Kommentar
05:33 Uhr, 14.05.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 14. Mai 2014

Der FDAX verfehlt sein Allzeithoch nur knapp, behält aber eine positive Grundausrichtung bei. Der Bund-Future überspringt die 145 Punkte-Marke und zeigt sich sehr stark.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.754,43 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 145,25 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hinweis in eigener Sache: weiterführende Markteinschätzungen intraday zu DAX / FDAX und Bund-Future, aber auch interessante Beiträge zum Thema als auch zu anderen Handelsansätzen von anderen Lesern, finden Sie börsentäglich auf unserem neuen Guidants-Desktop unter go.guidants.com/#c/realtime_future_trader.

Allgemeine Markteinschätzung

Wenn auch nicht mehr ganz so euphorisch, dennoch aber in Richtung des Hauptimpulses, setzte der DAX / FDAX am gestrigen Dienstag seinen Aufschwung fort und markierte mit 9.794,50 ein neues Bewegungshoch. Zudem konnte sich der Future bis 22:00 Uhr (Handelsschluss) oberhalb der 9.750 stabilisieren und schüttelte somit eine temporäre Erschöpfungsindikation ab, welche sich im Handelsverlauf immer wieder zeigte und eine temporäre Reaktion zumindest wahrscheinlich machte.

Befragte Marktbeobachter benennen als Grund für die laufende Kursentwicklung unverändert die lockere Geldpolitik der Notenbank, sowie das offensichtliche bessere Wirtschaftswachstum.

Gestern Mittag meldeten zudem die Nachrichtenagenturen, dass sich nun auch die Bundesbank bereit erkläre, die Lockerungspläne der EZB zu unterstützen, was besonders dem Bund-Future unter die Arme griff und diesen im Hoch bis auf 145,33 trug (Schlusskurs bei 145,26). Temporär stimmungsdämpfend fielen die ZEW Konjunkturerwartungen aus, welche unter der aktuellen Ukraine-Krise litten.

FDAX

Weiterführende Einschätzung

Marktbeurteilung nach dem Conviction Circle

(1) Einschätzung der grundsätzlichen Ausrichtung der Aktienmärkte: Unter strategischen Gesichtspunkten, bleibt die technische Ausrichtung der Aktienmärkte weiterhin positiv und rechtfertigt eine optimistische Erwartungshaltung. Die US-Indizes sattelten am Dienstag auf ihre kräftigen Gewinne vom Wochenstart noch auf, auch wenn das Plus nur noch marginal ausfiel und die Tagesmuster im Dow Jones und im S&P 500 Dochtansätze auswiesen.

Der FDAX kletterte im gestrigen Hoch bis auf 9.794,50 Punkte, womit das Hoch bei 9.819 im Grunde nur noch einen Steinwurf entfernt ist, welches unser Wochenziel darstellt, wie zuvor geschrieben. Die strategischen Ausrichtungen der Indizes (Dow Jones, S&P 500, Eurostoxx 50 und DAX) sind derzeit überwiegend positiv zu interpretieren, so dass selbst maßvolle Gegenreaktionen das Gesamtbild und damit die positive Erwartungshaltung nicht gefährden sollten.

(2) Technische Beurteilung DAX / FDAX: Der Wochenchart des DAX-Index weist uns noch immer eine intakte Zwischenkonsolidierung aus, deren Überwindung der obersten Trendbegrenzung per gestern an gut elf Punkten scheiterte. Markttechnisch ist die Ausgangslage weiterhin vielversprechend zu definieren: der unterlegte Richtungsfilter steht unmittelbar vor einem Richtungswechsel auf long, die Stärkeentwicklung (ausgewiesen über den RSI) steht kurz vor der Überwindung einer seit Dezember letzten Jahres ausgewiesenen Abwärtstendenz.

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Der Tageschart des FDAX bestätigt die positive Grundtendenz. Mit der Ausbildung des gestrigen Tageshochs bei 9.794,50 Punkten ist das letzte, zumindest analytisch gültige Widerstandsband bei 9.818 / 9.819 nur knapp verfehlt worden. Konsequenterweise passen wir die Reaktionspotentiale neu an, diese errechnen sich jetzt wie folgt: 9.663 / 9.644 (Minimumkorrektur), 9.598 (Normalkorrektur) und 9.551 / 9.533 (Maximumkorrektur).

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Die unterlegte Markttechnik bestätigt die aktuell positive Grundtendenz durch ein klares long-set-up im Richtungsfilter und einer auf Tagesbasis ansteigenden Stärkeentwicklung des Aufwärtsimpulses, ohne dass wir in diesem Zeitfenster bereits von einer Überhitzung ausgehen müssen.

(3) Wie sieht das Tagesmuster im FDAX aus? Wie interpretieren wir den FDAX intraday? Das gestrige Tagesmuster im FDAX interpretieren wir mit dem zumindest auffälligen Docht als möglichen shootingstar, eine Indikation, welche wir formal der Gruppe der Erschöpfungsmuster zuordnen. Dennoch wollen wir den übergeordneten Aufwärtsimpuls nicht als „gefährdet“ einstufen. Innerhalb der 30 und 60 Minuten intraday-Charts wird die ausgewiesene Aufwärtstendenz ebenfalls bestätigt. Die Konsolidierung im Laufe des späten Nachmittages / Abends führte schließlich in diesen Zeitfenstern zu einer Normalisierung der Markttechnik, besonders des überkauften Zustandes des Future im intraday Bereich.

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Wir hatten innerhalb beider genannten Zeitfenster einen Aufwärtskanal angetragen, dessen obere Begrenzung per gestern temporär knapp erreicht wurde und heute folglich in seiner Definition fortbesteht. Die für uns heute Morgen wichtigen Chartmarken sind auf der Unterseite (Unterstützung) die Bereiche um 9.748 / 9.742,50 und auf der Oberseite die 9.793 / 9.794,50. Die obere Begrenzung des Trendkanals verläuft heute Morgen mit 9.856 deutlich oberhalb des Allzeithochs des Futures (9.818 / 9.819).

(4) Geplante Handelsrichtung: Strategisch bleiben wir optimistisch, aus taktischer Sicht würde eine Reaktion oberhalb der errechneten Minimumkorrektur bei 9.663 / 9.644 dem Kursverlauf nur guttun. Angesichts der Nähe zum aktuellen Hoch wollen wir eine gesteigerte Reaktionsanfälligkeit nicht ausschließen, würden diese im Falle ihres Auftretens jedoch nicht überbewerten und noch nicht als impulsgefährdung interpretieren. Für heute früh weist uns auch die unterlegte Markttechnik noch keine wirklich ernstzunehmende Negativindikation aus, somit fokussieren wir unverändert aggressiver auf die Long-Seite, als auf Positionierungen auf der Short-Seite. Sollte der FDAX heute mit Kurslücke oberhalb des gestrigen Tageshochs bei 9.794,50 eröffnen, wird dieses aus Sicht unserer eingesetzten Handelssysteme zum Short-Trigger mit Kurs-Ziel bei 9.764,50 und einem Stopp-Kurs bei 9.819,50.

Bund-Future

Der Bund-Future profitierte per gestern massiv von der Bestätigung der Bundesbank, mögliche weitere Lockerungsmaßnahmen der EZB mittragen zu wollen. Der Future übersprang in diesem Zusammenhang die 145 und erreichte im Hoch die 145,33 und damit die obere Begrenzung des unterlegten Aufwärtstrendkanals. Damit behält der übergeordnet gültige Aufwärtstrend weiterhin seine positive Grundausrichtung bei, die Markttechnik ist klar long ausgerichtet. Über die Schwungkraft wird bisher noch keine Überhitzung im Tageschartzeitfenster ausgewiesen.

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Anders die Verfassung im Stundenchart. Nach Überwindung aller noch gegebenen charttechnischen Hürden auf der Oberseite, markierte der FGBL per gestern neue Hochs, begleitet durch eine massive Überhitzung auf der Oberseite. Angesichts der Nähe zur oberen Begrenzung des Trendkanals und der überkauften Verfassung intraday, halten wir eine Reaktion für sehr wahrscheinlich, auch wenn wir hier ebenfalls nicht von einer Gefährdung des Trends grundsätzlich ausgehen. Mit deutlicher Unterstützung rechnen wir in den Bereichen um 145,03 / 144,96, Widerstand sollte dem Future im Bereich um 145,33 entgegengebracht werden. Wir errechnen im Bezug auf die Wegstrecke des jüngsten (gestrigen) Aufwärtsimpulses die Korrekturpotentiale. Diese lauten wie folgt: 145,10 / 145,07 (Minimumkorrektur), 144,99 (Normalkorrektur) und 144,91 / 144,88 (Maximumkorrektur).

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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