Analyse
05:03 Uhr, 20.01.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 20. Januar 2014

Im Kursverlauf des FDAX könnte sich das am Freitag beschriebene Szenario 2 ausformen. Bund-Future erreicht Kurs-Ziel bei 141,50 Punkten.

04:47 Uhr

FDAX

Widerstände:

9.781 / 9.799 (obere Begrenzung)

Unterstützung:

9.710 / 9.703 (untere Begrenzung)

9.642 und 9.557

Korrekturpotentiale:

9.661 / 9.641 (Minimumkorrektur)

9.592 (Normalkorrektur)

9.544 / 9.524 (Maximumkorrektur)

Der Future auf den DAX-Index zeigte sich am Freitag der Vorwoche sehr volatil, was wir auf den „kleinen Verfall“ von Index- und Aktien-Optionen zurückführen (wobei der Verfall der Indexoptionen zu dem kräftigen Kursanstieg am Vormittag / Mittag geführt hatte). Die Tagesspanne betrug 96 Punkte, mit 9.799 markierte der FDAX ein neues historisches Hoch, im Tagestief gab der Future bis auf 9.703 Punkte ab. Der Schlusskurs lag am Ende des Handels bei 9.723 Punkten. Im Ergebnis verblieb der FDAX damit innerhalb einer engen Zwischenkonsolidierungsphase, welche wir jetzt zur Orientierung in den Bereichen um 9.781 / 9.799 auf der Oberseite und 9.710 / 9.703 auf der Unterseite begrenzen. Das Tagesmuster definieren wir als „shootingstar“ und ordnen dieses den potentiellen Erschöpfungsmustern zu, wobei sich die statistisch belegte Trefferquote bzw. Zuverlässigkeit als Verkaufsindikation im FDAX auf Tagesbasis in vergleichbaren chart- wie auch markttechnischen Ausgangslagen mit 42 Prozent (je nach Definition der Messreihe) in Grenzen hält.

In Kombination zum Tagesmuster vom Donnerstag, können wir formal von einem „negativen Überlappungsmuster“ sprechen, auch dieses gehört formal zu den Erschöpfungsmustern und unterstützt eine zumindest temporär eher kritische Erwartungshaltung für den weiteren Kursverlauf des FDAX.

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Am Freitag hatten wir in unserem Handelstagebuch zwei Szenarien skizziert, wobei Szenario 2 zunächst einen Ausbruch aus der intraday-Flagge vom Donnerstag vorsah, mit Erreichen des vorangegangenen Bewegungshochs des Trends und eine sich anschließende Kursabschwächung. Hierbei führten wir die Möglichkeit der Ausbildung eines Doppelhochs an. Zur Veranschaulichung dieser Szenariodiskussion vergleichen wir das intraday-Chartbild des FDAX von Freitagfrüh und dann das gleiche Zeitfenster (Stundenchart) von Freitagabend nach Handelsschluss.

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Grafik 1 bildet den Kursverlauf des FDAX im Stundenchart ab, wie wir ihn in unserem Handelstagebuch am Freitag abbildeten und damit Szenario 2 skizzierten.

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Grafik 2 zeigt den Kursverlauf des FDAX im Stundenchart nach Handelsschluss am Freitag. Wir haben die im Vorfeld angedeutete mögliche Kursentwicklung (blaue Linien) farblich abgeschwächt.

Für heute fokussieren wir uns demnach auf das Szenario 2, da eine Vollendung der erwarteten Kursformation noch nicht erfolgt ist. Hierzu wäre (a) die nachhaltige Unterschreitung der 9.710 als Nackenlinie einer potentiellen intraday-Doppelspitze notwendig und (b) eine sich dieser Entwicklung anschließenden fortgesetzten Kursabschwächung bis auf mindestens etwa 9.620 Punkte. Diese 9.620 leitet sich aus der klassischen Zielkursdefinition einer solch komplexen Kursformation her, auch wenn wir keine Aussagen über Trefferquote und tatsächlicher Zuverlässigkeit einer solchen Kursformation als potentielle Verkaufsindikation treffen können. Hierzu verfügen wir nicht über aussagekräftige seriöse Messwerte.

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Das heißt also konkret: damit Szenario 2 eine realistische Chance hat, auch wirklich aufzugehen, muss der FDAX die 9.710 nachhaltig unterschreiten. Zu beachten ist hier allerdings, dass die 9.710 im intraday-Bereich eine nachhaltig wichtige Unterstützung ist. Somit könnte es hier immer wieder zu Gegenbewegungen innerhalb des Tageshandels kommen, wenn dieses Niveau von oben kommend angehandelt wird. Fällt der Future dann aber tatsächlich durch diese Unterstützung, erwarten wir hier einen Paritätenwechsel. Das heißt, die 9.710 wäre dann „Widerstand“ und böte sich in Reaktionsphasen zum anfixen des Marktes an.

Fällt der FDAX bereits zur Eröffnung unter die 9.710, ist unser erstes Tageskurs-Ziel die 9.620. Darunter wird für uns die 9.592 interessant. Diese errechnet sich als Normalkorrektur (zweites rechnerisches Kurs-Ziel), bezogen auf die Wegstrecke der Aufwärtstendenz von Mitte Dezember letzten Jahres bis zum neuen historischen Hoch vom Freitag.

Oberhalb der 9.710 behält die jüngste intraday-Zwischenkonsolidierung ihre Gültigkeit bei und damit bleibt auch der übergeordnete Aufwärtstrend (siehe Tages- und Wochenchart) dominant. In der praktischen Konsequenz heißt das: wir fokussieren hier weiterhin auf beide Handelsrichtungen.

Wie gesagt: richtig spannend wird es am / unter dem 9.710er Kursniveau.

Bund-Future

Widerstände:

142,06 / 142,07 (abgeleitet aus Tageschart)

142,25 (abgeleitet aus Tageschart)

Unterstützung:

140,91 / 140,83 (abgeleitet aus Tageschart)

Intraday:

141,46 (untergeordnete Bedeutung)

141,44 (untergeordnete Bedeutung)

141,39 (höhere Bedeutung, da bestätigt als Unterstützung)

141,34 (höhere Bedeutung, da bestätigt als Unterstützung)

Korrekturpotentiale:

141,17 / 141,12 (Minimumkorrektur)

140,98 (Normalkorrektur)

140,83 / 140,78 (Maximumkorrektur)

Der Bund-Future markierte am Freitag sowohl im Tageshoch, als auch im Schlusskurs die 141,57 und erreichte damit das am Mittwoch mit 141,50 definierte Kurs-Ziel. Sowohl Chart-, wie auch Markttechnik weisen uns im Kursverlauf des Renten-Kontraktes zu Wochenbeginn unverändert einen gültigen Aufwärtstrend aus: der unterlegte Richtungsfilter ist long, die Schwungkraft weiter ansteigen und auf Tagesbasis bisher noch nicht im überkauften Bereich. Folglich können wir aktuell unterstellen, dass sich die Aufwärtstendenz weiterführend durchaus fortsetzen sollte (zumindest fehlen uns bisher gegensätzliche Indikationen).

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Auf Tagesbasis wird uns der nächst höher liegende Widerstand im Bereich um 142,06 / 142,07 und dann im Bereich um 142,25 ausgewiesen. Mit Unterstützung rechnen wir unverändert auf Höhe des jüngsten Ausbruchniveaus um 140,91 / 140,83. Die Reaktionspotentiale, errechnet auf die Wegstrecke des jüngsten Abschnittes der übergeordnet gültigen Aufwärtstendenz lauten: 141,17 / 141,12 (Minimumkorrektur), 140,98 (Normalkorrektur) und 140,83 / 140,78 (Maximumkorrektur).

Kommt es heute zu Kursabschlägen in Reaktion auf den jüngsten, kräftigen Kursanstieg, wird das errechnete erste Reaktionsziel dabei aber nicht unterschritten, wäre dies ein Stärkeindiz und die Eintrittswahrscheinlichkeit auf ein neues Bewegungshoch im laufenden Aufwärtstrend (im laufenden Bewegungsfraktal), nach Abschluss einer temporären Reaktion läge statistisch bei über 67 Prozent. Sollte sich der FGBL bis auf Höhe der Normalkorrektur abschwächen (welche fast mit dem abgeleiteten Unterstützungsband bei 140,91 / 140,83 zusammenfällt), läge die statistische Eintrittswahrscheinlichkeit für eine Wiederaufnahme des Aufwärtsschubes mir Erreichen eines neuen Bewegungsgochs im laufenden Fraktal noch immer bei knapp 50 Prozent.

Intraday gesehen (3 Minuten Chart, 5 Minuten Chart und ähnliche kurze Zeitfenster), bewegt sich der Bund-Future dagegen im überkauften Bereich. Folglich können wir uns zu Handelsbeginn Kursabschläge im Renten-Kontrakt vorstellen. Als Kurs-Ziele auf der Unterseite fokussieren wir uns an den oben errechneten Reaktions-Zielen.

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Intraday leiten sich zudem potentielle Unterstützungen und damit potentielle „Wendepunkte“ auf folgenden Niveaus ab: 141,46 (untergeordnete Bedeutung), 141,44 (untergeordnete Bedeutung), 141,39 (höhere Bedeutung, da bestätigt als Unterstützung) und 141,34 (höhere Bedeutung, da bestätigt als Unterstützung).

Halten wir als Fazit fest: wir bleiben weiterführend (somit strategisch gesehen) unverändert optimistisch für den FGBL, kurzfristig / taktisch rechnen wir jedoch zu Wochenbeginn mit einer gesteigerten Reaktionswahrscheinlichkeit.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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