Fed-Williams: Europa ist noch lange nicht über dem Berg
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San Francisco/ Düsseldorf (BoerseGo.de) - Innerhalb der US-Notenbank Fed wachsen die Sorgen wegen der Lage in der Eurozone. John Williams, Mitglied im Offenmarktausschuss der Fed und Chef der regionalen Notenbank von San Francisco befürchtet eine neuerliche Eskalation der Krise in der Eurozone. Williams sagte im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ (Montag), er sei überaus besorgt über das Risiko einer neuerlichen Verschärfung in der Schuldensituation der europäischen Staaten und im europäischen Finanzsystem. „Das Schlimmste ist noch nicht vorbei", betonte das FOMC-Mitglied.
Zugleich warnte der US-Notenbanker vor übertriebener Sparsamkeit. Es sei zweifelhaft, ob die Sparhaushalte in vielen europäischen Ländern der richtige Weg zur Lösung der Schuldenkrise sind. „Ich werde anderen Ländern nicht sagen, was sie tun sollen. Aber wenn die Konjunktur schwach ist und zu viele Länder gleichzeitig sparen, wird es für die Staaten mit Problemen schwerer, wieder zu normaler Wirtschaftsleistung zurückzukommen“, so Williams. Und das mache es auch schwerer, Haushaltsdefizite und die Verschuldung zu bekämpfen. Man müsse die richtige Balance finden.
Für die USA sieht Williams hingegen Licht am Ende des Tunnels, die Lage habe sich entspannt. „Wir haben solide Verbesserungen gesehen bei den Konsumausgaben und dem verfügbaren Einkommen der Menschen. Auch der Häusermarkt sendet positive Signale. Das alles deutet daraufhin, dass das Wachstum stärker wird“, sagte er. Die jüngste Abschwächung des Wachstums im ersten Quartal auf 2,2 Prozent von 3,0 Prozent im Schlussquartal 2011 bereitet ihm vorerst keine Sorgen. „Meine Erwartung für das Gesamtjahr liegt bei 2,5 Prozent.“ Für eine neuerliche expansive Geldpolitik sehe er insofern keinen Bedarf. Es blieben aber Risiken bestehen, etwa die Lage in Europa. „Aber noch gibt es keine Notwendigkeit für neue geldpolitische Maßnahmen“, so Williams. Dies könne sich ändern, wenn etwa die Arbeitslosenquote stagniere oder deutlich steige. Willims hatte sich in der Vergangenheit regelmäßig für weitere geldpolitische Konjunkturprogramme stark gemacht.
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