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10:48 Uhr, 30.09.2013

FX-Mittagsbericht: Drohende Zahlungsunfähigkeit der USA belastet Greenback

Der US-Dollar notiert zu Wochenbeginn gegenüber den anderen Hauptwährungen überwiegend schwächer, wobei den Greenback der Haushaltsstreit in den USA belastet.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,3495 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • USD/JPY
    ISIN: XC0009659910Kopiert
    Kursstand: 97,8950 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar notiert zu Wochenbeginn gegenüber den anderen Hauptwährungen überwiegend schwächer, wobei den Greenback der Haushaltsstreit in den USA belastet. Sollten sich Demokraten und Republikaner bis Mitternacht nicht auf einen Übergangshaushalt einigen, droht der weltgrößten Volkswirtschaft mit der Zahlungsunfähigkeit zum ersten Mal seit 17 Jahren eine teilweise Schließung der öffentlichen Verwaltung.

Derweil hat sich in Italien die politische Situation zugespitzt. „Berlusconis persönlicher Streit um den Verbleib im Parlament mündete in der Rücktrittsankündigung von fünf Ministern seiner Partei. Damit würde die Regierungskoalition am Ende sein und Italien droht in seiner schwierigen wirtschaftlichen Situation der politische Stillstand“, schreiben die Analysten der National-Bank im heutigen „Devisenbericht“.

EUR/USD präsentiert sich angesichts dessen seit Freitag ziemlich volatil. Die nach der überraschenden Ankündigung der Federal Reserve Bank (Fed), ihr Anleihenkaufprogramm unvermindert fortzusetzen, etablierte Handelsspanne zwischen 1,3461 und 1,3569 hat jedoch weiterhin Bestand. In der Spitze notierte EUR/USD zu Wochenbeginn bislang bei 1,3512.

Jüngste Wirtschaftsdaten aus der Eurozone haben enttäuscht. So sind die deutschen Einzelhandelsumsätze im August zwar nach zwei Rückgängen in Folge mit einem Plus von 0,5 Prozent im Monatsvergleich wieder gestiegen – allerdings nicht so stark wie im Konsens mit plus 0,9 Prozent erwartet (Juli: minus 0,2 Prozent). Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 0,3 Prozent nach plus 2,9 Prozent. Die Verbraucherpreise in der Eurozone stiegen im September um 1,1 Prozent im Jahresvergleich. Erwartet worden war im Konsens ein Anstieg um 1,3 Prozent, nach plus 1,3 Prozent im Vormonat.

Der Schweizer Franken ist aufgrund der politischen Unwägbarkeiten in der Eurozone und den USA als „sicherer Hafen“ gefragt und EUR/CHF hat seine bereits seit rund drei Wochen währende Abwärtsbewegung bis 1,2212 fortgesetzt – ein knappes Sechsmonatstief.

USD/JPY fiel auf den tiefsten Stand seit dem 29. August 2013 bei 97,66. Die über Nacht aus Japan gemeldeten Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen. So stieg der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im September von 52,2 auf 52,5 Punkte, während die Einzelhandelsumsätze im August wie erwartet um 1,1 Prozent im Jahresvergleich zulegten, nach einem Rückgang um 0,3 Prozent im Juli. Die Industrieproduktion enttäuschte hingegen im August mit einem Minus von 0,7 Prozent im Monatsvergleich (Konsens minus 0,2 Prozent), nach einem Anstieg um 3,4 Prozent im Juli.

Aus den USA steht am Nachmittag um 15:45 Uhr MESZ der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für September zur Veröffentlichung an. Analysten kalkulieren im Konsens mit einem Anstieg von 53,0 auf 54,5 Punkte.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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