Kommentar
18:19 Uhr, 28.05.2014

FDAX: "Nabelschau" - Verpasst der DAX / FDAX die 10.000er Marke? Bund-Future über 147,00 !!

Institutionelle Marktteilnehmer halten derzeit im DAX die Füße still, sind dafür im Bund-Future umso aktiver.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.939,17 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 147,05 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Tagesrückblick

Es hätte ein denkwürdiger Tag werden sollen, an der Frankfurter Börse waren bereits die Fotografen aufgefahren, um das Erreichen der 10.000 Punkte im DAX aufs Bild zu bannen. Und dann kam es, wie es kommen musste – die 10.000 wurde bis jetzt nicht erreicht und die pessimistischen Stimmen melden sich umgehend zu Wort. Die Presse bringt einen Artikel heraus, in dem die EZB vor Verwerfungen am Kapitalmarkt warnt und Goldman Sachs will die Erwartungen an die EZB dämpfen.

Aber war es dass wirklich schon? Sehen wir uns den FDAX (und damit indirekt auch den DAX-Index) technisch an, ebenso die Rahmenbedingungen. Fakt ist: die Ausgangslage ist heute Abend die gleiche, wie heute Morgen. Nach wie vor kann eine weitere Lockerungsmaßnahme der EZB in ihrer Geldpolitik nicht ausgeschlossen werden. Nach wie vor muss Geld angelegt werden und ein möglicher Negativ-Zins lastet auf den Versicherern und Fonds.

Aus technischer Sicht befindet sich der FDAX auf Tagesbasis unverändert in einem intakten Aufwärtstrend, selbst im Bezug auf die Wegstrecke des jüngsten Aufwärtsfraktals ist die bisher gesehene Reaktion nur marginal verlaufen. Es ist bis jetzt kein Reaktionspotential ausgeschöpft worden, noch sonst eine weiterführend kritische Indikation „aktiviert“ worden.

Innerhalb der intraday-Charts sieht es dagegen etwas anders aus. Hier zeigte sich bereits im Laufe des Nachmittages, das eine temporäre Erschöpfung eintreten könnte, welche sich dann im (bis jetzt gesehenen) Tief bis auf 9.900 entfaltete. Aber auch hier hielten sich die Kursabschläge letztlich in Grenzen, da Anschlussorders fehlten. Es ist im Moment einfach so, dass von institutioneller Seite weder gekauft, noch verkauft wird. Die gesehenen Kurse kommen aus dem Handel und können folglich noch keine Nachhaltigkeit entwickeln.

Das heißt: die 10.000 ist noch nicht vom Tisch und es wäre aus meiner bisherigen Erfahrung ungewöhnlich, wenn bereits nach einem ersten gescheiterten Versuch kein zweiter (und dritter) Ansatz gesehen werden sollte.

Auswertung

Auch wenn es heute früh nicht unbedingt zu erwarten war, entwickelte sich unser systembasierte Short-Trade positiv. Wir realisierten den Gewinn diskretionär nach zwanzig Punkten, im Laufe des Nachmittages wurde das Kurs-Ziel von 30 Punkten dann auch noch erreicht.

Darüber hinaus hielten sich unsere Gewinne und Verluste über den Tag im Gleichgewicht, so dass wir uns am späten Nachmittag an die Seitenlinie stellten. Im Ergebnis verpassten wir zwei gute Trades, welche sich aus „sauberen“ Mustern ableiten ließen, dennoch hielten wir es im Vorfeld für angebracht, den verbliebenen Tagesgewinn nicht weiter zu gefährden.

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In den intraday-Zeitfenstern hatten wir heute mitunter die Situation, dass über die längerfristig ausgerichteten Indikationen (30 und 60 Minuten) eine eher bearish´e Ausrichtung des Marktes zu identifizieren war, während der 3 Minuten-Chart mehrfach Bodenbildungen erwarten ließ.

In diesem Zusammenhang wurde ich über den Stream gefragt, warum der Fokus auch auf der Long-Seite lag (mit Verweis auf die eher kritischen Ausrichtungen in den längeren Zeitfenstern). Wir sind im Handel davon ausgegangen, dass der FDAX auf der Unterseite eher abgesichert sein sollte (was sich zum Abend hin ja bisher bestätigt hat). Da sich Stabilisierungsansätze jedoch immer zuerst in den kurzen Zeitfenstern auszubilden beginnen, bevor sie auf längere Zeitfenster übergreifen, lag der Handelsfokus vorrangig im 3 Minuten-Zeitfenster. Das bestehende Risiko, dass man zu früh auf eine Impulswende setzt, war bekannt, ebenso stand die Konsequenz fest, dass bei einem Verlust, der verbleibende Tagesgewinn konserviert werden müsse.

Bund-Future

Überaus beeindruckend zeigte sich heute der Bund-Future. Der Renten-Kontrakt entwickelte sich in den letzten Tagen ganz nach Lehrbuch: Mastbildung Anfang Mai, Flaggenkonsolidierung und anschließender Ausbruch auf der Oberseite mit Erreichen des Mindestkurs-Zieles bei 147,00.

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Wir bleiben vorerst weiterhin optimistisch für den Renten-Kontrakt. Bereits Anfang Mai schrieben wir, dass es für Versicherungen und Fonds, welche einen positiven cash-flow benötigen, keine Alternative zum Anleihemarkt gibt. Und angesichts einer drohenden Minusverzinsung im Juni, sollte bis zur Entscheidung der EZB der druck im FGBL moderat bleiben, während die Nachfrage wohl weiterhin als dominante Größe angesehen werden muss.

Hinweis in eigener Sache:

Sehr geehrte Stream-Mitglieder. Am gestrigen Dienstag wurde entschieden, den Realtime-Future-Trading nun doch kostenpflichtig zu machen, zu einem Monatspreis von 69,00 Euro. Die Umstellung soll zum Montag nächster Woche, den 02. Juni 2014 erfolgen, wobei die ersten zwei Wochen kostenfrei und unverbindlich bleiben.

Unsere Zielstellung des Streams, bzw. des gesamten Service soll dadurch nicht geändert, sondern sogar konsequenter ausgerichtet werden. Unsere Motivation besteht darin, eine Plattform zu schaffen, in der wir ein gemeinsames Ziel verfolgen: den Markt erfolgreich und profitabel zu handeln und möglichst börsentäglich einige Punkte herauszuschneiden und zu lernen. Wir wollen weiterhin einen virtuellen Handelsraum schaffen, in dem sowohl junge, interessierte Trader, als auch erfahrene Akteure ein Umfeld vorfinden, aus dem sie Mehrwert ziehen können und sich ernsthaft der Trading-Materie zuwenden.

Wir wollen somit ab Montag dieses Ziel noch konsequenter umsetzen und uns bemühen, eine noch effizientere Struktur und einen hohen Qualitätsstandard in den gemeinsamen Handel zu bringen. Das betrifft vor allen Dingen die Vor- und Nachbereitung des Handels, sowie die Bereitstellung von weiterem Hintergrundwissen. Der Handel wird dahingehend abgerichtet, dass wir den bekannten und bereits praktizierten formationstechnischen Handel fortsetzen, den Systemhandel verstärkt abbilden und ab Mitte Juni den Contra-Trade Ansatz hinzufügen. Begleitet wird das alles von einem umfassenden theoretischen Rahmen.

Der Preis von 69,00 Euro wurde so gewählt, das er auf jeden Fall unter dem Erlös von drei(!) Futures-Punkten pro Monat liegt, folglich eine Summe, welche es uns gelingen sollte, diese auch regelmäßig hier im Stream gemeinsam zu verdienen.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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