Analyse
09:22 Uhr, 16.09.2022

FEDEX - Ein Quartalsbericht für die Bären

Der gestrige Quartalsbericht des Logistikdienstleisters Fedex kommt am Markt überhaupt nicht gut an und zieht den gesamten Sektor nach unten. Hautpgrund: Die Gewinnschätzungen der Analysten waren viel zu hoch.

Erwähnte Instrumente

  • Fedex Corp.
    ISIN: US31428X1063Kopiert
    Kursstand: 204,870 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Fedex Corp. - WKN: 912029 - ISIN: US31428X1063 - Kurs: 204,870 $ (NYSE)

Wenn es ein Paradebeispiel für einen Quartalsbericht gibt, bei dem rein gar nichts passte, war es gestern der von Fedex. Die gemeldeten Zahlen wie auch der Ausblick blieben hinter der Markterwartung zurück, die Aktie bricht zweistellig ein

Erwarteter Gewinnanstieg vs. gemeldeter Gewinneinbruch

Im Detail stieg der Umsatz zwar leicht verglichen mit dem Vorjahresquartal von 22,0 auf 23,2 Mrd. USD. Das bereinigte Ergebnis je Aktie brach aber von 4,37 auf 3,44 USD je Aktie ein. Analysten hatten einen größeren Umsatzanstieg auf 23,6 Mrd. USD erwartet, vor allen Dingen aber auch einen Ergebnisanstieg auf 5,14 USD je Aktie. Die Differenz beim gemeldeten Ergebnis je Aktie beträgt folglich satte 1,70 USD. Wo angesichts explodierender Kosten und sinkender Nachfrage der Optimismus der Analysten herkommt, bleibt wohl deren Geheimnis. Nun werden sie definitiv neu rechnen müssen.

Fedex-CEO Raj Subramaniam geht davon aus, dass die weltweite Wirtschaft in eine Rezession schlittern wird und plant Kosteneinsparungen. Als Teil des Programms werden 90 Bürostandorte geschlossen, auch werden Neueinstellungen erst einmal zurückgestellt, Flüge reduziert und Projekte zum Teil gecancelt.

Noch extremer als die Differenz in den gemeldeten Zahlen fällt die Differenz beim Ausblick auf das zweite Quartal 2022/23 aus. Hier rechnet Subramaniam nur mehr mit einem Ergebnis über 2,75 USD je Aktie und einem Umsatz zwischen 23,5 und 24,0 Mrd. USD. Analysten hatten im Schnitt mit einem EPS von 5,48 USD nahezu einen doppelt so hohen Gewinn erwartet.

Abwarten und Alarme setzen

Aus charttechnischer Sicht lohnt sich ein Blick auf den Langfristchart der Aktie. Dieser zeigt eine langfristige Aufwärtstrendlinie, die aber noch sehr weit entfernt ist. Auch lässt sich ein Unterstützungsbereich zwischen 120 und 98 USD je Aktie nennen. Dort könnten sich interessierte Investoren Alarme legen.

FEDEX-Ein-Quartalsbericht-für-die-Bären-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-GodmodeTrader.de-1

Der Wochenchart zeigt einen intakten Abwärtstrendkanal an. Dieser liefert um 175 USD Support. Durchschlägt die Aktie den Kanal, wäre dies ein Zeichen für eine Trendbeschleunigung in Richtung 150 USD. Der Abwärtstrend wäre über 248,76 USD unterbrochen.

Fazit: Selten sieht man eine derartige Diskrepanz zwischen Schätzungen und gemeldeten Zahlen wie bei Fedex. Es könnte ein Vorgeschmack auf das sein, was uns in der nächsten Quartalsberichtssaison erwarten wird. Die Gewinnschätzungen des Marktes sind immer noch viel zu hoch. Die Fedex-Aktie könnte für Investoren langfristig im Bereich 120 bis 90 USD interessant werden.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. USD 93,51 97,85 100,61
Ergebnis je Aktie in USD 20,61 22,65 25,08
KGV 8 8 7
Dividende je Aktie in USD 3,40 4,60 5,16
Dividendenrendite 1,99 % 2,69 % 3,02 %
*e = erwartet
Fedex-Aktie (Wochenchart)
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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