Kommentar
09:15 Uhr, 16.03.2017

Fed-Zinsentscheid: Das war wenig inspirierend, Frau Yellen!

Viel Wirbel um nichts, könnte man sagen. Jegliche Überraschung bleibt aus und die Trump-Euphorie ist verflogen.

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Die Überraschung des Zinsentscheids war der, dass es keinen gab. Die Notenbank hebt die Fed Funds Rate wie erwartet an. Das war im Januar noch undenkbar, nachdem es ein Jahr nach dem ersten Zinsschritt braucht, um den zweiten zu wagen. Die Beschleunigung der Zinsanhebung ist enorm. Der Markt war aber gut vorbereitet und nun dürfte erst einmal Ruhe sein.

Grafik 1 zeigt die Projektion der Fed Funds Rate der Notenbank. Die Veränderung gegenüber Dezember ist absolut uninspirierend. Das langfristige Ziel bleibt bei 3 %. Es wird lediglich ein ganz klein wenig früher erreicht als erwartet, nämlich 2019. Die US Notenbank hat fast 3 Jahre Zeit, um die Zinsen um 2 % anzuheben. Wie viele Zinsschritte das pro Jahr sind, kann man sich leicht ausrechnen.

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Noch im Dezember hatte die Fed auf Trump reagiert und in ihre Projektion mehr und schnellere Zinsschritte integriert. Das bleibt dieses Mal aus. Das liegt vor allem daran, dass der Glaube an große Ausgabenprogramme und Reformen zu schwinden scheint. Die Arbeitslosenrate wird langfristig stabil bleiben. Der Ausblick wurde um lediglich 0,1 Prozentpunkte verändert.

An der Prognose des Wirtschaftswachstums wird ebenso kaum gerüttelt. Im Jahr 2018 könnte das Wachstum um 0,1 Prozentpunkte höher ausfallen als bisher angenommen. Auch die Inflationsrate wird sich nur graduell bei 2 % stabilisieren.

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Wenn die Notenbank mit ihren Statement etwas sagen will, dann wohl das: Trump wird wohl kaum Einfluss auf die Wirtschaft nehmen - zumindest ist es derzeit noch nicht absehbar. Eigentlich sollte das Anleger wachrütteln, denn viel von der Fantasie, die in den Kursen drin steckt, dürfte sich laut Fed nicht materialisieren. Der Markt reagiert zunächst jedoch erst einmal positiv.

Ein klein wenig irritiert ist der Markt über den insgesamt moderaten Ton. Eine Verschärfung war erwartet worden. Diese kam nicht. Entsprechend gewinnen nicht nur Aktien (für längere Zeit billiges Geld), sondern auch der Euro und andere Währungen gegenüber dem Dollar. Der Dollar dürfte nun wohl erst einmal nicht weiter aufwerten. Das macht es für die EZB natürlich nicht leichter, in den kommenden Monaten den QE-Ausstieg vorzubereiten. Schützenhilfe von der Fed kommt da nicht.

Ebenso ist noch erwähnenswert, dass ein Notenbanker gegen den Zinsschritt stimmte. Ein Notenbanker wollte den Leitzins unverändert lassen. Noch scheint der Offenmarktausschuss doch pro lockere Geldpolitik übergewichtet zu sein.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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