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12:33 Uhr, 22.02.2011

Frühindikatoren lassen auf weitere Erholung schliessen

Frankfurt (BoerseGo.de) - Von Aktien bis Rohstoffen haben sich die meisten Anlageklassen im vergangenen Jahr erfreulich entwickelt und eine zunehmende Erholung in den westlichen Volkswirtschaften und ein anhaltendes Wachstum in den Schwellenländern angekündigt. Diese Einschätzung trifft Brent Smith, Senior Vice President, Portfolio Manager und CIO bei Franklin Templeton Managed Investment Solutions in seinem aktuellen Marktkommentar. "Wir gehen davon aus, dass das Konjunkturbild weitgehend positiv bleibt für die nächste Zeit. Dies zeigen die positiven und zunehmenden Frühindikatoren (LEI), die eine große Menge von zukunftsbezogenen Daten beinhalten". Tatsächlich habe sich die Konjunkturlage seit Oktober 2010 deutlich verbessert. "Der erneute Anstieg der LEI in den letzten Monaten lässt auf eine positive Entwicklung der Aktien in den kommenden Monaten schließen"; so Smith.

LEI in den USA beinhalten den monatlichen Index für das produzierende Gewerbe des Institute for Supply Management (ISM), der die Industrietätigkeit misst. Die jüngsten ISM-Zahlen waren für Wirtschaft und Aktienmärkte gleichermaßen erfreulich. Sie rechtfertigen offenbar die Bemühungen der US-Behörden zur Ankurbelung der US-Konjunkturerholung. Die US-Notenbank (Fed) legte Anfang November ein zweites Programm zum Ankauf von US-Bundesanleihen auf. "Mit ihren Maßnahmen haben die Behörden versucht, die Beschäftigung zu fördern. So haben wir auch eine verbesserte Beschäftigung im Privatsektor erlebt, die sich normalerweise einige Monate nach der Auftragseingangskomponente des ISM-Index erholt", schließt Smith.

Auch die Markttechnik bleibt für Aktien unterstützend. "Die aktuellen Bewertungen sind nach unserer Meinung nicht überzogen. Das mittlere KGV des S&P 500 Index liegt ziemlich auf der Linie seines langfristigen Durchschnitts".

Aber nicht alles ist Gold was glänzt. Zwar seien die kurzfristigen Aussichten günstig. "Wir dürfen allerdings in dem relativ angenehmen Wachstums-Szenario, das die Anleger an den Märkten zunehmend einpreisen, auch die beträchtlichen Risiken nicht vergessen", sagt Smith. Genau so, wie ein kräftiger Anstieg der Aktienerträge typischerweise den Aufschwüngen eines Konjunkturzyklus vorangeht, könnte ein kräftiger Einbruch auch einen Abschwung vorweg nehmen, warnt der Experte. "Da wir glauben, dass die meisten starken Konjunkturdaten der letzten Wochen bestätigen,dass wir uns in der späten Expansionsphase des Konjunkturzyklusbefinden, und wir nun meinen, dass wir eventuell bald in eine neuePhase eintreten, die durch eine deutliche Abschwächung der Erholunggeprägt ist, könnten die Aktienmärkte durchaus als Vorläufer für eineAbschwächung des Wirtschaftswachstums dienen".

Als Risiken nennt Fondsmanger Brent Smith ausbleibende positive Effekte der im Dezember verlängerten Steuererleichterungen, die fragile Kaufbereitschaft des US-Verbrauchers aufgrund der Notwendigkeit der Entschuldung sowie der schwache Dollar. "Die Erholung ist noch immer auf Kurs und die meisten riskanten Vermögenswerte, einschließlich Aktien und Unternehmensanleihen, entwickeln sich weiterhin günstig. Aber: Wir achten sehr risikobewusst und weiterhin streng auf unser Engagement in verschiedenen Anlageklassen".

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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