FLATEXDEGIRO – Gewinnwarnung und Bafin-Untersuchung
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- flatexDEGIRO AG - WKN: FTG111 - ISIN: DE000FTG1111 - Kurs: 10,200 € (XETRA)
CEO Frank Niehage, nie um große Sprüche verlegen und selbst ein Macher, spricht von kleineren Wachstumsschmerzen. Eigentlich hatte Flatex zuletzt noch deutliche Gewinnzuwächse aufgrund diverser Faktoren angekündigt. Beispielsweise soll der Zinsertrag der Bank explodieren, dank steigender Zinsen, die man aber nicht an die Kunden weiterreichen will. Zudem haben die Frankfurter zahlreiche Gebühren für die Kunden erhöht.
Weniger Orders treffen Flatex
Aber wie so oft Anspruch und Wirklichkeit sind bei Flatex zwei völlig verschiedene Welten. So hat das Unternehmen auch zahlreiche alternative Kennzahlen entwickelt, wie beispielsweise das EBITDA vor Marketingausgaben oder andere ähnlich fantasiereiche Bezeichnungen, um vom wirklichen Ergebnis abzulenken.
Verstehen wir uns an dieser Stelle nicht falsch, Flatex ist nach dem Kursverfall sicherlich günstig geworden und die heutige Warnung dürfte zwar für Volatilität sorgen, aber sollte die grundsätzliche Bodenbildung mittelfristig nicht infrage stellen. Die Geschäfte laufen bei den Brokern zurzeit eben mies! Statt genau das aber klar zu sagen, weicht Flatex aus und verspricht neue Ertragsquellen. Die werden jetzt aber erst verzögert geliefert. Natürlich wird 2023 dann alles fantastisch.
Im laufenden Jahr erwartet Flatex jetzt Umsatzerlöse von 380 Mio. EUR und eine adjustierte EBITDA-Marge von 37 Prozent. Einige Wochen zuvor sollten es noch 400 Mio. EUR und 42 Prozent Marge werden. Eine erhebliche Verfehlung. Dass Flatex die Meldung nicht mal als Gewinnwarnung tituliert oder gar auf das Ausmaß der Verfehlungen eingeht, ist typisch für den intransparenten Onlinebroker. Niehage würde das Wort Gewinnwarnung sicherlich als persönliche Beleidigung empfinden.
Wie auch immer, Flatex bemüht sich gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Der Vorstand wird jetzt deutlich von 2 auf 4 Personen aufgestockt. Neu in den Vorstand kommen Stephan Simmang und etwas später noch Christiane Strubel. Ansonsten werden ein paar Posten umsortiert. Niehage behält das Zepter weiter in der Hand. Zudem sollen die Eigenmittel der Bank um 50 Mio. EUR aufgestockt werden. Dazu soll der Jahresüberschuss thesauriert werden. Dividenden bleiben also Fehlanzeige.
Fazit: Flatex wirkt nicht ehrlich bemüht um Transparenz. Das Unternehmen gibt sich weiter aalglatt. Nicht mal als Adhoc bringt Flatex diese heftigen Neuigkeiten an einem Samstag heraus. Aktionär oder gar Kunde möchte ich persönlich bei diesem Verein aktuell lieber nicht sein. Das Papier bleibt auf der Watchlist.
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