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20:30 Uhr, 20.03.2024

Fed erwartet weiter drei Zinssenkungen für 2024

Der Leitzins wird in einer Spanne von 5,25 % bis 5,50 % belassen. Für 2024 werden von der Fed weiter drei Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Dow Jones und S&P 500 konnten nach dem Zinsentscheid auf neue Rekordhochs klettern.

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  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 39.128,33 $ (NYSE)

Die US-Notenbank Fed hat im Rahmen des Zinsentscheids am Mittwoch den Leitzins wie erwartet unverändert belassen. Der Leitzins liegt damit weiter in einer Spanne von 5,25 % bis 5,50 %, wie die Fed am Mittwochabend nach ihren zweitägigen Beratungen mitteilte. Der Abbau der Bilanzsumme soll unverändert fortgesetzt werden. Die Entscheidung fiel einstimmig.

Im Statement heißt es weiter, dass Zinssenkungen nicht angemessen sein dürften, „solange keine größere Zuversicht besteht, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 % bewegt.“ Man sei weiterhin fest entschlossen, das Inflationsziel zu erreichen.

Bis Jahresende stellen die Mitglieder des Offenmarktausschusses im sogenannten Dot Plot im Median weiter Zinssenkungen um insgesamt 0,75 Prozentpunkte in Aussicht, was drei Zinsschritten um jeweils 0,25 Prozentpunkte entspricht. Bei der Veröffentlichung des letzten Dot Plots im Dezember waren ebenfalls drei Zinssenkungen in Aussicht gestellt worden. Der Markt rechnet inzwischen ebenfalls mit drei Zinssenkungen bis Ende 2024, nachdem zu Beginn des Jahres noch sechs Zinsschritte um jeweils 0,25 Prozentpunkt erwartet wurden.

Für 2025 stellt die Fed nun zwei Zinssenkungen und damit eine Zinssenkung weniger als bisher in Aussicht. Auch für 2026 werden jetzt weniger Zinssenkungen als bisher erwartet. Ende 2025 wird der Leitzins im Median jetzt bei 3,9 % (zuvor: 3,6 %), Ende 2026 bei 3,1 % (zuvor: 2,9 %) und auf längere Sicht bei 2,6 % (zuvor: 2,5 %) gesehen.

Im Kampf gegen die hohe Inflation hatte die Fed den Leitzins zwischen März 2022 und Juli 2023 um insgesamt 5,25 Prozentpunkte angehoben. Die Teuerung hat sich in den vergangenen Quartalen stark verlangsamt, allerdings legte die Inflationssrate im Februar 2024 wieder leicht auf 3,2 % zu und liegt wie die Kerninflationsrate mit 3,8 % weiterhin deutlich über dem Fed-Ziel von 2 %. Vor allem im Dienstleistungsbereich bleibt die Inflation wegen steigender Löhne hoch.

„Aktuelle Indikatoren deuten darauf hin, dass die Wirtschaftstätigkeit in einem soliden Tempo expandiert“, heißt es im Statement zum Zinsentscheid. „Die Beschäftigungszuwächse blieben stark und die Arbeitslosenquote blieb niedrig. Die Inflation ist im vergangenen Jahr zurückgegangen, bleibt aber weiterhin hoch.“ Für das aktuelle Jahr rechnen die Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses jetzt mit einem höheren Wirtschaftswachstum als bisher. Im Median wird für 2024 jetzt eine Wachstumsrate von 2,1 % erwartet, nach nur 1,4 % im Dezember.

Update / Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell auf der Pressekonferenz:

  • Die Inflation ist zwar substanziell gesunken, liegt aber weiter zu hoch. Die Wirtschaft wächst mit solidem Tempo. Der Arbeitsmarkt und die Risiken für die Zielerreichung bei der Inflation bewegen sich in ein besseres Gleichgewicht. Dadurch, dass Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt besser ins Gleichgewicht geraten, dürfte sich der Druck auf die Inflation verringern.
  • Der Leitzins dürfte wahrscheinlich den Höhepunkt in diesem Zinszyklus erreicht haben und es dürfte angemessen sein, im aktuellen Jahr damit zu beginnen, die Geldpolitik zu lockern, wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt. Der Leitzins wird aber nicht gesenkt, solange es keine größere Zuversicht gibt, dass das Inflationsziel erreicht wird.
  • Es wurde keine Entscheidung zum Abbau der Bilanzsumme getroffen, aber es dürfte angemessen sein, den Abbau von Wertpapierbeständen bald zu verlangsamen.
  • Bei einer zu frühen oder zu starken Lockerung der Geldpolitik könnte die Inflation zurückkehren. Bei einer zu späten Lockerung könnte der Arbeitsmarkt zu stark in Mitleidenschaft gezogen werden.
  • Eine deutliche Eintrübung auf dem Arbeitsmarkt könnte ein Grund für frühere Zinssenkungen sein.
  • Die Inflationsdaten der letzten zwei Monate, die höher als erwartet ausgefallen sind, sollten laut Powell nicht überbewertet werden. Man habe die guten Inflationsdaten aus der zweiten Jahreshälfte 2023 nicht überbewertet und werde das jetzt auch nicht tun. Die Rückkehr zum Inflationsziel von 2 % werde holprig verlaufen. Man würde sich über gute (also niedrigere) Inflationsdaten freuen.
  • Auf die Frage, ob man im Juni mehr Zuversicht haben werde bzgl. Zinssenkungen, geht Powell nicht konkret ein. Man werde datenabhängig und von Meeting zu Meeting entscheiden.
  • Die Inflation war nicht in erster Linie durch höhere Löhne getrieben, aber laut Powell ist die Fed der Meinung, dass sich zu einer Rückkehr der Inflation auf 2 % auch das Lohnwachstum abschwächen muss.
  • Ein digitaler Dollar könnte nur durch ein Gesetz des Kongresses, das vom Präsidenten unterzeichnet wird, eingeführt werden. Es gibt laut Powell keine konkreten Vorbereitungen von Seiten der Fed dafür.

Die Aktienmärkte reagierten mit Kursgewinnen auf den Zinsentscheid und die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell. Dow Jones und S&P 500 erreichten neue Rekordstände.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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