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08:48 Uhr, 18.12.2017

Fed-Politik: Powell verheißt Kontinuität

Eine Vorhersage der künftigen US-Geldpolitik erscheint Lazard-Aktienexperte Ronald Temple angesichts der sich verändernden Stimmverhältnisse im Offenmarkt-Ausschuss und vier neuen Mitgliedern im Fed-Vorstand schwierig.

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New York (GodmodeTrader.de) - Die jüngste Anhebung des US-Leitzinses und die Hinweise zur künftigen Geldpolitik boten kein Überraschungspotential. Viel wichtiger ist, wer 2018 einen Sitz im Vorstand der US-Notenbank übernehmen wird und wie sich das auf deren Politik auswirken wird, wie Ronald Temple, Head of US Equity bei Lazard Asset Management, in einem aktuellen Kommentar zur letzten US-Notenbanksitzung schreibt.

2018 ändere sich die Zusammensetzung der stimmberechtigten Mitglieder im Offenmarkt-Ausschuss. Zudem würden drei Sitze im Vorstand der Fed frei und müssten neu besetzt werden. Zähle man den Sitz der derzeitigen Notenbank-Chefin Yellen mit, seien es sogar vier. Diese Änderungen könnten den geldpolitischen Kurs wesentlich beeinflussen, heißt es weiter.

„Janet Yellen ist es hervorragend gelungen, mit dem Gegenwind umzugehen, der einer Fed-Chefin entgegenweht. Die größten Herausforderungen für die Fed liegen künftig darin, bei der Inflation die Zielmarke von zwei Prozent zu erreichen, die Konsum-Erholung des Mittelstands nicht zu gefährden und die systemischen Risiken durch eine kluge Makro-Politik zu entschärfen“, so Temple.

All dies könne erreicht werden. Aber nur, wenn sich die Fed stärker auf tatsächliche Daten konzentriere als auf theoretische Modelle. Zudem müsse sie in vollem Maße anerkennen, wie sehr die derzeitige Erholung von früheren Erfahrungen abweiche. Die Vereinigten Staaten könnten das Wachstum noch mehrere Jahre aufrechterhalten, sofern die Geldpolitik ausreichend expansiv bleibe, heißt es weiter.

„Von Jerome Powell als neuem Präsidenten der US-Notenbank erwarten wir Kontinuität. Eine Vorhersage ist jedoch schwierig angesichts der sich verändernden Stimmverhältnisse im Offenmarkt-Ausschuss sowie angesichts von vier neuen Mitgliedern im Fed-Vorstand. Mit Blick auf die Zukunft ist entscheidend, wie sehr die Mitglieder des Offenmarkt-Ausschusses bereit sind, auf die nächste Rezession mit unkonventionellen Mitteln zu reagieren, sollten Inflation und Zinssätze auf historisch niedrigen Niveaus bleiben. Ebenso wichtig ist die Frage, ob sie angesichts der Herausforderungen durch langsames Wachstum, niedrige Inflation, niedrige Zinsen und geringe Erwerbsbeteiligung bereit sind, neue Ziele in Betracht zu ziehen, um ihren doppelten Auftrag zu erfüllen“, so Temple.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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