Kommentar
18:28 Uhr, 17.06.2014

FDAX: "Nabelschau" - Formation vollendet - ist jetzt bis zum Verfall Konsolidierung angesagt?

Der heutige Handelstag brachte sowohl die erwartete Formationsausbildung, als auch die Ausformung eines Tages-Doji mit sich. Damit gilt Angebot und Nachfrage als punktuell und temporär ausgeglichen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.920,32 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Tagesrückblick

Der heutige Handelstag brachte in der Kursentwicklung des FDAX die erwartete Formationsausbildung. In der Erholung wurde das avisierte Idealziel von 9.950 bis 9.980 für die Ausformung der zweiten Schulter erreicht (tatsächliches Tageshoch bei 9.986 Punkten), im zweiten Schritt wurde die 9.868er Nackenlinie knapp und temporär unterschritten (Tagestief bei 9.859 Punkten). Doch so „zuverlässig“, wie die Formationsausbildung mitunter auch ist, so unzuverlässig ist deren Entfaltung nach ihrer Vollendung. Unsere Einschätzung zu diesem Sachverhalt haben wir im heutigen Handelstagebuch dargelegt.

Sehen wir uns den Tageschart des FDAX stand heute Abend an, fällt der ausgeprägte Doji auf, welcher einen punktuellen und zeitlich begrenzten Ausgleich im Nachfrage- und Angebotsverhältnis aufzeigt. Damit können wir auf der einen Seite zwar von einer vollendeten Umkehrformation ausgehen, werden aber wohl bis Freitag (Verfall der Juni-Kontrakte) davon ausgehen, dass es übergeordnet konsolidierend weitergeht. Nach unten hin scheint der Future gut besichert zu sein in der Spanne unter 9.868 bis 9.822, auf der Oberseite erweist sich bisher der Bereich um 9.980 bis 10.000 als offensichtlicher Widerstand. Die Markttechnik im Tageschart bestätigt diese Einschätzung bis jetzt. Hier setzt sich zunehmend eine „Neutralisierung“ durch.

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Auffällig waren heute zwei kräftige intraday-Bewegungsschübe, welche jeweils knapp 60 Punkte auf beiden Seiten abdeckten, ohne dass es innerhalb dieser Schübe zu nennenswerten Reaktionen kam. Wir wollen in diesem Zusammenhang nicht ausschließen, dass es sich hier um verstärkende Effekte handelte, welche aus der Open-Interest-Situation herrühren. Wir können aktuell noch nicht einschätzen, auf „welcher Seite“ es eine Bündelung der Positionen in wenigen Händen gibt. Es können die Short-Positionen auf wenige Adressen konzentriert sein (halten wir nach dem heutigen Verlauf jedoch eher für unwahrscheinlich), eher scheinen die Long-Positionen bei wenigen Adressen zu liegen. Wir ziehen diese Schlussfolgerung, da der Markt an den gleichen Niveaus kraftvoll und ohne Nervosität in die Bewegung überging und Reaktionen jeweils ausblieben. Folglich scheint es, dass der Vorteil der Long Position gespielt werden konnte. Wäre es eine Reaktion auf Schmerzen aus einer eher konzentrierten Short-Position heraus gewesen, hätte das Ganze wohl eher ruckartiger verlaufen müssen.

Stimmt unsere Einschätzung, könnten wir auch am morgigen Mittwoch und am Donnerstag mit solchen Bewegungen (oder doch wenigstens vergleichbaren Bewegungen) rechnen. Wir werden sehen.

Zu Ihrer Information: In Absprache mit GMT nehmen wir eine Anregung aus unserem Stream auf und werden im Juli beginnen, zunächst einmal pro Woche ein Webinar durchzuführen, in dem wir (a) die wichtigsten Trades und technisch relevante Ereignisse im Markt der jeweiligen Vorwoche diskutieren, Fehler analysieren und die Überlegungen, welche hinter den Handelsentscheidungen stehen besprechen. (b) Daraus werden sich Möglichkeiten ergeben, auf Besonderheiten hinzuweisen, wie man konkret Informationen aus dem Kursverlauf heraus ablesen konnte, die jenseits der reinen Charttechnik standen, z.B. wann sahen wir Finalorders, wie wirkte sich das Open Interest auf den Kurs des Future aus usw. Zusätzlich soll sich jedes Mal eine Szenariodiskussion anschließen.

Wir hoffen damit, den Lernprozess am „offenen Herzen“ des Marktes noch praxisrelevanter zu beschleunigen. Wenn sich diese Vorgehensweise bewährt, ist auch eine zweimal wöchentlich stattfindende Webinar-Durchführung denkbar.

Auswertung

Vom heutigen Handelsergebnis her sind wir für uns recht zufrieden. Das Tagesziel wurde heute deutlich überschritten, auch wenn ein nicht unerheblicher Teil des Ergebnisses über einen Trade beim Fall unter die 9.883 in Richtung der 9.868 erzielt wurde. Hier konnten wir um die 9.863 schließen. In den übrigen Trades fielen die Erträge kleiner aus.

Dennoch sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass einige Trader innerhalb des Streams mittlerweile ausgesprochen positive und vor allen Dingen stetige Ergebnisse erzielen und damit eine bereits durchaus sehr professionelle Grundstimmung anzutreffen ist. Ich bin sehr angenehm überrascht über die bereits zunehmend dominierende Trading-Disziplin und das deutlich spürbar ansteigende Marktgespür einer breiter werdenden Gruppe von Tradern innerhalb des Streams. Weiter so.

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  • nazan
    nazan

    Hallo,

    ich fände es klasse, wenn man die Webinare allen Usern zur Verfügung stellen könnte, evtl. auch mit Verzögerung.

    Danke

    21:41 Uhr, 17.06.2014

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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