Analyse
08:00 Uhr, 23.08.2023

FLATEXDEGIRO – Sind die Gewinnschätzungen noch zu hoch?

Die flatexDEGIRO Bank (flatex) ist kommunikationstechnisch zwar vorne mit dabei, wenn es darum geht, verschiedene Kennzahlen zu berichten. Doch der nüchterne Blick in den Halbjahresbericht hilft Investoren, zu verstehen, weshalb der Aktienkurs so schwach performt.

Erwähnte Instrumente

  • flatexDEGIRO AG
    ISIN: DE000FTG1111Kopiert
    Kursstand: 8,112 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • flatexDEGIRO AG - WKN: FTG111 - ISIN: DE000FTG1111 - Kurs: 8,112 € (XETRA)

Während flatex gerne über steigende Kundenzahlen berichtet, und die Zinseinnahmen in den Vordergrund stellt, zeigt das Ergebnis pro Aktie den Pfad an. Der Gewinn bricht von 0,47 EUR pro Aktie auf 0,18 EUR im Vorjahresvergleich ein.

Schwieriges Umfeld

Außer Frage steht, dass das Management von flatex starke Überzeugung für das Unternehmen zeigt. Die Insider haben in den vergangenen Monaten ordentlich Aktien eingekauft. Von einem sich aufhellenden Marktumfeld und mehr Volatilität an den Börsen würde das Unternehmen stark profitieren. Ob die Strategie, den Anlegern keinerlei Guthabenzinsen zahlen zu wollen, letztlich aufgeht, bleibt abzuwarten. Derzeit scheint ein Wettstreit unter den Onlinebrokern zu laufen, wer am meisten zahlt. Von flatex hört man da freilich nichts.

Zuletzt berichtete flatex von einem verwahrten Kundenvermögen auf Rekordstand und dem Abgang des Co-CEOs Muhamad Chahrour. Der Ärger mit der Bafin legt sich derweil etwas. Rechtlich geht das Unternehmen gegen ein 4 Mio. EUR Bußgeld der italienischen Wettbewerbsbehörden vor. Das Ergebnis wurde im ersten Halbjahr stark um gewisse Personalaufwände bereinigt, was dazu führt, dass flatex auf bereinigter Basis viel besser dasteht als auf Basis der „echten“ Zahlen. Aber auch das ist nichts Neues. Flatex war da schon immer kreativ gewesen.

Flatex wird im zweiten Halbjahr die Zinserträge weiter massiv verbessern können, weil die Frankfurter keine Guthabenzinsen an die Anleger zahlen. Im ersten Halbjahr stiegen die Zinserträge bereits von 34,9 auf 59,02 Mio. EUR an. Zudem reduziert man den Marketingaufwand deutlich. Das Sponsoring beim FC Sevilla hat flatex zum Ende des ersten Halbjahres eingestellt.

Fazit: Flatex wird ein besseres zweites Halbjahr verzeichnen, davon ist auszugehen, angesichts all der Turbulenzen im ersten Halbjahr. Weniger Marketingausgaben und steigende Zinseinnahmen helfen hier. Zudem wollen die Frankfurter steigende Gebühren vereinnahmen und den Kunden pro Trade mehr Geld abnehmen. Auf dem aktuellen Niveau dürften die Chancen für die Aktie wieder besser stehen, auch wenn kurzfristig Impulse für den Kurs fehlen. Der Halbjahresbericht ist in Summe eher als schwach einzuordnen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 406,96 382,89 433,35
Ergebnis je Aktie in EUR 0,07 0,77 1,00
KGV 113 11 8
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00% 0,00% 0,00%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

flatexDEGIRO AG-Aktie
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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