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16:20 Uhr, 17.11.2020

Für den Ölpreis wird es brenzlig

Für den Ölpreis würde eine Verlängerung der Produktionskürzungen der OPEC+ wie ein Befreiungsschlag wirken. Der Preis für WTI konnte zwar in der vergangenen Woche dank neuer Impfstoff-News zeitweise über die 42 Dollar-Marke ausbrechen, doch tat sich im Nachhinein jedoch schwer, das Level zu halten.

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    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 41,18500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ Wien (Godmode-Trader.de) - Das Technische Komitee (JTC) der OPEC+-Gruppe hat am Montag als Ergebnis einer virtuellen Sitzung vorgeschlagen, die laufenden Produktionskürzungen länger beizubehalten als ursprünglich vereinbart. Nach aktueller Einschätzung der Internationalen Energieagentur sollte eine Verlängerung um drei bis sechs Monate wie vom JTC konkret emfohlen ausreichen, um einen starken Aufbau der Lagerbestände zu verhindern. Der JTC erklärte, dass die Risiken für den Ölmarkt neu zu bewerten seien, da ein Wiederaufflammen der Corona-Pandemie eine neue Welle von Lockdowns nach sich ziehe.

Der Markt rechnet derzeit damit, dass die OPEC+ die aktuellen Kürzungen in Höhe von 7,7 Mio. bpd um mindestens 3 Monate verlängern wird. Heute findet das JMMC-Treffen der Minister der „OPEC+"-Länder statt. Auch hier könnte es eine Empfehlung geben, die aktuellen Niveaus zu verlängern. Positiv für den Markt wäre eine Ausweitung für weitere sechs Monate. Das 23-Staatenbündnis wird bei seinem Treffen zwischen dem 30. November und dem 1. Dezember eine endgültige Entscheidung treffen.

Unter der Annahme, dass die aktuell noch geplanten Produktionserhöhungen der OPEC+ ab Januar um 2,2 Mio. Barrel pro Tag durchgeführt werden, geht der JTC nun davon aus, dass das weltweite Ölangebot die Nachfrage im kommenden Jahr um durchschnittlich 1,5 Mio. Barrel pro Tag übersteigt, wie ein Delegierter der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte. Die offizielle Basisprognose des JTC liest sich noch deutlich zuversichtlicher. Demnach soll die Nachfrage im kommenden Jahr wieder anziehen und auch das Angebot klar übersteigen, mit der Folge, dass die weltweiten Lagerbestände mit einer Rate von 800.000 Barrel pro Tag abgebaut werden.

Für den Ölpreis würde eine Verlängerung der Produktionskürzungen der OPEC+ wie ein Befreiungsschlag wirken. Der Preis für die US-Rohölsorte WTI konnte zwar in der vergangenen Woche, dank der Impfstoff-News von Pfizer/BioNTech und diese Woche dank Moderna, zeitweise über die 42 Dollar-Marke ausbrechen, doch tat sich im Nachhinein schwer, das Level zu halten. Aktuell notiert WTI nur knapp über 41 Dollar/Barrel.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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