Kommentar
19:00 Uhr, 25.06.2014

FDAX und FGBL: "Nabelschau" - Im Rentenmarkt sehen wir Final-Orders, im DAX sind die Händler unter sich

Die Hauptrichtung im Aktienmarkt scheint offensichtlich, und dennoch entfaltet sich kein geschmeidiger Handel. Was hält die Fonds zurück und wo wollen die den Markt sehen?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.867,75 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 146,87 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hinweis: Am Donnerstag, den 26. Juni, führen wir unser erstes Webinar durch. Auf Grund des WM Fussballspieles, welche viele Stream-Mitglieder sehen wollen, wird das Webinar von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr stattfinden. Sonst von 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Inhaltliche Zielstellung soll sein, auffällige Bewegungsschübe der Vortage zu besprechen. Darüber hinaus wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie unter der mail-Adresse RFTFRAGEN@web.de noch Themen anführen würden, welche Sie zur Behandlung / Besprechung zum Webinar besonders interessieren.

Tagesrückblick

Der heutige Handelstag versprach im FDAX interessant zu werden, nachdem wir gestern, nach Kasseschluss, mit Tageshoch bei 9.959 Punkten, kräftige Abverkäufe auf das Tagestief gesehen hatten. Für heute konnten wir uns eine Fortsetzung des Abschwungs vorstellen, wobei die untere Bereichsbegrenzung, welche sich im weitesten Sinne bis in den Bereich um 9.837 erstreckt, zur Disposition gestellt werden sollte. Wir definierten heute früh die Short-Seite als die Impulsrichtung, jede Erholung als Reaktion und halten an dieser Einschätzung vorerst fest. Wir begründen unsere kritische Einschätzung noch immer mit einem Verweis auf die technische Ausgangslage, hier besonders auf den short-Richtungsfilter im Tageschart, ebenso die zunehmende Schwungkraft auf der Unterseite. Sehen wir uns den Tageschart an, können wir bei Unterschreiten der 9.837 sogar von einer formal vollendeten Umkehrformation sprechen, deren Nackenlinie in diesem konkreten Falle die untere Bereichsbegrenzung der Konsolidierungszone wäre.

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Und dennoch zeigte sich auch heute wieder das Phänomen, dass sich der Markt eher nach unten quält, mangels nachhaltiger Verkaufsorders. Bisher handeln sich Händler und Arbitrageure gegenseitig die Stücke zu, was immer wieder zum Stocken von beginnenden Impulsen führt und dem Gegenbewegungen folgen. Das „geschmeidige“ Fließen von Kursen vermissen wir bisher.

In der Konsequenz bildeten sich heute beidseitig Kursverlaufsmuster aus, welche handelbare Indikationen lieferten, dennoch zeigte sich, dass ein Markt, welcher keine Impulse aufzeigt, eher im Contra-Ansatz erfolgreich gehandelt werden kann.

Und hier könnte das fundamentale Problem liegen. Spricht man mit diversen Sales-Tradern, also Händlern, welche Final-Kunden betreuen, dann heißt es immer wieder, dass diese durchaus weiterhin dem Aktienmarkt zugeneigt sind (was das Fehlen von Verkaufsorders erklären könnte), aber ebenso tiefere Einstiegskurse für Neupositionierungen erwarten (was das Fehlen von Käufen begründet). Doch denken wir diese Überlegung / dieses Szenario zu Ende, sollte es bedeuten, dass sich Abschläge grundsätzlich in Grenzen halten könnten / sollten und am Ende wieder Käufe die Dominanz übernehmen. Und weiterführend könnte das heißen: kommt der FDAX / DAX nicht deutlicher unter Druck, könnten auch auf höherem Niveau Käufer ihre Schatulle öffnen.

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In der Konsequenz wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das schwankungsintensive Trading innerhalb eines sich am Ende des Tages doch durchsetzenden Bewegungsimpulses fortsetzen, bis entweder der bzw. die Märkte auf der Oberseite ausbrechen und deutlich weiter aufsatteln, oder die Zentralbanken den Geldhahn zudrehen. Beides erscheint momentan mehr oder weniger plausibel. Bleibt uns nur, aus den aktuellen Bewegungen das Beste zu machen.

Überaus beeindruckend zeigte sich heute auch der Bund-Future. Nachdem der Future in den Vortagen mehrfach per Saldo am 146er Kursniveau gescheitert ist, legte der er gestern die Steilvorlage, welche er heute umwandelte in eine starke Rallye und einem „fast“ Erreichen der 147 Punkte. Damit setzte sich der technische Aufwärtstrend der Vortage weiter fort und gewann sogar wieder an Fahrt.

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Charttechnisch gesehen, ist der FGBL jetzt nach oben hin frei, sinnvolle Widerstände liegen uns keine vor. Unterstützung liefert der Bereich um 146,33. Markttechnisch gesehen ist der Renten-Kontrakt aktuell jedoch in allen sinnvollen Zeitfenstern ziemlich überkauft. Das könnte temporär Reaktionen nach sich ziehen. Aber: auch hier heißt es weiterhin aus Sicht des Sales-Tradings: „Alternativlos“.

Praktische Umsetzung

Wir beenden den heutigen Handelstag wieder im Plus, erreichten unser Tagesziel in den im Stream kommentierten Trades jedoch nicht. Auffällig war heute, dass wir die besten Ergebnisse in den kommentierten und nicht kommentierten Contra-Trades einfuhren, während wir an den Ausbruch-Trades ziemlich zu kauen haben. Und es sieht im Moment so aus, als wenn sich diese Phase so fortsetzen wird.

Performance-Tabelle FDAX (im Stream kommentierte Trades)

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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