Kommentar
06:03 Uhr, 06.11.2014

FDAX und Bund-Future: Handelstagebuch vom 06. November 2014

Heute steht die Pressekonferenz der EZB an - einige große Häuser rechnen mit der Bekanntgabe eines umfangreichen Anleihekaufprogramms.

Erwähnte Instrumente

Das wirtschaftliche Umfeld in den USA wird von den Experten derzeit weiterhin überaus positiv eingeschätzt: deutliche und solide Konjunkturverbesserung und eine eingedämmte Inflation, was der Fed erlaubt, die kurzfristigen Zinsen behutsam zu erhöhen. Anders in Europa: hier gab der Einkaufsmanager der europäischen Dienstleister im Oktober wieder leicht nach. „Der Wert für die Eurozone verheißt nichts Gutes und lässt erwarten, dass sich die ohnehin schleppende Wirtschaftsentwicklung eher verschlechtern denn verbessern wird“, sagte gestern der Chefökonom von Markit gegenüber der Presse. Damit steige der Druck auf die EZB, die Geldpolitik weiter zu lockern, was den Euro weiter unter Druck brachte. Mehrere befragte Großbanken halten es für sehr wahrscheinlich, dass die EZB Schritte in Richtung eines ausgeprägteren Anleihekaufprogramms am heutigen Donnerstag bekanntgeben könnte.

FDAX

Der FDAX legte im gestrigen Handel wieder kräftig zu und relativierte somit den Durchstich auf der Unterseite vom Dienstag, welcher zur Schließung der Lücke von letzter Woche geführt hatte und damit zumindest im Sinne der Definition die Möglichkeit einer Bestätigungslücke des laufenden jungen Aufwärtstrends formal beendete. Dennoch interpretieren wir die technische Ausgangslage im Kursverlauf des FDAX aktuell weiterhin positiv, zumindest überwiegen (noch immer) die Gewichtungsfaktoren, welche für weiter steigende Kurse sprechen:

(1) Unsere wichtigste Argumentation bleiben die Reaktionspotentiale innerhalb des Aufwärtstrends. Auf der Unterseite ist das minimale Reaktionspotential, bezogen auf die gesamte Wegstrecke des jungen Aufwärtstrends, noch überhaupt nicht ins Visier genommen (9.013 / 8.964), die Minimumkorrektur, bezogen auf das jüngste Bewegungsfraktal des Aufwärtstrends, wurde am Dienstag zwar temporär durchstochen, der Durchstich aber nicht per Schlusskurs bestätigt. Folglich überwiegen auf der Unterseite die statistisch belegten Chancen, dass wir weitere Kursgewinne sehen könnten (einhergehend mit der Überwindung der 9.344). Im Gegenzug sind auf der Oberseite wiederum die Reaktionsptentiale vom Bewegungshoch bei 9.344 bis zum Dienstagtief alle ausgeschöpft, so dass die Chancen der Südseite auf unter 37 Prozent gesunken sind (ich werde darauf im Morgen-Meeting eingehen).

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(2) Die geschlossene Lücke ist ein Fakt, somit können wir den Tatbestand einer möglichen Bestätigungslücke nicht mehr mit anführen. Dennoch: da der FDAX auch nach dem Durchstich weiterhin oberhalb der „ehemaligen“ Lücke notiert, sind die Chancen auf eine Fortsetzung des Aufwärtsimpulses noch immer formal gegeben.

(3) Die Markttechnik ist positiv zu werten: Richtungsfilter und Schwungkraft bestätigen auf Tagesbasis die positive Ausrichtung.

Aktuelle Widerstände leiten wir im Bereich um 9.319,50 / 9.323,50 her, darüber um 9.331,50 und dann 9.344. Oberhalb der 9.344 definieren wir keine realen Altwiderstände mehr.

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Mit Unterstützung rechnen wir im Bereich um 9.291,50, darunter um 9.257 und dann um 9.224 / 22,50.

In der praktischen Konsequenz halten wir am Grundsatz der Vortage fest, aktuell die Long-Seite im Handel höher zu gewichten, als die Short-Seite.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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