Analyse
11:00 Uhr, 28.02.2023

FLATEXDEGIRO – CEO Niehage greift nach den Zahlen zu

CEO Frank Niehage kauft bei FlatexDEGIRO (Flatex) nachbörslich Aktien, nachdem das Unternehmen die Zahlen und den Ausblick veröffentlicht hat.

Erwähnte Instrumente

  • flatexDEGIRO AG
    ISIN: DE000FTG1111Kopiert
    Kursstand: 7,488 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • flatexDEGIRO AG - WKN: FTG111 - ISIN: DE000FTG1111 - Kurs: 7,488 € (XETRA)

Das rattert gerade über den Newsticker. Er war sich nicht zu schade dafür, nachbörslich sogar bis zu 10 Prozent Aufschlag zu zahlen. Analysten zeigen sich in einer ersten Reaktion nur mäßig angetan. Goldman Sachs belässt die Aktie auf Neutral und behält das Kursziel von 8 EUR bei. Der Ausblick auf das Jahr 2023 sei weitgehend im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.

Flatex will weiter Gas geben

Auch Jefferies äußert sich zunächst zurückhaltend. Das vierte Quartal sei dank höherer Zinseinnahmen solide ausgefallen. Daher liegen die Zahlen über den Erwartungen. Die Entwicklung der Kundenzahlen und die Handelsaktivität bleiben derweil schwach.

Der Umsatz von Flatex lag im vergangenen Jahr bei 407 Mio. EUR, etwas weniger als die 418 Mio. EUR im Jahr zuvor. Das EBITDA lag mit 183 Mio. EUR dennoch klar über dem Vorjahreswert von 112 Mio. EUR. Der Konzernüberschuss wird mit 106 Mio. EUR angegeben. Das entspricht einem Ergebnis von fast 1 EUR pro Aktie.

Im laufenden Jahr will Flatex trotz schwacher Handelszahlen den Umsatz auf bereinigter Basis leicht ausbauen und strebt eine EBITDA-Marge von 40 Prozent an. Die EBT-Marge soll bei 30 Prozent liegen. Zudem will der Konzern ab jetzt monatliche Kunden- und auch Handelszahlen nennen, ähnlich wie es Sino schon lange praktiziert.

Die Abarbeitung der BaFin-Feststellungen, wie es so schön heißt, liege im Plan. Flatex zahlt eine Strafe von etwas über 1 Mio. EUR. Zudem hat die BaFin auch künftig ein genaues Auge auf den Broker. Zu zahlreich sind die Schwächen wohl, die sich im Bereich der Geschäftsorganisation gezeigt haben.

In einem Basisszenario für das Jahr 2023 sieht Flatex die Kundenaktivität auf dem Niveau des zweiten und dritten Quartals des Vorjahres. Die Zinseinnahmen auf die Kundeneinlagen von 3,2 Mrd. EUR sollen durch die Decke gehen. Flatex verweigert den Kunden strikt, Habenzinsen zu zahlen und steckt sich die Zinsdifferenz lieber selbst ein. Das kommuniziert das Unternehmen auch recht offen und wird entsprechend gut verdienen. 2 Prozent Zinsen auf 3,2 Mrd. EUR wären immerhin schon 64 Mio. EUR Zinsertrag. Bei einem prognostizierten Überschuss von über 100 Mio. EUR wäre die Hälfte des Ergebnisses also fast schon „sicher“.

Fazit: Flatex kommt ganz gut durch die Krise. Das Unternehmen melkt erfolgreich die starke Kundenbasis. Die Aktie erscheint optisch niedrig bewertet. Wer über die BaFin-Prüfung hinwegsehen kann, für den bieten sich antizyklisch sicherlich aktuell Chancen. Die Insiderkäufe unterstreichen die laufende Bodenbildung. Das Schlimmste sollte hinter uns liegen, Anleger dürfen optimistischer in die Zukunft blicken.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 407,00 410,00 445,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,95 0,90 1,03
KGV 8 9 7
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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2 Kommentare

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  • Sascha Gebhard
    Sascha Gebhard Redakteur

    Weil ich das so sehe. Flatex entscheidet sich bewusst dafür keine Zinsen zu zahlen und hat im letzen Jahr neue Gebühren etabliert. Als Aktionär toll als Kunde eher nicht.

    12:48 Uhr, 28.02.2023
  • Marc1
    Marc1

    "Das Unternehmen melkt erfolgreich die starke Kundenbasis." Warum schreiben Sie "melkt", hat das einen Hintergrund?

    11:22 Uhr, 28.02.2023

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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