FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 28. Januar 2014
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05:06 Uhr
FDAX
Widerstände:
9.376,50 / 9.410 (übergeordnet)
9.557 (übergeordnet)
9.642 (untergeordnet)
9.679 und 9703 / 9.710 (untere Bereichsbegrenzung)
9.781 / 9.802,50 (obere Begrenzung)
Unterstützung:
9.244,50 (untergeordnet)
8.998 / 8.984 (übergeordnet)
Intraday (Widerstand auf Stundenbasis):
9.406,50 / 9.413,50 (wichtig), 9.500, 9.550, 9.600 (Orientierungsniveaus)
Intraday (Unterstützung auf Stundenbasis):
9.291,50 (Tagestief vom Montag)
Korrekturpotentiale / errechnete Reaktionsziele (Wegstrecke 9.291 bis 9.802):
9.461 / 9.486 (Minimumkorrektur)
9.546 (Normalkorrektur)
9.607 / 9.631 (Maximumkorrektur)
Nach dem kräftigen Kursabschlag vom Freitag der Vorwoche, zeigte sich der FDAX am gestrigen Montag schwankungsintensiv, um am Ende des Handels nahezu unverändert (mit minus 4 Punkten) in den Feierabend zu gehen. Das Tagesmuster ist als Doji zu klassifizieren und gehört zu den neutralen Mustern, welche ein punktuelles und zeitlich begrenztes ausgeglichenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage signalisieren. Aus statistischer Sicht liegt die Chance auf eine Wiederaufnahme des Abschwungs bzw. der Übergang in eine nachhaltigere Erholung tatsächlich bei etwa 50 / 50.
In unserem gestrigen Handelstagebuch hatten wir in unserer Szenariodiskussion auf eine Erholung gesetzt, welche wir auch unmittelbar zu Handelsbeginn in der praktischen Konsequenz umsetzen wollten. Hier startete der Future zudem so vorteilhaft, dass seine erste Notiz des Tages unterhalb des Tagestiefs vom Freitag lag, was (wie im Handelstagebuch beschrieben) eine Positionseröffnung mit Überschreiten der 9.346,50 erlaubte. Auch eine Positionseröffnung unmittelbar zum ersten gehandelten Kurs (ebenfalls als ein Szenario besprochen), bot eine interessante Gewinnmöglichkeit (ausreichend, um sowohl in Future, wie auch CFDs umgesetzt zu werden).
Unser „strategisches“ Reaktions-Ziel definierten wir in etwa mit 9.500, dieses erreichte der FDAX jedoch bisher bei weitem nicht. Im Hoch schaffte es der Future auf 9.413,50 Punkte. In der praktischen Konsequenz konnte hier dennoch ein Gewinn realisiert werden, sofern ein Trailing-Stopp von vorgeschlagenen 25 Punkten eingesetzt wurde oder man mit einem Kurs-Ziel von 30 Punkten arbeitete, wie wir dieses einsetzen in dem Handelsansatz, welcher eine Position eröffnet, wenn es (a) zur Handelseröffnung unterhalb des Vortagestiefs kommt und (b) dieses im Handelsverlauf überschritten wird.
Rückblickend können wir sagen, dass der gestrige Tag zwar im Sinne der vorangegangenen Szenariodiskussion einen Handelsgewinn zuließ, jedoch im Sinne ihrer Entfaltung weit hinter unserer Erwartungshaltung zurückblieb. Sehen wir uns somit die Ausgangslage heute Morgen an und überlegen, ob die gestrigen Aussagen noch ihre Gültigkeit behalten, oder ob wir umdenken müssen.
Der gestrige Handelstag konsolidierte den Abschlag vom Freitag. Die ausbleibende Erholungsreaktion trübte zudem die technische Ausgangslage im Tageschart zweifellos ein. Wir möchten hierbei gleich den wichtigsten Argumentationsaspekt hervorheben, auf den wir bereits im Handelstagebuch vom Montag verwiesen und den wir als einen analytisch nicht unerheblichen Aspekt sehen. Wir schrieben:
„Zum anderen gibt das jeweilige Ausmaß einer Reaktion Aufschluss über die noch immer vorliegende Dynamik einer Impulsbewegung. Das heißt konkret: kann sich der FDAX heute (oder im Zuge der erwarteten Erholung) höchstens bis zur errechneten Minimumkorrektur bewegen, um sich dort (oder tiefer) zu erschöpfen, läge uns eine etwa 67 prozentige Eintrittswahrscheinlichkeit dafür vor, dass der FDAX dann wieder Fahrt nach unten hin aufnimmt und ein neues Bewegungstief markiert. Damit praktisch seinen Abschwung in Richtung 9.244 (nächst tiefere Unterstützung) fortsetzt.“
Die gestern temporär gesehene schwache Erholung, welche der errechneten Minimumkorrektur nicht einmal nahe kam, lässt erwarten, dass die Bewegungsdynamik des Abschwungs eine Größenordnung erlangt hat, wonach nach Abschluss der Zwischenkonsolidierung weitere Abschläge realistisch unterstellt werden können.
Hinzu kommt, dass sich auch die Markttechnik als Ganzes weiter eintrübt. Der unterlegte Richtungsfilter ist „straff neutral“ – die Indikationen fallen sogar. Die Schwungkraft ist absteigend.
Charttechnisch erschwerend kommt hinzu, dass der FDAX an der jungen Widerstandsebene im Bereich um 9.376,50 / 9.410 bisher praktisch gescheitert ist. Bis jetzt können wir lediglich von einer Dehnung bis auf 9.413,50 sprechen.
Diese Argumente zusammengefasst lassen bereits die Erwartungshaltung zu, dass wir auf der Unterseite noch nicht alles gesehen haben.
Dennoch wollen wir überlegen, ob wir auf der Oberseite noch Chancen sehen – denn diese bestehen unserer Einschätzung nach noch immer. Hierzu fokussieren wir uns auf den Stunden-Chart des FDAX.
In diesem Zeitfenster wird der Bereich der oberen Begrenzung der gestrigen intraday-Zwischenkonsolidierung bei 9.406,50 bis 9.413,50 als wichtiges Schlüsselelement deutlich. Denn ein Aspekt ist im Stundenchart hervorzuheben: (a) besonders in der ersten Tageshälfte rannte der Future immer wieder gegen diese Hürde an und formte dabei Stundenkerzen mir ausgeprägten Lunten aus und (b) konnte sich die Markttechnik in diesem kürzeren Zeitfenster aufhellen. Die Schwungkraft steigt an und man kann hier sogar eine positive Divergenz zum tatsächlichen Kursverlauf herleiten. Der unterlegte Richtungsfilter nähert sich einer „Neutralisierung“ an.
Für heute legen wir unser Augenmerk ganz klar auf dieses Widerstandsband im Bereich um 9.406,50 / 9.413,50. Gelingt hier die Überwindung, stehen wir umgehend wieder mit unserem Erholungsziel bis zur (jetzt angepassten) Minimumkorrektur bei 9.461 bis 9.486 „auf der Matte“. Darüber hinaus behalten die intraday-Hürden bei etwa 9.500 und 9.550 ihre Gültigkeit bei.
Nach unten hin verweisen wir auf die untergeordnete, mehr der Orientierung dienenden Unterstützung im Bereich um 9.244,50 Punkten, welche im Falle der abwärts ausgerichteten Impulsfortsetzung in Reichweite kommt.
Halten wir als Fazit fest: einen erneuten Richtungswechsel aus dem Stand wollen und können wir nicht erwarten, eine Erholung, mindestens bis zur Minimumkorrektur wollen wir nicht ausschließen (auch wenn die Chancen dafür von den gestrigen 66 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit heute Morgen auf etwa 50 Prozent gesunken sind). Hierzu muss der FDAX jedoch die 9.406,50 / 9.413,50 erfolgreich überwinden.
Eine Fortsetzung des Abschwungs ist in ihrer Wahrscheinlichkeit statistisch belegbar gestiegen, allein schon deshalb, weil es dem FDAX nicht gelungen ist, mindestens die errechnete Minimumkorrektur zu erreichen.
Bund-Future
Widerstände:
142,90 (Bewegungshoch)
Unterstützug:
142,25 und 142,07 (abgeleitet aus Tageschart)
142,07 / 142,06 und 141,78 / 141,76 (abgeleitet aus Tageschart)
141,30(abgeleitet aus Tageschart), 140,91 / 140,83 (abgeleitet aus Tageschart)
Intraday (Widerstand)
142,61 (bestätigt), 142,65 bis 142,69 (bestätigt), 142,83 (bestätigt), 142,90 (unbestätigt)
Intraday (Unterstützung):
142,40 (bestätigt)
142,20 (unbestätigt)
142,09 / 142,08 (bestätigt)
141,95 / 141,93 (bestätigt)
Korrekturpotentiale (Wegstrecke 141,30 / 142,90):
142,37 / 142,29 (Minimumkorrektur)
142,10 (Normalkorrektur)
141,91 / 141,83 (Maximumkorrektur)
Korrekturpotentiale (Wegstrecke 138,68 / 142,90):
141,49 / 142,29 (Minimumkorrektur)
140,79 (Normalkorrektur)
140,29 / 140,09 (Maximumkorrektur)
Im Bund-Future setzten wir gestern auf nachgebende Kurse, hätten es hier aber „als die praktisch besser umsetzbare Ausgangslage“ gern gesehen, wenn der FGBL höher in den Markt gekommen wäre. In unserer Positionierungstabelle hatten wir als Einstiegs-trigger die 142,80 definiert, vorausgesetzt, der FGBL erreicht im Handel die 142,90. Dieser Sachverhalt griff leider nicht.
Auf alle Fälle bleiben wir heute jedoch dabei, dass der FGBL durchaus gute Chancen hat, Unterstützungsband und Ausbruchsniveau vom Donnerstag der Vorwoche bei 142,25 / 142,07 zu erreichen.
Mindestens jedoch sollte die Spanne von 142,37 / 142,29 (errechnete Minimumkorrektur, bezogen auf die Wegstrecke von 141,30 bis 142,90) erreicht werden. Kann sich der Future dort halten, wäre das ein Stärkeindiz und würde zumindest die Tür für eine Wiederaufnahme und Fortsetzung des Aufwärtstrends nach Abschluss der Reaktion theoretisch offen halten. Hintergrund wäre auch hier das Argument, dass wir eine fortgesetzt hohe Dynamik innerhalb des Aufwärtstrends unterstellen würden.
Im Bezug auf die Markttechnik ist zu berücksichtigen, dass der unterlegte Richtungsfilter auf Tagesbasis unverändert straff aufwärts zeigt, die Schwungkraft dagegen, innerhalb des noch gültigen Aufwärtstrendkanals dessen untere Trendbegrenzung zu unterschreiten droht. Bereits letzte Woche unterstellten wir, dass sich der Aufwärtstrend vorerst in der Schlussphase befindet, wir halten an dieser Einschätzung fest.
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