Kommentar
04:52 Uhr, 24.04.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 24. April 2014

Auf der Aktienseite sahen wir gestern den erwarteten Reaktionsansatz, welcher für sich genommen ausgesprochen moderat verlief und bisher keine Gefährdung des jüngsten Aufwärtsimpulses darstellt. Der Bund-Future setzte seine Konsolidierung fort und formte einen weiteren Doji in Folge aus.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.544,19 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 143,87 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hinweis in eigener Sache: weiterführende Markteinschätzungen intraday zu DAX / FDAX und Bund-Future, aber auch interessante Beiträge zum Thema als auch zu anderen Handelsansätzen von anderen Lesern, finden Sie börsentäglich auf unserem neuen Guidants-Desktop unter go.guidants.com/#c/realtime_future_trader.

Allgemeine Markteinschätzung

Am gestrigen Mittwoch durchliefen die international wichtigsten Aktien-Indizes in Europa und in den USA einen erwarteten Reaktionsansatz, welcher zu einem Abbau der überhitzten Markttechnik (Schwungkraftentwicklung der Trendverläufe) innerhalb der intraday-Charts führte. Vom gesehenen Ausmaße her hielten sich die Abschläge absolut in Grenzen, was wir formal bisher als eine Bestätigung für die anhaltend hohe Bewegungsdynamik in den Aufwärtsimpulsen werten können. Folglich ist bisher eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit dafür gegeben, dass die aktuell dominanten positiven Grundtendenzen in den Aktienmärkten bisher nicht als gefährdet angesehen müssen. An dieser Grundaussage halten wir solange fest, wie die Indizes (a) ihre jeweils aktuell gültigen minimalen Reaktionspotentiale nicht unterschreiten und / oder (b) sich die Markttechnik ihrer Kursentwicklung nicht nachhaltig eintrübt.

FDAX

(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)

Weiterführende Einschätzung

Die gestern gesehenen Reaktionsabschläge werten wir als Ergebnis von Positionsbereinigungen und –anpassungen, nach den zwei kräftigen Vortagen, welche wir besonders in Europa und konkret im FDAX gesehen haben. Der Handel verlief nervös, wenn auch umsatzarm. Auffällig waren gestern immer wieder auftretende ausgeprägte Gegenbewegungen auf Reaktionsimpulse, was auf fehlende Großorders schließen ließ und zumindest per gestern eine Dominanz des Kurzfristhandels signalisierte.

Marktbeurteilung nach dem Conviction Circle

(1) Einschätzung der grundsätzlichen Ausrichtung der Aktienmärkte: Übergeordnet betrachtet, liegen uns in den von uns analysierten Aktien-Indizes weiterhin unverändert intakte und dominante Aufwärtsimpulse vor. Als „Trend“ auf Tagesbasis können wir diese formal erst bezeichnen, wenn die laufenden Reaktionen abgeschlossen sind und sich neue Bewegungshochs ausbilden, womit wenigstens eine vollendete Reaktionsabfolge vorläge.

Die gestern gesehenen Reaktionen hielten sich sowohl in den USA, als auch in den Europa-Indizes von ihrem (bisherigen) Ausmaß absolut in Grenzen, nirgends wurden die errechneten minimalen Reaktionspotentiale ausgeschöpft. Aus rein statistischer Sicht haben damit Dow Jones und S&P 500, als auch DAX / FDAX und EuroStoxx 50 / FESX gute Chancen, nach Reaktionserschöpfung neue Bewegungshochs zu markieren.

Sowohl die chart-, als auch die markttechnische Ausrichtung der Aktien-Indizes ist bisher auf Tagesbasis grundsätzlich noch immer positiv zu bewerten. Als besonders „positiv“ werten wir die nachgelassene Schwungkraftentwicklung in den intraday-Charts, womit die extrem überkauften Oszillatoren, welche zur Qualitätsbewertung eines Bewegungsimpulses herangezogen werden, sich wieder in „normaleres“ Fahrwasser zurückentwickelten.

Aus Sicht der allgemeinen Ausrichtung der Aktienmärkte ist bisher ein Festhalten an einer übergeordnet positiven und optimistisch zu bewertenden Entwicklung der aktuell dominanten Aufwärtsimpulse gerechtfertigt.

(2) Technische Beurteilung DAX / FDAX: Der deutsche Aktien-Index, als auch sein Future (FDAX) zeichneten sich per gestern durch einen vergleichsweise gering ausgeprägten Kursrücksetzer aus, wobei das gestern gesehene Tagestief dem im Vorfeld errechneten minimalen Reaktionspotential nicht einmal im Ansatz auffällig näher kam. Im Bezug auf den FDAX lag das gestern gesehene Tagestief bei 9.555 Punkten, die errechnete Minimumkorrektur wäre bei Erreichen der Spanne um 9.457 / 9.431 ausgeschöpft. Das heißt in der Konsequenz: solange sich der DAX / FDAX oberhalb diesen Niveaus bewegt, gehen wir unverändert von einer hohen Bewegungsdynamik aus und unterstellen damit eine ebenso hohe Impulsstabilität und –zuverlässigkeit.

FDAX-und-Bund-Future-Handelstagebuch-vom-24-April-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-1

(3) Wie sieht das Tagesmuster im FDAX aus? Wie interpretieren wir den FDAX intraday? Das gestrige Tagesmuster im FDAX, bewertet in Kombination zur „Vortageskerze“, könnten wir als negatives Schiebemuster interpretieren, wobei nicht alle Bewertungskriterien formal erfüllt werden. Somit wollen wir dessen Zuordnung zur Gruppe der Erschöpfungsmuster an dieser Stelle (noch) nicht überbewerten. Vielmehr werten wir bisher positiv, dass das gesehene Ausmaß der Reaktion weitestgehend moderat und ohne auffälligen Abgabedruck verlief. Hinzu kommt auch, dass statistische Auswertungen dieses Zweitagesmusters signalisieren, dass sich deren Zuverlässigkeit als mutmaßliches Impulswechsel-Indiz in Grenzen halten.

Innerhalb der Intraday-Charts (30 und 60 Minuten) fällt per gestern zunächst vorrangig der Abfall der Schwungkraft messenden Indikatoren auf, was wir zunächst grundsätzlich positiv bewerten und was im Rahmen unserer Erwartung verlief. Charttechnisch betrachtet könnte man innerhalb beider genannter Zeitfenster klassische Flaggenbildungen interpretieren, welche als komplexe Kursformationen trend- bzw. impulsbestätigenden Charakter tragen. Eine statistische Auswertung bezüglich Trefferquote und Zuverlässigkeit einer solch komplexen Kursformation als „impulsbestätigend“ liegt uns nicht vor, erfahrungsgemäß ist die Chance auf einen erneuten Kursanstieg nach Abschluss der Formationsbildung jedoch „gefühlt“ akzeptabel hoch.

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Innerhalb des Stunden-Charts fokussieren wir heute auf folgende Chartmarken, welche jedoch durch die Bank bisher als „nicht bestätigt“ angesehen werden müssen: auf der Oberseite könnte mit Widerstand gerechnet werden um 9.614,50, darüber um 9.634. Mit Unterstützung rechnen wir am gestrigen Tagestief um 9.555,50. Die Flaggenbegrenzungen verlaufen heute Morgen in etwa in den Bereichen um 9.592 auf der Oberseite und 9.526 auf der Unterseite.

(4) Geplante Handelsrichtung: In unserer gestrigen Einschätzung schrieben wir, dass von der Grundeinschätzung her ein Festhalten an einer Long-Positionierung der Kern-Position gerechtfertigt wäre, lediglich der Fakt des überkauften Niveaus der intraday-Kursentwicklung ließ uns eine Reaktion abwarten, bevor wir auf der Kaufseite aktiv werden wollten. Auch heute bleiben wir übergeordnet optimistisch, bisher liegen uns keine nachhaltigen Negativ-Indikationen vor. Folglich dominieren wir unverändert für eine Long-Positionierung in der Grundausrichtung, während wir Short-Positionierungen weniger aggressiv handeln als die Long-Seite und auf der Unterseite restriktiver in der Wahl des Stopp- und Ziel-Kurses vorgehen. Wir werden diesen Sachverhalt in der Kommentierung im Stream berücksichtigen.

Bund-Future

Der Bund-Future zeigte sich gestern fortgesetzt konsolidierend, so dass sich im Tageschart ein fortgesetzter Doji ausformte, nachdem wir bereits am Dienstag ein solches Tagesmuster sahen. Übergeordnet verbleibt damit bereits gestern benannte Konsolidierungszone gültig, wir passen lediglich die Bereichsbegrenzungen um 144,04 / 144,08 auf der Oberseite und 143,72 / 143,65 / 143,62 auf der Unterseite an. Die Markttechnik interpretieren wir sowohl im Stunden-, wie auch im Tageschart als „neutral“, was die Ausrichtung des unterlegten Richtungsfilters, als auch der Schwungkraftentwicklung entspricht.

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Innerhalb genannter Begrenzungen sollte der FGBL folglich fortgesetzt konsolidieren, wobei wir im Trading keine der beiden Seiten bevorzugen, sondern gleichberechtigt handeln. Unterhalb der 143,62, aber erst recht unterhalb der 143,52 eröffnet sich aus analytischer Sicht weiterführendes Abwärtspotential in Richtung auf Kurse unterhalb der 143,20.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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