Finanzkrise im Überblick: QE der EZB nur eine Frage der Zeit?
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Wochenende, 12./13. April:
Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem warnt vor zu großem Optimismus im Hinblick auf die Überwindung der Schuldenkrise in Griechenland. "Die erfolgreiche Rückkehr des Landes an den Kapitalmarkt bedeutet nicht das Ende aller Probleme für das Land", so der niederländische Finanzminister gegenüber Reuters.
EZB-Präsident Mario Draghi tritt erneut Befürchtungen entgegen, dass Europa auf eine Deflation zusteuert. "Unsere Projektionen zeigen, dass unsere Inflationsraten nicht mehr weiter sinken und schrittweise in Richtung zwei Prozent bis Ende 2016 steigen dürften", so der EZB-Präsident.
EZB-Präsident Mario Draghi stellt Lockerung der EZB-Geldpolitik bei weiterem Euro-Kursanstieg in Aussicht. "Die Stärkung der Wechselkursrate würde eine weitere Anpassung der Geldpolitik nötig machen", so Draghi.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz fordert mehr Flexibilität für Frankreich bei Erfüllung der Defizitvorgaben. "Wir sollten das unideologisch diskutieren. Wenn die wirklich diese Reformen machen, dann glaube ich, muss man mit allen Mittel sie dabei unterstützen", so Schulz im Deutschlandfunk in Bezug auf die von Frankreich angekündigten Reformmaßnahmen.
Montag, 14. April:
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer: "Die Renditen griechischer Staatsanleihen sind in den zurückliegenden Quartalen vor allem deshalb gesunken, weil die EZB im Sommer 2012 deutlich gemacht hatte, im Fall der Fälle Staatsanleihen der Krisenländer zu kaufen. Das ist eine Art Versicherung."
Bundesfinanzminister Schäuble sieht keine Anzeichen für eine Deflationsspirale in Europa. Er räumte aber ein, dass ein weiterer Anstieg des Euro-Kurses die wirtschaftliche Erholung in Europa beeinträchtigen könnte.
Frankreichs neuer Finanzminister Sapin will das Defizitziel für 2015 von 3 Prozent einhalten.
EZB-Ratsmitglied Noyer: Der Euro ist „unnormal stark“. „Eine Schwächung wäre wünschenswert“, sagte er der Zeitung Le Figaro.
EZB-Ratsmitglied Noyer hat sich für eine weitere Lockerung der Geldpolitik ausgesprochen. „Je stärker der Euro wird, desto akkommodierender muss die Politik werden“, sagte er der Zeitung Le Figaro.
Die Analysten der RBS sind fest davon überzeugt, dass die EZB in den kommenden Jahren ein QE-Programm auflegen wird.
Italien: Staatsverschuldung steigt im Februar auf 2,107 Billionen Euro von 2,089 Billionen Euro im Vormonat.
EZB-Ratsmitglied Noyer: Der starke Euro senkt die Inflation um rund 0,5%.
EZB-Ratsmitglied Noyer: QE könnte auch den Kauf von Staatsanleihen umfassen.
EZB-Ratsmitglied Noyer: Wir sind jederzeit Bereit einzugreifen, wenn nötig. Die Inflation könnte sich aber auch von selbst korrigieren. Werden uns die Daten von Monat zu Monat weiter genau ansehen. Basisszenario sieht einen natürlichen Anstieg der Inflation vor.
EZB-Ratsmitglied Bonnici: Ein negativer Einlagenzinssatz könnte den Euro in die richtige Richtung beeinflussen.
EZB-Ratsmitglied Noyer: EZB ist bereit zum Einsatz unkonventioneller Mittel, um das Risiko einer ausgedehnten Phase mit niedriger Inflation zu bekämpfen.
Dienstag, 15. April:
Der IWF unterstützt den Vorstoß von EZB und BoE, den ABS-Markt in Europa wiederzubeleben und dafür auf eine Änderung der Regulierung von Kreditverbriefungen zu dringen. "Es ist sehr wichtig, dass der Zugang zu Krediten weiter verbessert wird", sagte IWF-Kapitalmarktabteilung José Viñals der Börsen-Zeitung.
Das EU-Parlament hat heute Regeln für die Abwicklung und Sanierung von Banken verabschiedet. Künftig werden in erster Linie Eigentümer und Gläubiger zur Bankenrettung zur Kasse gebeten. Sparer mit weniger als 100.000 Euro auf ihrem Konto sollen verschont werden.
Systemrelevante Banken müssen sich laut Bloomberg auf strengere Regeln für ihre Geschäfte untereinander einstellen. Nach Angaben des Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht sollen die Finanzgeschäfte der systemrelevanten Banken untereinander ab 2019 auf höchstens 15 Prozent ihres Kapitals begrenzt werden.
Portugal: Die Regierung hat ein neues Sparprogramm mit einem Umfang von 1,4 Milliarden Euro für 2015 beschlossen
Irland: Die Regierung erwartet 2015 eine Neuverschuldung von unter 3 Prozent des BIP. In diesem Jahr sind es voraussichtlich noch 4,8 Prozent
Irland: Die Staatsschulden sollten bis Ende 2018 auf 107 Prozent des BIP fallen, Ende 2014 sind es voraussichtlich 121 Prozent.
US-Notenbanker Rosengreen hat sich für eine Änderung der Forward Guidance ausgesprochen. Die Fed sollte die Leitzinsen im kommenden Jahr auch dann nahe Null halten, wenn Vollbeschäftigung und 2 Prozent Inflation erreicht sind.
Mittwoch, 16. April:
Nach Einschätzung der Bank of America müsste ein QE der EZB ein Volumen von 1 Billionen Euro haben, damit es wirksam wäre.
Der bayerische Sparkassenpräsident Theo Zellner hat die Niedrigzinspolitik der EZB kritisiert. „Das billige Geld wirkt wie eine Droge, die auf Dauer die Sparkultur bedroht. Das darf nicht passieren. Die niedrigen Zinsen sind eine kalte Enteignung der Sparer. Wir brauchen hier dringend eine Umkehr“, sagte er dem Münchner Merkur.
Frankreich will bis Ende 2015 die Renten und Sozialleistungen einfrieren und damit insgesamt 50 Milliarden Euro einsparen. Bis Oktober nächsten Jahres sollen zudem die Zahlungen von der Inflationsrate entkoppelt werden.
US-Notenbanker Kocherlakota fordert eine Änderung der Geldpolitik. Die Inflation sei deutlich unter dem 2 Prozent-Ziel der Fed und auch die Beschäftigungsquote sei gering und werde auf absehbare Zeit niedrig bleiben, sagte er laut Reuters. Seiner Ansicht nach sollten die geldpolitischen Instrumente genutzt werden, um bessere makroökonomische Ergebnisse zu erzielen.
US-Notenbanker Fisher ist zufrieden mit der gegenwärtigen Inflationsrate. Er kündigte an, keine Politik zu unterstützen, welche die Inflation über 2 Prozent treibt.
Die Fed will den Aufschwung weiter durch eine lockere Geldpolitik stützen. "Wir stehen zu der Verpflichtung, die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen", sagte Notenbankchefin Janet Yellen. Je länger der Arbeitsmarkt und die Inflationsentwicklung hinter den Zielwerten zurückblieben, desto länger bleibe der Leitzins auf dem aktuellen Rekordtief.
Donnerstag, 17. April
Martin Schulz, SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl, will die Defizitkriterien im Stabilitätspakt an die „politische Realität anpassen“. „Es kann nicht sein, dass die öffentliche Hand in den Krisenstaaten als Investor ausfällt und die privaten Unternehmen wegen der Kreditklemme in diesen Ländern auch nicht investieren können“, sagte er dem Handelsblatt.
Griechenland: Haushaltsdefizit im ersten Quartal bei 1,14 Milliarden Euro.
Italien: Die Rendite für 10-jährige Staatsanleihen ist am Donnerstag auf ein neues Rekordtief von 3,068% gefallen.
Goldman Sachs geht mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent davon aus, dass die EZB die Zinsen im Juni senken wird.
EZB-Ratsmitglied Mersch: Die Erholung in der Eurozone ist teilweise zum Erliegen gekommen.
EZB-Ratsmitglied Mersch: Die EZB verfolgt keine Ziele in Bezug auf den Wechselkurs, der starke Euro senkt jedoch die Inflation.
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