Kommentar
22:52 Uhr, 16.02.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 17. Februar 2014

FDAX erreicht punktgenau das analytisch wichtige Widerstandsband um 9.679 bis 9.710,50 Punkte und trübt sich im 30 Minuten- und Stunden-Chart wieder ein. Damit steigt die Reaktionswahrscheinlichkeit wieder an. Im Bund-Future sind beide Tendenzrichtungen noch drin.

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Allgemeine Markteinschätzung / Bewertung der Impulsqualitäten

Am Freitag der Vorwoche endete für den DAX / FDAX eine starke Handelswoche. Ein Plus von 313,50 Punkten von Schlusskurs zu Schlusskurs (von Freitag zu Freitag) stand zum Wochenschluss auf der Uhr. Dabei überwand der Future (im Bezug auf die Wegstrecke des Abschwungs vom 21. Januar bis zum Tagestief vom 06. Februar) alle drei errechneten Reaktionspotentiale / -ziele auf der Oberseite und handelte am Freitag punktgenau das Widerstandsband in der Spanne um 9.679 bis 9.710,50 an, welches wir im Vorfeld als wahrscheinlich „letzte Zielbastion“ vor einer „gesunden“ Gegenreaktion bezeichneten, bevor ein erneuter Anstieg in Richtung neuer historischer Hochs wahrscheinlich sei.

Blicken wir auf die letzten sieben Handelstage zurück, in denen der Future vom Tiefpunkt des jüngsten Aufwärtsimpulses, bis zum Impulshoch 671,50 Punkte zurückgelegt hat, lassen sich folgende Aussagen zum Bewegungsablauf treffen:

(1) Der Kursanstieg erfolgte mit einer beeindruckend starken Impulsdynamik. Mögliche Reaktionschancen nahm der Future über diese sieben letzten Tage kaum an und wenn es zu temporären Abschlägen kam, hielten sich diese von ihrem Ausmaß her absolut in Grenzen. In keinem einzigen Fall wurde bisher das errechnete minimale Reaktionspotential auch nur im Ansatz angehandelt (das für uns wichtigste Indiz im Hinblick auf Trendstärke und –zuverlässigkeit).

(2) In diese gleiche argumentative Stoßrichtung geht unsere Betrachtung der zeitlichen Dauer, welche der FDAX in abwärts ausgerichteten Reaktionsphasen in den letzten sieben Handelstagen verbrachte – gegenübergestellt der Zeitdauer im Zuge von Anstiegsphasen. Kam es intraday zu Kursabschlägen, hielten sich diese nicht nur von ihrem Ausmaß her in Grenzen, sie kamen auch nur auf einen Bruchteil der Zeit, in welcher innerhalb der jüngsten Kursanstiegsphase die Nachfrage dominierte.

(3) Analytisch bedeutende Widerstände (intraday, wie auch im Tageschart abgeleitet) hielten auf dem Weg nach oben durchschnittlich zwei bis drei „Angriffen“ stand, bevor sie überwunden wurden, wobei sich in den meisten Fällen, vor Überwindung dieser Hürden, steigende Böden intraday auszubilden begannen.

(4) Einen besonderen Hinweis auf eine anhaltend hohe Nachfragedominanz erhielten wir, als der FDAX zur Wochenmitte eine intraday relevante SKS ausgeformt hatte (besonders schön im 30 Minuten-Chart ausgeformt), welche für jeden sichtbar am Donnerstag der Vorwoche im Grunde schon zur Markteröffnung einen Großteil ihrer Kursabschlagspotentials ausschöpfte, dann aber kaum nennenswerte Anschlussverkäufe nach sich zog. Bereits in den ersten Handelsstunden vom letzten Donnerstag wurde deutlich, dass kaum Interesse für Verkäufe im Markt vorlag und eher mit Käufen zu rechnen sei. Der Kursanstieg am Nachmittag brachte die Bestätigung.

Die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen, fassen wir im Abschnitt zum FDAX zusammen.

Der Bund-Future beendete den letzten Handelstag der Woche mit einem Minus, nachdem er sich einmal mehr schwankungsfreudig zeigte und in einer Spanne von 35 Pips handelte. Im Prinzip können wir Stand Schlusskurs Freitag unterstellen, dass der Future noch immer ins Bild unserer strategischen Erwartungshaltung passt, welche die Möglichkeit der Ausbildung einer übergeordneten Doppelspitze auf Tagesbasis ins Auge fasst. Die Markttechnik zeigt sich dagegen noch ambivalent.

Auch hier werden wir in unserem Abschnitt zum Bund-Future konkreter.

FDAX

(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)

Weiterführende Einschätzung (Tageschart)

Grundsätzlich behält die strategische Einschätzung (bezogen auf den Tageschart) ihre optimistisch / positive Grundaussage bei. Bis jetzt stehen die Börsenampeln unverändert auf grün.

Dennoch, auch wenn wir uns unsere (wiedermal) erwartete gesteigerte Reaktionswahrscheinlichkeit für die taktisch relevante Szenariodiskussion aufheben wollen, ist das Anhandeln des Widerstandsbandes bei 9.679 / 9.710,50 auch im strategischen Zeitfenster ein Indiz, welches auf eine mögliche / bevorstehende (nicht trendgefährdende) Gegenbewegung hinweist. Es gilt aber weiterhin: solange der Future in einer möglichen Reaktion das errechnete gültige (auch Freitagabend erneut angepasste) minimale Reaktionspotential nicht unterschreitet, behalten wir die positive Gesamteinschätzung für den DAX / FDAX bei.

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Die aktuellen Reaktionspotentiale lauten für heute Morgen wie folgt: 9.458 / 9.425 (Minimumkorrektur), 9.346 (Normalkorrektur) und 9.267 / 9.234 (Maximumkorrektur).

Sollte es zu einer Korrektur kommen, unterstellen wir, dass sich diese auch diesmal in Grenzen hält und ein Nachfrageüberhang erneut greift. Im nächsten Zuge rechnen wir mit der Überwindung der Hürde und einer guten Chance auf neue Hochs, welche sich dann allerdings zu einer strategisch relevanten Doppelspitze auswachsen könnten. Hierzu verweisen wir besonders auf den DAX-Wochenchart. Hier fällt besonders die sich bisher ausformende negative Divergenz der Schwungkraft zum Kursverlauf auf.

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Im Folgenden skizzieren wir demnach das weiterführende Kursszenario für den Kursverlauf des FDAX auf Tagesbasis, wie wir uns dieses mit den gegebenen technischen Rahmenbedingungen vorstellen:

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Taktische Einschätzung (30 Minuten-Chart)

Eine gesteigerte Reaktionswahrscheinlichkeit für den FDAX leiten wir auch aus dem 30 Minuten-Chart her, welcher neben dem Widerstandsband um 9.679 / 9.710,50 auch weitere kritisch zu bewertende Indizien aufweist:

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(a) Der 79er Widerstand wurde am Freitag der Vorwoche vom FDAX erreicht, zwei Mal bis auf 81,50 gedehnt, ohne sich nach oben hin ablösen zu können. Damit gewann diese Hürde an analytischer Bedeutung.

(b) Der dem Kursverlauf im 30 Minuten Chart (gilt auch für den Stundenchart) unterlegte Richtungsfilter, flachte sich zum Wochenende hin ab und steht vor einem set-up-Wechsel auf short. In diesem Falle läge uns in diesem Zeitfenster ein markttechnisch abwärts ausgerichteter Impulsschub vor.

(c) Wir verweisen (wie Freitag) erneut auf die sich entfaltende negative Divergenz zwischen Kursverlauf und Stärke im 30 Minuten-Chart (gilt auch für Stunden-Chart).

Praktische Konsequenz:

Im Hinblick auf unsere praktischen Konsequenzen werden wir zumindest zu Handelsbeginn und in den Folgestunden bevorzugt mit Short-lastigen Handelsansätzen aktiv werden. Sollte sich das Gesamtbild im Laufe des Vormittages oder darauf wieder ändern, was uns veranlasst umzudenken, wie wir dies in den letzten Tagen immer wieder erlebt haben, werden wir intraday dazu Stellung nehmen und dieses neu diskutieren. Bis dahin fokussieren wir vorrangig auf den Versuch, auf der Short-Seite erfolgreich zu werden.

Ideal wäre wieder eine festere Eröffnung (möglichst mit Kurslücke) oberhalb des Tageshochs vom Freitag, um dann mit Unterschreiten der 9.681,50 eine Verkaufsposition mit Kurs-Ziel 9.651,50 eingehen zu können (Stopp-Kurs bei 9.706,50).

Eröffnet der FDAX nahe Schlusskurs Freitag, werden wir innerhalb der ersten halben Stunde abschätzen, ob eine Short-Positionierung Sinn macht. Wir werden intraday dazu Stellung nehmen.

Bund-Future

(Hinweis: Widerstände, Unterstützungen, Reaktionspotentiale etc. werden ab sofort in einem jeweilig gesonderten Arbeitsblatt zum Abruf bereitgestellt)

Fangen wir in der Beurteilung des Bund-Future heute mit dem Stunden-Chart an:

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Dieser formte in den letzten zwei Handelstagen eine mögliche, bisher nicht wirklich bestätigte Abwärtstendenz aus, welche man zumindest im ersten Ansatz in einen Kanal einpassen kann. Wir leiten für den heutigen Handelsstart die Begrenzungen dieses „Kanals“ in den Bereichen um 143,65 auf der Oberseite und 143,35 auf der Unterseite her. Solange der Future die obere Kanalbegrenzung nicht überschreitet, aber „erst recht“ nicht die 143,68er Widerstandsebene, welche wir „frisch“ aus dem Chart heraus ableiten, behält das Chartbild eine nicht von der Hand zu weisende Anfälligkeit auf der Unterseite bei.

Kann sich der Kurs über die 143,65 / 143,68 absetzen, verliert das Kursverlaufsbild dagegen zumindest temporär seine kritische Ausgangslage.

Die Markttechnik folgt der im Ansatz angeschlagenen Marktverfassung des FGBL in diesem Zeitfenster bisher jedoch nur bedingt, womit wir weitere Kursabschläge im laufenden Fraktal nur als eine Option ansprechen wollen.

Oberhalb der 143,68 eröffnet sich der FGBL wieder Aufwärtspotential bis in den Bereich um 143,82 Punkte, dem am Freitag gesehenen Hoch nach der freundlichen Markteröffnung.

Nach unten hin leiten sich Unterstützungen in den Bereichen um 143,59 Punkte, darunter um 143,54 (orientativ) und darunter um 143,49 her.

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Im übergeordnet strategischen Gesamtbild, könnte sich bisher noch immer die mögliche Umkehrformation im Tageschart ausbilden. Diese wäre vollendet, wenn der Bund-Future die 143,09 unterschreitet. In diesem Falle fokussieren wir auf 142,90 Punkte.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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