, nachdem aus der Eurozone das Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht wurde. Der Kurs des Währungspaares geriert temporär unter 1,18. Die Wirtschaft im Euroraum ist im zweiten Quartal um 12,0 Prozent eingebrochen und auch die Zahl der Arbeitslosen hat deutlich zugelegt. Nachdem der erste Schock verdaut war, legte der Kurs aber wieder zu, auch weil die Ergebnisse weitestgehend auch den Schätzungen entsprachen. Am heutigen Montagvormittag standen in der Eurozone keine nennenswerten Konjunkturdaten auf dem Programm, der Devisenhandel driftet impulslos sor sich hin.
Die Deutsche Bundesbank erwartet, dass die deutsche Wirtschaft im Sommer kräftig wächst. „Nach dem starken Einbruch im ersten Halbjahr dürfte die deutsche Wirtschaft im Sommerquartal 2020 sehr stark zulegen", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank. Die deutliche und breit angelegte Erholung, die bereits nach dem konjunkturellen Tiefpunkt im April eingesetzt habe, werde sich voraussichtlich fortsetzen. Eine rasche Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität erwarten die Frankfurter Ökonomen für die größte Volkswirtschaft im gemeinsamen Währungsraum aber nicht. „Ungeachtet der fortschreitenden Aufholbewegung wird das Vorkrisenniveau jedoch im Sommervierteljahr und darüber hinaus noch erheblich verfehlt.“
Die chinesische Währung zeigte sich zuletzt verhalten und pendelte richtungslos um 8,20. Aktuelle Daten aus der Volksrepublik lagen unter den Erwartungen. „Die globale schlechte Wirtschaftslage nimmt auch „der Werkbank der Welt“ das Erholungs-Momentum“; erklärte die National-Bank. Hinzu komme die derzeitige Last des Phase-1-Abkommens und diverse andere Belastungsfaktoren zwischen den USA und China. Am Samstag wollten sich Vertreter beider Länder zu einer Videokonferenz treffen, die aber ohne neuen Termin verschoben wurde. Aktuell handelt EUR/CNY um 8,22.
Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal zu großen Teilen zum Stillstand gekommen. Die Regierung in Tokio veröffentlichte heute die BIP-Daten zum Zeitraum April bis Ende Juni, in Japan stellt dieser Zeitraum das erste Quartal eines Fiskaljahres dar. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank auf das Jahr hochgerechnet um real 27,8 Prozent,. Der Rückgang der wirtschaftlichen Leistung ist der stärkste, den das Land seit 1980, dem Beginn der Aufzeichnung vergleichbarer Daten, verzeichnet hat. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal ergab sich nach den vorläufigen Berechnungen ein Einbruch von 7,8 Prozent. Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern, verabschiedete die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe breit angelegte Konjunkturprogramme. Bis Japans Wirtschaft wieder das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht hat, werden nach Ansicht von Ökonomen mindestens ein, zwei Jahre vergehen. Der Yen reagierte dennoch nur in einer ersten Reaktion schwach. Aktuell notiert EUR/JPY tiefer bei 126,00. Der geringe japanische Renditenachteil bzw. sogar Vorteil gegenüber USA und Eurozone stützt den Yen.
Das britische Pfund erwies sich zuletzt als stabil, heute aber schwächer. EUR/GBP notiert um 0,4 Prozent fester bei 0,9062. Der Chefökonom der Bank of England (BoE), Andy Haldane, vertrat in einem Beitrag in der Daily Mail am Samstag die Ansicht, dass die britische Wirtschaft auf dem Weg zu einer raschen Erholung sei. „Die wirtschaftliche Aktivität Großbritanniens fällt nicht wie ein Stein. Tatsächlich steigt sie nun seit mehr als drei Monaten an, früher als alle erwartet hatten“, sagte Haldane laut Reuters. Es werde erwartet, dass das BIP in der zweiten Jahreshälfte um über 20 Prozent steigen wird.
Die laufende Woche zeichnet sich insbesondere durch Stimmungsindizes beiderseits des Atlantiks aus. Im Wochenverlauf wären sowohl der heutige Empire Manufacturing als auch der Philadelphia-Fed-Index am Donnerstag aus den USA zu nennen, während aus der Eurozone die Markit-PMIs am Freitag im Fokus stehen dürften.
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