FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 07. Mai 2014
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Erwähnte Instrumente
- Euro-Bund FutureKursstand: 144,70 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Hinweis in eigener Sache: weiterführende Markteinschätzungen intraday zu DAX / FDAX und Bund-Future, aber auch interessante Beiträge zum Thema als auch zu anderen Handelsansätzen von anderen Lesern, finden Sie börsentäglich auf unserem neuen Guidants-Desktop unter go.guidants.com/#c/realtime_future_trader.
Allgemeine Markteinschätzung
Ein knochenfester Euro und das Ausbleiben von positiv überraschenden Konjunkturzahlen, lasteten gestern auf dem deutschen Aktienmarkt. Hinzu kam die unverändert kritische Situation in der Ukraine, hier ähneln die Bilder in den Nachrichten immer mehr einer Berichterstattung in einem Bürgerkriegsgebiet. Selbst die meist beschönigende Politik zeigte sich gestern (mit den Worten unseres Außenministers) dahingehend überrascht, als dass man noch vor einigen Wochen nicht mit einer solchen Eskalation gerechnet habe.
Ebenfalls deutlich unter Abgabedruck standen gestern die US-Märkte, womit sich diese von ihren oberen Bereichsbegrenzungen ihrer seit Jahresanfang gültigen Konsolidierungszonen wieder ablösten. Wie es bei diversen Nachrichtenagenturen jedoch hieß, gäbe es noch immer zahlreiche Stimmen, welche sich trotz der Kursverluste zuversichtlich äußern würden. Der Markt sei weit entfernt von einer Verkaufspanik gewesen, hieß es bei DJNW und es wurde ein Experte zitiert, der auf die noch immer sehr hohen Indexstände verwies. „Es ist ziemlich ruhig“, sagte dieser und auch andere vermochten wohl keine konkreten Gründe für die Verkäufe „entdecken“. Der Umsatz sei nur recht dünn, hieß es weiter, und die Teilnehmer etwas nervös. Für Langfristinvestoren bestehe kein Grund zur Sorge, denn die wirtschaftliche Erholung setze sich fort.
FDAX
Weiterführende Einschätzung
Marktbeurteilung nach dem Conviction Circle
(1) Einschätzung der grundsätzlichen Ausrichtung der Aktienmärkte: Und somit verbleiben die von uns beurteilten Börsenbarometer in ihren übergeordnet gültigen Konsolidierungszonen und unsere Einschätzung zu diesen Zeitfenstern vorerst unverändert zu unseren vorangegangenen Aussagen.
Lässt sich die strategisch relevante Ausgangslage bisher noch immer überwiegend positiv bewerten / interpretieren, ist die technische Ausgangslage in den Tageschart-Zeitfenstern eher wieder kritisch zu werten. Zwar bewegen sich die Börsenbarometer noch immer innerhalb ihrer Konsolidierungszonen (damit im strategisch neutralen Bereich) und weiterhin in der oberen Hälfte dieser übergeordnet gültigen Seitwärtsbereiche, aber aus taktisch / kurzfristiger Sicht müssen wir akzeptieren, dass aktuell die Angebotsseite das Zepter schwingt.
(2) Technische Beurteilung DAX / FDAX: Wir hoben bereits Montagabend, aber auch am gestrigen Dienstag hervor, dass der Montag als Tagesmuster (auf Grund des Feiertages in UK) besser wohl ignoriert werden könnte. Folgt man dieser Ansicht konsequent, passt das gestrige Tagesmuster ins Gesamtbild. Nach dem negativen Überlappungsmuster vom Freitag, folgten gestern die Abverkäufe, welche zumindest aus statistischer Sicht realistisch zu erwarten waren (siehe vorangegangene Aussagen zur Trefferquote dieses Musters).
Beurteilen wir den Kursverlauf des DAX / FDAX auf Tagesbasis rein markttechnisch, ist bis jetzt „nichts passiert“. Der unterlegte Richtungsfilter ist seitwärts ausgerichtet, die Stärke der Kursentwicklung bewegt sich ebenfalls im neutralen Bereich. Charttechnisch fallen uns dagegen zwei Signalebenen (bezogen auf den FDAX) ins Auge: (a) die Spanne um 9.450 und der Bereich 9.420 / 9.415 (die Begrenzungen der intraday-Konsolidierung vom Montag) und (b) die 9.382 – das Tagestief vom 25. April. Wird dieses Niveau unterschritten, läge uns formal innerhalb der Konsolidierungszone (gültig seit Januar 2014) eine vollendete, untergeordnete Doppelspitze vor, deren Potential wieder Raum eröffnet, die untere Hälfte der unverändert dominanten Seitwärtsphase auszuloten. Könnte sich dagegen der FDAX oberhalb genannter Marken halten (und hier meinen wir jetzt konkret die 9.382 als „letzte“ signaltechnische Stütze), würde auch der allgemeine positive oder doch zumindest optimistisch bewertbare Ausblick vorsichtig gewahrt bleiben.
(3) Wie sieht das Tagesmuster im FDAX aus? Wie interpretieren wir den FDAX intraday? Das gestrige Tagesmuster war praktisch die reale Fortsetzung des am Freitag ausgeformten negativen Überlappungsmusters und lässt zumindest in seiner Indikation die Tür auf der Unterseite offen.
Charttechnisch kritisch werten wir auch die intraday-Charts (30 und 60 Minuten Zeitfenster). Unser Augenmerk liegt hierbei konkret auf den bereits genannten Unterstützungen in den Bereichen um 9.450 / 9.443 und 9.420 / 9.415. Beide potentiellen Auffanglinien leiten sich aus den Begrenzungen der Zwischenkonsolidierung vom Montag her. Werden diese unterschritten, eröffnet sich der Weg zur formationstechnisch wichtigen Signallinie bei 9.382. Diese Ebene werten wir, wie bereits geschrieben, als Nackenlinie einer möglichen Umkehrformation innerhalb des Tagescharts, auch wenn deren technische Aussagekraft auf Grund der Lage innerhalb der Konsolidierungsspanne eher untergeordnet zu bewerten ist.
Die Markttechnik bewerten wir in den 30 und 60 Minuten intraday-Charts aktuell derzeit kritisch: der unterlegte Richtungsfilter ist in beiden Zeitfenstern short ausgerichtet, die Schwungkraft stabilisiert sich dagegen auf niedrigem Niveau.
(4) Geplante Handelsrichtung: Der FDAX bewegt sich an auffälligen möglichen Auffangebenen, an denen sich jeweils „die Suche“ nach Einstiegsmustern auf der Long-Seite anbieten könnte. Dennoch müssen wir aktuell aber akzeptieren, dass sich der Future derzeit wohl eher in einem angebotslastigen Umfeld bewegt. Folglich müssen wir wohl die Schlussfolgerung ziehen, dass die dominante Bewegungstendenz des heutigen Tages wahrscheinlich abwärts ausgerichtet sein könnte, solange es dem FDAX nicht gelingt, an bezeichneten Auffangebenen klare Umkehrmuster auszubilden. Das diese nicht völlig von der Hand zuweisen sind, könnte auch durch den morgigen EZB Termin beeinflusst werden. Immerhin muss man sich ja fragen, was die EZB gegen den starken Euro unternehmen wird.
Konkret heißt das: wir fokussieren auf mögliche Impulswenden an oben benannten Chartmarken, fallen diese, werden wir an Short-Trades wohl kaum vorbei kommen.
Hinweis: Wir werden Ihnen heute Abend eine Auflistung ausgewählter Handelsregelwerke (einschließlich der jeweiligen RINA-Protokoll-Auswertungen) in einem Kommentar zur Verfügung stellen. Diese dort vorgestellten Handelssysteme sind zum Teil seit über 15 Jahren im Praxiseinsatz und haben sich als Bestanteile eines Gesamt-Systemportfolios sehr gut bewährt.
Bund-Future
Von Seiten des Rentenhandels wird man auf die morgige EZB Zinsentscheidung und Pressekonferenz besonders achten. Hinzu kommt die anhaltend kritische Verfassung der Ost-Ukraine. Technisch gesehen, bewegt sich der FGBL damit unverändert innerhalb eines intakten Aufwärtstrendkanals auf Tagesbasis und handelt dabei im oberen Drittel dieser „Formation“. Markttechnisch wird diese Entwicklung bestätigt, kritisch zu bewertende Auffälligkeiten liegen uns keine vor.
Wir gehen weiterhin davon aus, dass der FGBL nach unten hin insoweit gut abgesichert sein sollte, solange keine nachhaltige Entspannung im Ukrainekonflikt auftritt und / oder von Seiten der EZB eine Entscheidung in die Märkte schwappt, welche zu steigenden Zinsen führen sollte.
Innerhalb des 30 Minuten-Charts zeigt sich eine entspannende, positiv zu bewertende Ausgangslage, wobei wir unser Augenmerk auf die 144,70 / 144,72 richten. Gelingt deren Überwindung, könnte wieder verstärkt Nachfrage in den Markt kommen, wobei wieder Kurse um 144,90 / 145,00 realistisch werden könnten. Auf der Unterseite erwarten wir Unterstützung in den Bereichen um 144,55 und darunter um 144,44 / 144,41.
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