FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 11.Februar 2014
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Ab sofort werden alle intraday-relevanten Aspekte auf dem Expertendesktop diskutiert. Die URL lautet: www.go.guidants.com/de#c/uwe_wagner
00:04 Uhr
Allgemeine Markteinschätzung
Von fundamentaler Seite war die Agenda zu Wochenbeginn nur dünn bestückt, somit hielten sie die Impulse für die Märkte von dieser Seite her in Grenzen. Zwei Themen lieferten entsprechenden Gesprächsstoff: (a) das Ergebnis der Volksabstimmung in der Schweiz zur Einschränkung der Zuwanderung von Ausländern und (b) der für den heutigen Dienstag anstehende erste öffentliche Auftritt der neuen US-Notenbankpräsidentin Yellen. Die Märkte zeigten sich gestern vergleichsweise ruhig, die Volatilitäten waren rückläufig, Übertreibungen blieben aus.
Blicken wir auf unsere Erwartungshaltung zur gestrigen Kursentwicklung des FDAX und des Bund-Futures zurück, setzte sich diese über den Wochenstart in ihrer Tendenz durch. Der FDAX gab vom Handelsstart weg unter Schwankungen moderat nach (ausgenommen sei hierbei ein Versuch des Future, das Tageshoch von gestern Morgen gegen Mittag noch einmal zu testen), eine Gefährdung des jüngsten, aufwärts ausgerichteten Erholungsimpulses können wir aktuell noch nicht herleiten. Der Bund-Future verblieb am Montag innerhalb der potentiellen Flaggenformation, welche wir im gestrigen Handelstagebuch skizziert hatten.
Unsere Erwartungshaltung für die Kursentwicklung beider Werte für das kommende Bewegungsfraktal bleibt unverändert zu unserer gestrigen Einschätzung:
(a) im FDAX bleiben wir weiterführend optimistisch und halten das Erreichen von Kursen um die 9.450 / 9.500 für realistisch, im taktischen Zeitfenster erwarteten / erwarten wir ein moderates Gegenlaufen der Notierungen gegen den dominanten Aufwärtsimpuls (gültig seit Donnerstag letzter Woche), somit eine Konsolidierung. Wir heben aber auch hervor, dass der Stunden-Chart des FDAX aktuell ebenfalls positiv bewertbare Indikationen liefert.
(b) Im Bezug auf den Bund-Future fokussieren wir derzeit auf die Begrenzungen einer sich potentiell ausbildenden Flagge innerhalb des Tagescharts. Eine solche Formation, Hand in Hand mit einer für den Bund-Future positiven fundamentalen Gesamtsituation, lässt einerseits eine strategisch optimistische Erwartungshaltung zu. Im taktisch / kurzfristigen Zeitfenster fokussieren wir auch hier auf ein eher gebremstes Anstiegsvermögen. Vielmehr können wir uns ein Konsolidieren der Notierungen vorstellen, zumindest auf Sicht der nächsten ein / zwei Handelstage. Eine konkrete Beurteilung und Szenariodiskussion folgt nach den Ausführungen zum FDAX.
FDAX
Widerstände:
9.323,50 (intraday Stunden-Chart)
9.348 / 9.353 (intraday Stunden-Chart)
9.358 / 9.369 (intraday Stunden-Chart / eingeschränkte Bedeutung)
9.436 (intraday Stunden-Chart / eingeschränkte Bedeutung)
Unterstützung:
9.285 / 9.282,50 (intraday Stunden-Chart)
9.278 (intraday Stunden-Chart)
9.238 / 9.225 (intraday Stunden-Chart)
9.173 (intraday Stunden-Chart (Orientierung))
9.158,50 (intraday Stunden-Chart (Orientierung))
Korrekturpotentiale / errechnete Reaktionsziele (Wegstrecke 9.010 bis 9.544):
9.187 / 9.214 (Minimumkorrektur)
9.277 (Normalkorrektur)
9.340 / 9.365 (Maximumkorrektur)
Korrekturpotentiale / errechnete Reaktionsziele (Wegstrecke 9.010 bis 9.353):
9.238 / 9.221 (Minimumkorrektur)
9.181 (Normalkorrektur)
9.141 / 9.124 (Maximumkorrektur)
Tageschartanalyse des FDAX
Unsere Kerneinschätzung lautet (auf den Punkt gebracht): weiterführend, somit auf Basis des Tagescharts, bleiben wir optimistisch. Nach der Überwindung der oberen Begrenzung des vom Allzeithoch gültigen Abwärtstrendkanals am Freitag der Vorwoche, definieren wir formal jede Aufwärtsbewegung aktuell als Impulsbewegung, jede abwärts ausgerichtete Kursentwicklung als Reaktion.
Um diese optimistische Erwartungshaltung technisch zu untermauern, führten wir bereits am Montag folgende Argumente auf (welche wir hier wiederholen, da diese noch immer Gültigkeit besitzen): neben der Überwindung des fallenden Trendkanals, verwiesen wir (2) auf das set-up des dem Kursverlauf unterlegten Richtungsfilters, der zwar noch immer ein short-set-up aufweist, jedoch bereits einen sich abflachenden Fallwinkel aufzeigt und kurzfristig in eine neutrale Ausrichtung münden sollte. (3) Die Schwungkraft auf Tagesbasis notiert im neutralen Bewertungsbereich stabil, was auf keinerlei Übertreibung schließen lässt, noch Divergenzen bereithält. (4) Wir verwiesen gestern auch auf das Ausmaß der bisher gesehenen Zweitages-Reaktion (Donnerstag / Freitag der Vorwoche). Diese überschritt bereits die errechnete (und angepasste) Minimumkorrektur bei 9.187 / 9.213 Punkten, gleichermaßen das nächst höher errechnete Reaktions-Ziel (die Normalkorrektur) bei 9.277 und erreichte auch die errechnete Maximumkorrektur bei 9.340 / 9.365 Punkten. In der Konsequenz sollte der Abschwung der letzten Wochen deutlich an Dynamik eingebüßt haben, so dass aus statistischer Sicht nur noch mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von unter 34 Prozent mit einem scharfen Abriss zu rechnen ist, welcher dann auch noch im laufenden Fraktal ein neues Bewegungstief (Kurse unter 9.010) markieren könnte.
Auf den Nenner gebracht heißt das:
(a) solange der FDAX im Bezug auf die Wegstrecke von Donnerstag und Freitag der Vorwoche (9010 bis 9.353) die dort errechnete Minimumkorrektur (9.238 bis 9.221) nicht unterscheitet, bleiben wir weiterführend optimistisch. Die statistische Eintrittswahrscheinlichkeit dafür, dass der FDAX nach Erschöpfen / Auslaufen der gestern begonnenen Gegenreaktion auf ein neues Erholungshoch klettert (somit über 9.353) stufen wir im Falle (a) auf über 67 Prozent ein.
(b) Rutscht uns der FDAX nachhaltig unter die analytisch wichtige intraday Unterstützung bei 9.238 bis 9.225, bzw. unter die errechnete Minimumkorrektur (somit unter die 9.221), trübt sich unser Optimismus erstmalig ein. Die statistisch belegte Wahrscheinlichkeit auf eine rasche Erholung mit Kursen über 9.353 läge dann nur noch bei knapp 50 Prozent für das laufende Fraktal.
(c) Umdenken und uns neu Ausrichten müssen wir bei Kursen unterhalb der errechneten Maximumkorrektur (9.141 bis 9.124). Kommt es zum Abtauchen bis auf dieses Niveau oder tiefer, ist das vormals optimistische Grundszenario hinfällig. Wir gehen aktuell nicht davon aus, eine solche Entwicklung jetzt zu sehen.
Fazit: wir bleiben optimistisch mit Notierungen über der 9.238 bis 9.221.
Stunden-Chart-Analyse
Der Stunden-Chart des FDAX stützt unsere Einschätzung im Tageschart-Zeitfenster.
Hier grenzen wir uns allerdings etwas mehr ein. Wie bereits am gestrigen Montagfrüh beschrieben, hielten wir eine beginnende Reaktion für wahrscheinlich und „sinnvoll“ / „gesund“. Die gesehenen Abschläge erfolgten mit moderatem Tempo, auch beim Durchhandeln wichtiger intraday-Unterstützungen. Einen auffälligen Nachfrageüberhang stellten wir gestern im Bereich um 9.285 bis 9.282,50 fest. Diese Feststellung ließ uns am frühen Abend die Einschätzung äußern, dass der FDAX seine Chancen erhöhen würde, die 9.300 anzuhandeln.
Wir fokussieren uns heute Morgen zunächst besonders auf diese bestätigte intraday relevante Unterstützung, die 9.285 bis 9.282,50. Wenn diese hält, wäre diese formal und im Sinne der Definition ein sehr starkes Indiz für die übergeordnete Dominanz der Nachfrage. In einem solchen Falle rechnen wir wieder mit einsetzenden Kursgewinnen, mit Kurspotential in Richtung 9.400 und 9.436 (aus dem Kursverlauf heraus abgeleitet).
Hierbei gilt es zu beachten, dass wir in den Bereichen um 9.323,50 mit einem leichten Widerstand rechnen, wichtiger dagegen das Widerstandsband um 9.348 / 9.353 einschätzen. Gelingt der Sprung, kommen wieder die oberen Ziele in Reichweite, Kurse über 9.350, dann 9.400 und höher.
Kommt es zu einem Unterschreiten der 9.285 / 9.282,50er Unterstützung, achten wir auf die nächst tieferen, potentiellen Unterstützungs- und Auffang-Niveaus: die 9.278 und darunter die 9.238 bis 9.225 Punkte. Der 9.278 messen wir (auf Grund einer bisher fehlenden Bestätigung) keine hohe Bedeutung als mögliches Ziel- bzw. Auffangniveau bei. Ganz anders die 9.238 bis 9.225er Unterstützung bzw. sogar bis zur 9.221er Ebene. Hier fallen ein Unterstützungsbündel und die errechnete Minimumkorrektur zusammen, was die analytische Bedeutung erhöht und ebenso die Nachhaltigkeit und „Zuverlässigkeit“ der Marke steigern sollte. Ein Fall des FDAX auch unter dieses Niveau, wäre folglich „nicht mehr ganz so schön“.
Erwartungshaltung
Zu Handelsbeginn sind wir zuversichtlich und präferieren derzeit die „positive“ Version. Im „Expertendesktop“ werden wir vor Handelsbeginn 08:00 Uhr einen ersten Check unserer Einschätzung durchführen und prüfen, ob wir an dieser Einschätzung festhalten können.
In der praktischen Konsequenz können wir uns derzeit Positionsaufbauten auf der Kaufseite oberhalb der 9.285 / 9.282,50 vorstellen, ebenso wenn der Sprung über die 9.323,50 / 9.324 gelingt. Auch hier werden wir uns unmittelbar vor Handelsbeginn im „Expertendesktop“ noch einmal konkretisieren.
Bund-Future
Widerstände:
143,80 (obere Trenbegrenzungslinie einer potentiellen Flagge)
143,85 (Nackenlinie – nur noch zur Orientierung)
144,14 (unbestätigt)
144,32 / 144,57 (Bewegungshoch)
Unterstützung:
143,60 / 143,55 (übergeoordnet)
143,47 (übergeordnet)
143,33 / 143,27 (übergeordnet)
142,90 (übergeordnet)
142,82 (untere Trendbegrenzungslinie einer potentiellen Flagge)
142,25 (übergeordnet)
Korrekturpotentiale (Wegstrecke 142,26 / 144,57):
143,80 / 143,69 (Minimumkorrektur)
143,42 (Normalkorrektur)
143,14 / 143,03 (Maximumkorrektur)
Allgemeine Markteinschätzung
Fundamental orientierte Marktteilnehmer sind überwiegend bullish für den Bund-Future. Die Argumente sind die gleichen wie gestern, vorgestern usw. und wir wollen diese nicht von der Hand weisen. Auch das übergeordnete Chartbild des FGBL auf Tagesbasis erlaubt ein Festhalten an einer solchen Einschätzung.
Unter gewissen Prämissen, lässt sich innerhalb des Tagescharts sogar ganz vortrefflich das von fundamentaler Seite in den Raum geworfene Kurs-Ziel für den Renten-Kontrakt bei 145, dann 146 und dann sogar 147 begründen. Das, was wir aktuell im Tageschart sehen, könnte sich zu einer sogenannten Flagge auswachsen. Lehrbuchmäßig wäre sie, wenn es noch einmal im laufenden Reaktionsimpuls einen Test der unteren Flaggenbegrenzung bei 142,82 geben würde und dann der erwartete Nachfrageüberhang das Zepter übernimmt. Dann sollte es zur Überwindung der oberen Flaggenbegrenzung kommen, gefolgt vom Fallen der 144,32 und 144,57 in Richtung 145 und weitere.
Ist das realistisch? Aktuell spricht einiges dafür, dass es nicht zwingend zum Test der unteren Flaggenbegrenzung kommen muss. Sehen wir uns den Stunden-Chart des FGBL an. Hier haben wir die mögliche Flagge eingezeichnet, um eine Orientierung zu haben.
Dieses Kursverlaufsbild lässt im Grunde zwei Aussagen zu: (a) wir haben es hier mit der Ausformung einer übergeordneten Umkehrformation zu tun (siehe die markierten, schön „aufgefädelten“ Wendepunkte). (b) Diesem Szenario widerspricht bisher jedoch die Tatsache, dass der Bund-Future am Montag die 143,60 nicht nachhaltig unterschritt, sondern hier sogar einen vorsichtigen Boden ausformte, der im 3 Minuten-Chart noch besser zu sehen ist.
Um eine bessere Orientierung dafür zu haben, welcher Bewegungsschub folgen sollte, definieren wir aus der aktuellen Lage heraus zwei Kursniveaus, an denen „die Würfel fallen sollten“: die 143,55 auf der Unterseite und die 143,99 auf der Oberseite.
(a) Fällt der FGBL unter die 143,55er Ebene, steigen die Risiken, dass sich der Abschwung fortsetzt. In diesem Falle werden die Ebenen um 143,47 und dann 143,33 / 143,27 interessant und ein Test der unteren Flaggenbegrenzung rückt in Reichweite.
(b) Kann sich der FGBL oberhalb der gestern Abend ausgebildeten Unterstützungsebene bei 143,60 / 143,55 halten, liegt uns ein steigender Boden innerhalb der Flagge vor, was für die Überwindung der Flagge spräche und die Widerstände um 144,14 und dann 144,32 / 144,57 zu erreichbaren Zielen macht.
Mit Blick auf die aktuelle Ausgangslage präferieren wir Szenario (b), werden hier aber ebenfalls unmittelbar nach Handelsstart ein Update im „Expertendesktop“ geben.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.