FLATEXDEGIRO – CEO Niehage greift nach den Zahlen zu
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- flatexDEGIRO AG - WKN: FTG111 - ISIN: DE000FTG1111 - Kurs: 7,488 € (XETRA)
Das rattert gerade über den Newsticker. Er war sich nicht zu schade dafür, nachbörslich sogar bis zu 10 Prozent Aufschlag zu zahlen. Analysten zeigen sich in einer ersten Reaktion nur mäßig angetan. Goldman Sachs belässt die Aktie auf Neutral und behält das Kursziel von 8 EUR bei. Der Ausblick auf das Jahr 2023 sei weitgehend im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.
Flatex will weiter Gas geben
Auch Jefferies äußert sich zunächst zurückhaltend. Das vierte Quartal sei dank höherer Zinseinnahmen solide ausgefallen. Daher liegen die Zahlen über den Erwartungen. Die Entwicklung der Kundenzahlen und die Handelsaktivität bleiben derweil schwach.
Der Umsatz von Flatex lag im vergangenen Jahr bei 407 Mio. EUR, etwas weniger als die 418 Mio. EUR im Jahr zuvor. Das EBITDA lag mit 183 Mio. EUR dennoch klar über dem Vorjahreswert von 112 Mio. EUR. Der Konzernüberschuss wird mit 106 Mio. EUR angegeben. Das entspricht einem Ergebnis von fast 1 EUR pro Aktie.
Im laufenden Jahr will Flatex trotz schwacher Handelszahlen den Umsatz auf bereinigter Basis leicht ausbauen und strebt eine EBITDA-Marge von 40 Prozent an. Die EBT-Marge soll bei 30 Prozent liegen. Zudem will der Konzern ab jetzt monatliche Kunden- und auch Handelszahlen nennen, ähnlich wie es Sino schon lange praktiziert.
Die Abarbeitung der BaFin-Feststellungen, wie es so schön heißt, liege im Plan. Flatex zahlt eine Strafe von etwas über 1 Mio. EUR. Zudem hat die BaFin auch künftig ein genaues Auge auf den Broker. Zu zahlreich sind die Schwächen wohl, die sich im Bereich der Geschäftsorganisation gezeigt haben.
In einem Basisszenario für das Jahr 2023 sieht Flatex die Kundenaktivität auf dem Niveau des zweiten und dritten Quartals des Vorjahres. Die Zinseinnahmen auf die Kundeneinlagen von 3,2 Mrd. EUR sollen durch die Decke gehen. Flatex verweigert den Kunden strikt, Habenzinsen zu zahlen und steckt sich die Zinsdifferenz lieber selbst ein. Das kommuniziert das Unternehmen auch recht offen und wird entsprechend gut verdienen. 2 Prozent Zinsen auf 3,2 Mrd. EUR wären immerhin schon 64 Mio. EUR Zinsertrag. Bei einem prognostizierten Überschuss von über 100 Mio. EUR wäre die Hälfte des Ergebnisses also fast schon „sicher“.
Fazit: Flatex kommt ganz gut durch die Krise. Das Unternehmen melkt erfolgreich die starke Kundenbasis. Die Aktie erscheint optisch niedrig bewertet. Wer über die BaFin-Prüfung hinwegsehen kann, für den bieten sich antizyklisch sicherlich aktuell Chancen. Die Insiderkäufe unterstreichen die laufende Bodenbildung. Das Schlimmste sollte hinter uns liegen, Anleger dürfen optimistischer in die Zukunft blicken.
Jahr | 2022e* | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mio. EUR | 407,00 | 410,00 | 445,00 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,95 | 0,90 | 1,03 |
KGV | 8 | 9 | 7 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Dividendenrendite | 0,00 % | 0,00 % | 0,00 % |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |
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Weil ich das so sehe. Flatex entscheidet sich bewusst dafür keine Zinsen zu zahlen und hat im letzen Jahr neue Gebühren etabliert. Als Aktionär toll als Kunde eher nicht.
"Das Unternehmen melkt erfolgreich die starke Kundenbasis." Warum schreiben Sie "melkt", hat das einen Hintergrund?