Analyse
08:40 Uhr, 21.12.2022

FEDEX - Durchwachsene Zahlen, Aktie steigt trotzdem

Das Positive zuerst: Das Management von FedEx ersparte seinen Anteilseignern ein weiteres Quartalszahlendesaster wie das im September. Dennoch enthielt der Bericht wenig Erbauliches. Die Aktie drehte nachbörslich nach einer negativen Erstreaktion ins Plus.

Erwähnte Instrumente

  • Fedex Corp.
    ISIN: US31428X1063Kopiert
    Kursstand: 164,350 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Fedex Corp. - WKN: 912029 - ISIN: US31428X1063 - Kurs: 164,350 $ (NYSE)

Noch im September legte der Logistikdienstleister FedEx einen Quartalsbericht vor, der als einer der größten Fails der US-Börsengeschichte die Schlagzeilen bestimmte (stock3 berichtete). Daher wurde mit Spannung erwartet, was das Management für das zweite Quartal des im Mai endenden Geschäftsjahres 2022/23 präsentieren würde. Der Bericht war kein kompletter Reinfall, fiel aber gemischt aus. Die Aktie reagierte zunächst sehr schwach, drehte anschließend aber ins Plus. Vor allen Dingen eine Aussage dürfte den Anlegern gefallen haben.

Umsatz unter, Gewinn über den Erwartungen

Im Detail sank der Umsatz im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 23,5 auf 22,8 Mrd. USD. Der Gewinn brach deutllich von über 1 Mrd. USD oder 4,83 USD je Aktie auf 788 Mio. USD oder 3,18 USD ein. Damit schlug FedEx beim Gewinn die Analystenprognose von 2,82 USD je Aktie, verpasste das Umsatzziel von 23,74 Mrd. USD aber deutlich. Auch die Jahresprognose eines Gewinns von 13 bis 14 USD lag unter dem Marktkonsens von 14,12 USD je Aktie. Die negative Erstreaktion der Aktie war also nachvollziehbar. Was die Stimmung anschließend drehte, war wohl die Aussage des CEOs, dass man den ursprünglich im September angekündigten Kosteneinsparungsplan um eine weitere Mrd. USD ausweiten wolle. Damit könnten sich die Einsparungen im Geschäftsjahr 2022/23 auf insgesamt 3,7 Mrd. USD belaufen. Vor allen Dingen die Expresssparte ist betroffen. Hier wird bei Flügen der Rotstift angesetzt. Der operative Gewinn bei FedEx Express war im zweiten Quartal um über 60 % eingebrochen.

Wie sehen die Aussichten für die kommenden Quartale aus? Analysten erwarteten für das Gesamtjahr 2022/23 bislang einen Umsatz von 94,5 Mrd. USD und einen Gewinn je Aktie von 14,12 USD. Diese Ziele dürfte FedEx aller Voraussicht nach nicht erreichen. Die Aktie ist mit einem KGV von 12 bis 13 aber auch nicht mehr teuer. Viel wichtiger wird aber auch in diesem Beispiel sein, ob FedEx schnell wieder den Schalter auf Wachstum umlegen kann. Bereits im nächsten Geschäftsjahr rechnen Analysten mit einer Ergebnisverbesserung um knapp 27 %. Das KGV der Aktie könnte dann in den einstelligen Bereich sinken. Bis Ende des Jahrzehnts könnte der Gewinn je Aktie deutlich über 30 USD liegen.

Mittelfristige Korrekturphase intakt

Aus charttechnischer Sicht besteht im mittelfristigen Kontext bei der Aktie kein Handlungsbedarf. Der Wert hatte sich zuletzt wieder in den Abwärtstrendkanal seit dem Jahr 2021 zurückgerettet und zuvor den Unterstützungsbereich um 150 USD mit Ach und Krach gehalten. Als Widerstandszone fungieren nun 184,39 bis 192,82 USD. Erst ein Ausbruch aus dem Trendkanal liefert im größeren Bild Kaufsignale. Ein Bruch des Tiefs 2022 könnte dagegen zu weiteren Abgaben in den 120-USD-Bereich führen. Dort beginnt bis knapp unter die Marke von 100 USD ein langfristig essenzieller Unterstützungsbereich, der aus Investorensicht für Einstiege interessant wäre.

Fazit: Das Geschäftsjahr 2022/23 bei FedEx ist zwar noch lange nicht vorbei, kann aus Investorensicht aber bereits als große Enttäuschung abgehakt werden. Der Blick richtet sich nach vorne. 2023 wird zeigen müssen, dass die Rückkehr zu Wachstum gelingt, ansonsten dürfte sich die Korrektur des Logistikwerts weiter ausdehnen.

Jahr 2021/22 2022/23e* 2023/24e*
Umsatz in Mrd. USD 93,51 94,50 96,07
Ergebnis je Aktie in USD 20,61 14,12 17,92
KGV 8 12 9
Dividende je Aktie in USD 2,70 3,40 4,60
Dividendenrendite 1,64 % 2,07 % 2,80 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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