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12:41 Uhr, 06.01.2011

Frühindikator: Höhere Auftragseingänge im November lassen Industrie auf weitere positive Entwicklung hoffen

Berlin (BoerseGo.de) - Die Auftragseingänge in der Industrie für den Monat November sind überraschend kräftig angestiegen. Vorläufigen Zahlen zufolge sei ein preis- und saisonbereinigter Anstieg von 5,2 Prozent verzeichnet worden, berichtet das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin am Donnerstag. Fachleute erwarteten einen Anstieg von 0,7 Prozent. Im Oktober habe sich die Ordereingänge um 1,6 Prozent ausgeweitet.

Als Hauptgrund des Antriebs im November nennt das Ministerium einen überdurchschnittlichen Anstieg der Großaufträgen für die deutsche Industrie. Auch bereinigt um Großaufträge nahmen die Auftragseingänge weiter zu. Damit zeichnet sich laut dem Wirtschaftsministerium ein positives Ergebnis für das Schlussquartal 2010 ab.

Hersteller von Investitionsgütern konnten ein Auftragsplus von 9,1 Prozent und die von Vorleistungsgütern von 1,0 Prozent ausweisen. Die Produzenten von Konsumgütern mussten hingegen mit 1,6 Prozent weniger Aufträgen als im Vormonat Oktober auskommen.

Auftrieb erhielten insbesondere die Hersteller von Investitionsgütern von Nachfragern außerhalb der Eurozone. Insgesamt erhöhten sich den Zahlen zufolge die Auftragseingänge aus dem Ausland um 8,2 Prozent und die aus dem Inland um 1,5 Prozent.

Im Zweimonatsvergleich Oktober/November gegenüber August/September erhöhte sich das Volumen der Aufträge saisonbereinigt um 2,1 Prozent. Die Bestellungen aus dem Inland nahmen um 2,8, die aus dem Ausland um 1,7 Prozent zu.

Der Auftragseingang umfasst den Wert aller im Berichtsmonat von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten des Verarbeitenden Gewerbes fest akzeptierten Aufträge auf Lieferung selbst hergestellter Erzeugnisse. Zur Analyse der Binnen- und Exportnachfrage wird zwischen dem Auftragseingang aus dem Inland und den von ausländischen Auftraggebern erteilten Orders unterschieden. Die monatlichen Indizes des Auftragseingangs für die Industrie zählen zu den wichtigsten Frühindikatoren für die Analyse der Konjunkturentwicklung in Deutschland.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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