FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 07. Februar 2014
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- Euro-Bund FutureKursstand: 143,38 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
00:05 Uhr
„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, kommentierte gestern ein Volkswirt der Commerzbank die Bestätigung des Leitzinses durch die EZB bei 0,25 Prozent gegenüber DJNW. Befragte Experten setzen ganz fest auf weitere expansive Maßnahmen, welche die EZB wird durchführen müssen, „weil die Kernteuerungsrate weiterhin deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt“. „Dabei halten wir eine Zinssenkung – vermutlich schon im März – unverändert für die wahrscheinlichste Option.“
Mit einem solchen Schritt der EZB werden die Banken erstmals in der Geschichte des Euro für ihre Einlagen bei der Europäischen Zentralbank nicht nur keine Zinsen erhalten, sondern sogar einen sogenannten Strafzins zahlen. Folglich gehen Beobachter des Marktes davon aus, dass die Banken dann einiges an Kapital in die Anlagen fließen lassen, wobei Anleihen wohl an erster Stelle der begehrten Assets stehen werden, aber auch Aktien und möglicherweise Edelmetalle. Setzt sich diese Überlegung im Markt durch, sollten tendenziell weiter steigende Kurse realistisch sein.
FDAX
Widerstände:
9.278 (Reaktionshoch)
9.334 (intraday Stunden-Chart)
9.358 / 9.369 (intraday Stunden-Chart)
9.436 (intraday Stunden-Chart)
Unterstützung:
9.238 / 9.232 (intraday Stunden-Chart)
9.173 (intraday Stunden-Chart (Orientierung))
9.158,50 (intraday Stunden-Chart (Orientierung))
9.088 / 9.085,50 (intraday Stunden-Chart)
9.074,50 (gestriges Tagestief / Bewegungstief)
8.998 / 8.984 (übergeordnet)
Korrekturpotentiale / errechnete Reaktionsziele (Wegstrecke 9.074 bis 9.544):
9.187 / 9.214 (Minimumkorrektur)
9.277 (Normalkorrektur)
9.340 / 9.365 (Maximumkorrektur)
Korrekturpotentiale / errechnete Reaktionsziele (Wegstrecke 9.010 bis 9.278):
9.188 / 9.175 (Minimumkorrektur)
9.144 (Normalkorrektur)
9.112 / 9.099 (Maximumkorrektur)
In unserem gestrigen Handelstagebuch hatten wir in unserer ersten Szenariodiskussion an unsere optimistische Sichtweise der letzten zwei Vortage angeknüpft. Die Kernaussage lautete (a) Überwindung der die intraday-Konsolidierungszone begrenzenden Widerstände in den Bereichen um 9.158,50 und 9.174,50 Punkte und dann (b) ein Kursanstieg in Richtung der errechneten Minimumkorrektur bei 9.230 bis 9.253 Punkte. Mit Blick auf die praktische Umsetzung dieses Szenarios schrieben wir: „überwindet der FDAX die 9.158,50 kaufen wir und stocken bei 9.174,50 auf. Als Kurs-Ziel legen wir die 9.230 fest (untere Begrenzung der errechneten Minimumkorrektur).“
Vom Start weg, allerdings mit gewohnter Schwankungsfreude und einer Schrecksekunde um 13:45 Uhr (unmittelbar nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung), konnte sich gestern der FDAX nach oben hin durchsetzen und erreichte schlussendlich die 9.278 Punkte im Reaktionshoch (Schlusskurs bei 9.267,50). Wie der 30 Minuten-Chart aufzeigt, setzte sich die Kursentwicklung des Future bereits bis zur Tagesmitte im Sinne des Szenarios durch. Im Laufe des Nachmittags baute der Future seine Gewinne aus.
Wie dem Tageschart entnommen werden kann, wurde gestern die obere Trendkanalbegrenzung erreicht.
In der Konsequenz wird es somit jetzt spannend. Überwindet der FDAX diese signaltechnisch interessante Signallinie, eröffnet sich weiteres Erholungspotential, welches wir nach oben hin wie folgt potentiell „eingrenzen“ wollen: aus dem Stunden-Chart definieren sich untergeordnete Widerstände in den Bereichen um 9.334 Punkte, dann um 9.358 / 9.369 und dann um 9.436 Punkte. Der nächst höher liegende übergeordnete Widerstand aus dem Tageschart ist der Bereich um 9.544 Zähler.
Bevor wir wieder unsere Szenariosiskussion fortführen halten wir fest: die aktuelle technische Ausgangslage (chart- wie auch markttechnisch) lässt weiterhin eine optimistische Erwartungshaltung zu. Wir sind derzeit der Meinung, dass (a) eine Überwindung der erreichten oberen Trendkanalbegrenzungslinie realistisch ist und (b) Kurse bis 9.350 / 9.400 in diesem laufenden Bewegungsfraktal erwartet werden können.
Szenario 1:
Leiten wir gleich zu Szenario 1 über, welches eine Fortsetzung des Aufschwungs unterstellt. Auch wenn der Sprung nicht gleich im ersten Anlauf funktioniert, der FDAX noch einmal an der erreichten Trendkanalbegrenzung abprallt, halten wir an unserer optimistischen Erwartungshaltung fest. Hierbei staffeln wir unseren „Optimismus“ nach den neu errechneten Reaktionspotentialen auf der Unterseite. Das heißt konkret:
(a) Gibt der FDAX maximal bis auf die 9.188 / 9.175 ab (errechnete Minimumkorrektur auf die komplette Wegstrecke der gestrigen Erholungsreaktion) oder stabilisiert sich oberhalb diesen Niveaus, erwarten wir einen nachhaltigen Bruch der erreichten Trendkanalbegrenzung und im Anschluss weiter steigende Kurse mit einer fast 70 prozentigen Eintrittswahrscheinlichkeit.
(b) Schöpft der FDAX in einer möglichen Gegenbewegung zum gestrigen Kursanstieg eine Abschwächung bis auf das errechnete normale Reaktionspotential aus (bei 9.144), bleiben wir ebenfalls noch optimistisch. Wir werden dann jedoch bedenken müssen, dass die Chance auf eine rasche Wiederaufnahme des Kursanstieges im laufenden Fraktal, mit einhergehendem Markieren eines neuen Reaktionshochs, bei nur noch 51 Prozent Wahrscheinlichkeit liegt.
(c) Fällt der FDAX auf 9.112 / 9.099 oder tiefer, können wir mit hoher Wahrscheinlichkeit einen „fake“ unterstellen, den wir gestern gesehen haben.
In der praktischen Konsequenz platzieren wir in der ersten halben Handelsstunde Kauforders für je ein Drittel einer allgemein gehaltenen Kaufposition wie folgt:
Das erste Kauf-Drittel legen wir auf 9.180 Punkte, das zweite Drittel auf 9.150. Die Stopp-Order legen wir auf 9.140 und 9.130 Punkte. Das Kurs-Ziel ist die 9.250 und 9.300. Für das letzte Drittel suchen wir intraday, je nach Kursentwicklung, einen Einstieg.
Szenario 1.1:
Unterstellen wir, der FDAX gibt nicht nennenswert zu Handelsbeginn ab, eröffnet aber unterhalb des gestrigen Tages- und Reaktionshochs bei 9.278 Punkten, platzieren wir dort eine Kauforder (ein Drittel) mit Stopp-Kurs 30 Punkte unter Einstand. Der Ausbau der Position wird morgen Vormittag diskutiert.
Szenario 2:
Das Szenario 2 würde bedeuten, alles gestern gesehene war ein einziger „fake“, die gestern erreichte, abwärts ausgerichtete Trendkanalbegrenzung hat praktisch gehalten und zwingt den FDAX erneut in eine Reaktion.
Für einen solchen Fall lassen sich aktuell keine sinnvollen Short-Positionierungen besprechen, hierzu müssen wir den heutigen Handelsstart und den intraday-Handelsverlauf für die ersten ein / zwei Stunden abwarten.
Das heißt konkret: einen handelbaren Kursabschlag haben wir aktuell vor Handelsbeginn heute, nicht auf der Uhr.
Bund-Future
Widerstände:
143,85 (Nackenlinie)
144,32 / 144,57 (Bewegungshoch)
Unterstützung:
142,90 (übergeordnet)
142,25 / 142,07 (übergeordnet)
142,90 (untergeordnet)
142,25 und 142,07 (abgeleitet aus Tageschart)
Korrekturpotentiale (Wegstrecke 142,26 / 144,57):
143,80 / 143,69 (Minimumkorrektur)
143,42 (Normalkorrektur)
143,14 / 143,03 (Maximumkorrektur)
Im Hinblick auf den Bund-Future diskutierten wir gestern die für eine Short-Spekulation interessante technische Ausgangslage. Wir argumentierten wie folgt: „(1) der Aufwärtstrend kann auf Basis des Tagescharts als überkauft eingestuft werden, (2) der Trendkanal ist nach oben hin überreizt und (3) (das wohl wichtigste Argument) es liegt uns ein Erschöpfungsmuster (shooting star) vor.“ Wir definierten als „Short-Trigger“ die 143,85 Punkte (Nackenlinie einer potentiellen Umkehrformation, bestehend aus drei Tageskerzen).
Unsere Schlussfolgerung lautete:
„Kommt es hier zu einem Unterschreiten dieses 143,85er Kursniveaus, wäre (a) die mögliche Umkehrformation formal vollendet und (b) das rechnerische Kursabschlagspotential (ebenfalls formal) auf etwa 143,00 Punkte zu legen. Für uns ist jedoch die errechnete Minimumkorrektur als mögliches Kurs-Ziel wichtiger, diese verläuft bei etwa 143,80 / 143,69 Punkten. Die Normalkorrektur leitet sich im Bereich um 143,42 her und sollte das realistischste Kursziel einer solchen Entwicklung sein. Beachten Sie, dass die rechnerische Normalkorrektur mit der unteren Begrenzung des noch gültigen Aufwärtstrendkanals bei 143,40 zusammenfällt. Diese Tatsache stärkt uns in der Ansicht, dass damit dieses Kursniveau durchaus ein realistisches Kursziel darstellt.“
Der Future gab im gestrigen Handel im Sinne der Erwartungen nach, unterschritt die 143,85 und rutschte im Tagestief auf 143,27 (Schlusskurs 143,41).
Jetzt wird es noch einmal richtig spannend. Es stellt sich nämlich die Frage, ob der FGBL nun die untere Begrenzung des Aufwärtstrends nachhaltig unterschreitet oder an dieser abprallt und sich wieder erholt.
Für den Fall, der FGBL setzt seinen gestern eingeleiteten Abschwung fort, leitet sich im Grunde die nächst potentiell wichtige Unterstützung im Bereich um 142,90 her, dem Ausbruchsniveau vom 24. bis 29. Januar.
Kann sich der FGBL dagegen an / nahe der unteren Trendkanalbegrenzung halten / stabilisieren, könnte sich eine Erholung durchsetzen, welche jedoch zunehmend auf wackeligen Beinen stehen würde. Wir begründen diese Aussage „technisch“:
(1) Auffällig wäre die Ausformung einer negativen Divergenz der Schwungkraftentwicklung zum Kursverlauf im Tageschart.
(2) Damit würde die Wahrscheinlichkeit steigen, dass sich hier eine übergeordnet gültige Doppelspitze auszuformen beginnt (diese Ansicht ist noch Zukunft und als Szenario nur im Hinterkopf zu behalten).
(3) Da wir gestern das Erreichen der Normalkorrektur (zweites rechnerisches Reaktionsziel) gesehen haben, ist statistisch gesehen, die Chance auf ein rasches neues Bewegungshoch im laufenden Fraktal auf knapp 50 Prozent gesunken. Folglich sollten wir uns intraday (im Falle einer solchen möglichen Reaktion) überlegen, wo wir im Falle eines möglichen Kursanstieges Short-Positionen eingehen. Auch hierzu werden wir in den Trading-News Stellung nehmen.
Halten wir als Fazit fest: aktuell ist der FGBL technisch „angeschossen“, auch wenn die technische Gesamtausrichtung aktuell noch immer bullish in der Interpretation ist.
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