Kommentar
05:59 Uhr, 28.11.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 28.November 2014

Der FDAX verfehlte die 10.000er Marke nur knapp. Die Reaktionswahrscheinlichkeit steigt wegen Überhitzung des Kursverlaufes und nachlassender Trendstärke, dennoch erwarten einige Experten noch in diesem Jahr eine 10.400 bis 10.500 im Indexstand.

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Ganze 2,50 Punkte hatten gestern im FDAX nur noch gefehlt, um das 10.000 Punkte-Niveau zu erreichen. Darüber hinaus sahen wir am Donnerstag einen breit gefassten Konsolidierungsmarkt, erneut ohne auffällige externe Orders, Nostro- und Arbitragehandel einmal mehr unter sich. Feiertagsbedingt fehlten die US-Börsen, somit konnten von dieser Seite her keine Impulse stimulieren.

Eine wichtige Meldung des gestrigen Tages blieb die Beibehaltung der Förderquoten der OPEC, was deutlich auf die Öl- und Gasaktien, als auch auf den Öl-Preis selbst drückte. Der Index der europäischen Öl- und Gaswerte fiel um 4,1 Prozent. Wie DJNW gestern Abend schrieb, hoffen nun Händler, dass die Wall Street nach dem Thanksgiving-Feiertag den Ölpreisrückgang einigermaßen gut wegsteckt. Denn in den USA hat der Rückgang auch negative Seiten. Viele Banken sind in Krediten der Ölindustrie engagiert.

Für den DAX sollten laut Ansicht einiger Experten die Vorteile des Ölpreisrückganges dagegen überwiegen. „Die Jahresendrally könnte sich nach einer kurzen Pause noch einmal beschleunigen“, wurde gestern ein Händler in der Presse zitiert. Ein Anstieg des DAX Richtung 10.400 oder 10.500 Punkte noch in diesem Jahr sollte deshalb nicht überraschen, hieß es weiter. „Die Aussichten sind gut, dass sich die Jahresendrally fortsetzt“, zitierte DJNW einen weiteren Händler. Der weitere Ölpreisrückgang wirke wie ein großes Steuersenkungs- und Konjunkturprogramm, sagte er und außerdem drücke er auf die Inflationsraten. Die Renditen der deutschen Bundesanleihen sind auf ein neues Rekordtief gefallen. Und der deutsche Arbeitsmarkt hat im November trotz des schwachen Wachstums neue Stellen geschaffen.

FDAX

Die technische Kursbeurteilung des FDAX bleibt unverändert zu den Aussagen der Vortage, es ändern sich lediglich die errechneten Reaktionspotentiale, als auch der Überhitzungsgrad des Kursverlaufes. Ansonsten können wir folgende Fakten auflisten:

(a) Der übergeordnete Aufwärtstrend ist intakt und in jeder Hinsicht bestätigt. Das heißt: der Trendverlauf erfüllt alle chart-, wie auch markttechnischen Beurteilungskriterien.

(b) Sinnvolle Widerstände liegen uns im Kursverlauf des FDAX auf Tagesbasis keine vor. Der Markt ist praktisch nach oben hin frei. Die 10.000 könnte psychologisch bremsend wirken, oberhalb diesen Niveaus liegen die früheren Kurswendepunkte im Bereich um 10.051 und 10.057,50. Mit möglichen Positionsschieflagen rechnen wir dort nicht.

(c) Unterstützung leitet sich her in den Bereichen um 9.960 / 9.959,50, darunter um 9.953,50 und dann 9.922.

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Ergänzend passen wir die Reaktionspotentiale für heute früh wie folgt an: Minimumkorrektur, bezogen auf den jüngsten Abschnitt des Bewegungsfraktals des Aufwärtstrends von 9.377,50 bis zum gestrigen Tages- und Bewegungshoch bei 9.791 / 9.760. Das minimale Reaktionspotential, bezogen auf die nächst größere Wegstrecke des Aufwärtsfraktals, beginnend ab 9.125 Punkten, leitet sich her bei 9.707 bis 9.664 Punkten. Auch wenn wir zunehmend von gesteigerten Reaktionswahrscheinlichkeiten ausgehen, eine Gefährdung des Trends lässt sich aktuell nicht herleiten. Oberhalb der Minimumkorrekturen ist die Börsenampel unverändert „dunkelgrün“.

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Im Kurzfristzeitfenster 60 und 30 Minuten fällt die nachlassende Stärkeentwicklung auf. Diese interpretieren wir als Indiz einer rückläufigen Impulsstabilität und damit einer anziehenden Reaktionswahrscheinlichkeit. In der praktischen Konsequenz agieren wir somit weiterhin mit gleicher Aufmerksamkeit sowohl für die Ober-, wie auch Unterseite.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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