FMC – Erneute Gewinnwarnung belastet die Fresenius-Familie
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- Fresenius Medical Care KGaAKursstand: 26,260 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Fresenius Medical Care KGaA - WKN: 578580 - ISIN: DE0005785802 - Kurs: 26,260 € (XETRA)
Überraschend kommt diese mit Sicherheit nicht, denn von Analystenseite wurde im Vorfeld eine weitere Warnung kolportiert, doch positiv wird diese sicherlich nicht aufgenommen. Als Gründe für die Gewinnwarnung werden ein herausforderndes Marktumfeld, sowie verzögerte Verbesserungsmaßnahmen in Nordamerika aufgeführt.
Abwehrschlacht in Bad Homburg
Nicht nur Goldman Sachs soll Fresenius, bzw. FMC jetzt zur Hilfe eilen im Kampf gegen den Finanzinvestor Elliott. Nein auch die Aktionäre sollen weiterhin an das Management glauben, das ihnen eine Gewinnwarnung nach der anderen einschenkt. Die beiden Managerinnen von FMC, Dr. Carla Kriwet als CEO und Helen Giza als CFO und CTO, haben den Laden zuletzt so gar nicht mehr im Griff. Kostensenkungen kommen nicht wie versprochen, Personal ist knapp und die Inflation treibt die Kosten weiter.
Als Kernelemente der Strategie will FMC die Investitionen auf profitable Bereiche verschieben und eine hohe Investitionsdisziplin wahren. Der Klinikverbund soll optimiert werden, die Lieferketten verbessert und die Organisation verschlankt werden. Alles was man eben so im Unternehmensberaterhandbuch lesen kann. Doch die Uhr tickt unaufhörlich und das leider gegen FMC.
Die Probleme plagen das Unternehmen schließlich nicht mehr Monate, sondern mittlerweile Jahre. Die Aktie notiert auf den Tiefstständen der Finanzkrise von 2009. Dabei wurden seither in jedem Jahr hohe freie Cashflows erwirtschaftet. Rund 15 Mrd. EUR freier Cashflow wurden in den Jahren 2010 bis 2021 vom Unternehmen generiert. Dagegen wirkt die aktuelle Marktkapitalisierung von ca. 8 Mrd. EUR fast winzig.
Im dritten Quartal legte der Umsatz jedenfalls um 15 Prozent auf 5,096 Mrd. EUR zu. Währungsbereinigt lag das Plus aber nur bei 3 Prozent. Das Nettoergebnis hingegen ging um 16 Prozent zurück. Währungsbereinigt waren es hier 24 Prozent. Eine Größenordnung die FMC jetzt auch für das Gesamtjahr anpeilt. Der freie Cashflow war mit 501 Mio. EUR im dritten Quartal weiter sehr solide. Das Verhältnis von Schulden zu EBITDA liegt bei etwa 3,5. 2023 werden 650 Mio. EUR zur Refinanzierung fällig. Im Jahr 2024 weitere 410 Mio. EUR. Das klingt jedenfalls machbar.
Fazit: FMC ist eigentlich eine Gelddruckmaschine. Das Unternehmen erwirtschaftet, solange ich zurückblicken kann, positive freie Cashflows. Die freien Cashflows der letzten 5 Jahre decken schon die heutige Marktkapitalisierung ab. Hoffen wir, dass dieses Unternehmen bald wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt und seine Stärken ausspielen kann.
Jahr | 2021 | 2022e* | 2023e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 17,61 | 19,18 | 20,27 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 3,31 | 2,40 | 2,94 |
Gewinnwachstum | -27,49 % | 22,50 % | |
KGV | 8 | 11 | 9 |
KUV | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
PEG | neg. | 0,4 | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
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