Fundamentale Nachricht
12:03 Uhr, 30.04.2015

FX-Mittagsbericht: Dollar weitet Verluste aus

Schwache US-Wirtschaftsdaten und nach hinten verschobene Zinsanhebungserwartungen setzen dem US-Dollar auf breiter Basis zu.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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Der US-Dollar weitet seine Verluste am Donnerstag auf breiter Basis aus. Bereits gestern hatte der Greenback deutlich nachgegeben, nachdem die Serie jüngst enttäuschender US-Wirtschaftsdaten mit einem mickrigen US-Wirtschaftswachstum von gerade noch 0,2 Prozent im Quartalsvergleich (annualisiert) ihren bislang traurigen Höhepunkt gefunden hatte.

Die Federal Reserve Bank (Fed) reagierte auf die schlechte Datenlage am Abend mit der Wiederholung ihres Statements vom letzten Monat, demzufolge die Situation temporär sei. Zudem betonte die Fed die Datenabhängigkeit der zukünftigen Zinsentscheidungen, so dass bezüglich des Zeitpunkts einer ersten Zinsanhebung alles offen ist. Eine Zinsanhebung im Juni ist nach wie vor nicht ausgeschlossen, obwohl die schlechte Datenlage den Termin im September immer wahrscheinlicher werden lässt. Doch bei anhaltend schlechter Datenlage ist auch eine weitere Verschiebung zum Jahresende hin denkbar.

EUR/USD setzt angesichts dessen unterstützt von konstruktiven Wirtschaftsdaten aus der Eurozone seine Erholung fort und notierte bislang bei 1,1250 in der Spitze – ein Zweimonatshoch. Aus charttechnischer Sicht hat EUR/USD nach Überwindung des Widerstands bei 1,1098 Helaba-Analyst Ulrich Wortberg zufolge weiteres Aufwärtspotenzial bis 1,15.

GBP/USD legt ebenfalls zu, hat mit bislang zuhöchst 1,5492 sein gestriges Zweimonatshoch bei 1,5498 jedoch noch nicht erreicht. Das britische GfK-Konsumklima liegt im April unverändert bei vier Punkten. Im Konsens war mit einem Anstieg auf fünf Zähler gerechnet worden.

USD/JPY notierte im Tief bei 118,47. Die Bank of Japan (BoJ) hat das Volumen ihres Anleihenkaufprogramms unverändert bei 80 Billionen Yen pro Jahr belassen, die Inflationsprognosen jedoch gesenkt. So rechnet die BoJ für das Fiskaljahr 2015 nun nur noch mit einer Teuerungsrate von 0,8 Prozent, nach zuvor 1,0 Prozent. Das Inflationsziel von 2,0 Prozent dürfte erst im ersten Halbjahr des Fiskaljahres 2016 erreicht werden (bis Oktober 2016), hieß es weiter.

USD/CHF fällt zurück und hat bei 0,9324 ein frisches Zweimonatstief erreicht. Unterstützung bekommt das Währungspaar dabei auch von enttäuschenden schweizerischen Wirtschaftsdaten. So ist das KoF-Konjunkturbarometer entgegen den Erwartungen im April auf 89,5 Punkte gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 91,7 Zähler gerechnet, nach 90,8 Punkten im März.

Der Neuseeland-Dollar hat deutlich nachgegeben, nachdem die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ihren Leitzins zwar wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert bei 3,50 Prozent belassen hat, gleichzeitig jedoch Zinssenkungen für die Zukunft nicht ausschließen wollte. Im Tief notierte NZD/USD bei 0,7574.

Aus den USA werden um 14:30 Uhr MESZ die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis zum 25. April gemeldet. Analysten erwarten im Konsens einen Anstieg auf 297.000, nach 294.000 in der Vorwoche. Gleichzeitig stehen auch die Konsumausgaben im März an. Erwartet wird im Konsens ein Zuwachs um 0,6 Prozent im Monatsvergleich, nach plus 0,1 Prozent im Vormonat. Um 15:45 Uhr MESZ wird der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für April veröffentlicht (Konsens 50,1 Punkte, nach 46,3 Zählern).

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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