Kommentar
17:33 Uhr, 21.10.2014

FDAX: "Nabelschau" - Finalorders mehrerer Häuser dominierten den heutigen Handel

Käufe auf breiter Front holten den FDAX vom heutigen Tagestief ab und neutralisierten am Ende sogar das per gestern ausgebildete negative Schiebemuster. Eine wirkliche Entspannung der technischen Ausgangslage ist bis jetzt dennoch noch nicht gegeben.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 8.872,05 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Tagesrückblick vom 21. Oktober 2014

Der heutige Handelstag begann mit Abschlägen, welche im Tief die 8.641,50 markierten, bevor nachhaltige Finalorders (wahrscheinlich mehrerer verschiedener Häuser), eine nachhaltige Impulswende einleiteten, welche das negative Schiebemuster von gestern knapp überwand und damit im Sinne der Definition neutralisierte. Aber der Reihe nach:

Im heutigen Morgen-Meeting werteten wir aus, dass ein negatives Schiebemuster (Zweitages-Formation von Freitag und gestern), welches in der Fachliteratur als Erschöpfungsmuster klassifiziert wird, in der praktischen statistischen Auswertung in den letzten vier Jahren im FDAX eine Trefferquote von 26,40 Prozent aufwies. In 26,40 Prozent aller Fälle, schlossen sich einer solchen Formations- oder auch Musterausbildung deutliche Folgeabschläge an, einhergehend mit einem tieferen Schlusskurs. Dies ist keine überragende Trefferquote. Deutlich besser wurde bisher die Trefferquote, wenn wir uns nur die Schiebemuster ansehen, welche eine Erholung innerhalb eines übergeordneten Abwärtstrends beendeten. In solchen Fällen lag die Trefferquote immerhin schon bei etwa 57 Prozent. Und per gestern Abend lag uns im FDAX auf Tagesbasis eine solche Formation in einer solch möglicherweise erschöpfenden Ausgangslage vor.

FDAX-Nabelschau-Finalorders-mehrerer-Häuser-dominierten-den-heutigen-Handel-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-1

Unter Berücksichtigung der übrigen Aspekte im Hinblick auf die erreichten, aber heute früh noch gültigen Minimumkorrekturen auf beiden Seiten (siehe gestrige Nabelschau), kam folglich das Argument des negativen Schiebemusters erschwerend hinzu, dass das Risiko weiterer Abschläge nicht unterschätzt werden sollte.

Der FDAX gab heute früh dann zu Handelsbeginn tatsächlich nach und markierte rasch sein neues Tagestief (unter dem Tief von gestern), was uns schon fast vollständig unser Tagessoll im intraday-Trading einbrachte. Doch diesem Abschlag folgte die Ausbildung einer Umkehrformation (ableitbar im 1er und 3er Minuten-Chart) und es fiel auf, dass aller Wahrscheinlichkeit nach Finalorders auf der Kaufseite das Bild prägten. Woran erkannte man das? Die Reaktionen fielen jeweils überaus mager aus (trotz eines in den kurzen Zeitfenstern stetig überkauften Marktes).

Damit änderte sich die Gesamtausgangslage im Kursverlauf des FDAX und aktuell liegt uns innerhalb des Stundencharts sogar die Möglichkeit vor, dass sich hier eine (über einige Tage hinweg sich erstreckende) Umkehrformation ausbildet, mit Nackenlinie im Bereich der 8.885 / 8.890. Natürlich ist dies rein indikativ zu betrachten – wir haben keinerlei statistisch belegbare Auswertungen zu solchen komplexen Kursmustern, welche Aussagen geben können zu Zuverlässigkeit und / oder Trefferquote einer solchen Formation. Aber wir wollen diese Ausgangslage dennoch nicht unerwähnt lassen.

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Noch ist zwar auch formal und im Sinne der Definition diese angesprochene Formation noch nicht vollendet, noch ist auf der Oberseite auch weiterhin die minimale Reaktionsspanne auf Tagesbasis, bezogen auf die gesamte Wegstrecke des bisher noch dominanten Abwärtstrends nicht überwunden (erstreckt sich noch bis an die 8.941 heran), dennoch gehen wir rein diskretionär davon aus, dass der FDAX morgen noch gute Chancen haben sollte, weitere Zugewinne zu verzeichnen.

Aber: Dreh- und Angelpunkt einer stabilen Erholung, die etwas länger als ein / zwei Tage anhält, ist die Überwindung der Minimumkorrektur auf der Oberseite, folglich auch der 8.941. Zumindest statistisch würde dann das Risiko eines neuen Bewegungstiefs (unterhalb der 8.350) im laufenden Fraktal (bezogen auf den übergeordneten Abwärtstrend) auf etwa 50 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit sinken.

Mit Blick auf die aktuelle Ausgangslage bleiben wir folglich optimistisch für morgen und werden es morgen früh verifizieren.

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In der praktischen Konsequenz hatten wir heute einen erfolgreichen Handelstag und konnten unser Tagesergebnisziel um das Doppelte erfüllen.

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4 Kommentare

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  • PP90
    PP90

    ​Danke für die Antwort; ich frage nur nach, da sich für mich als Anfänger unzählige Möglichkeiten anbieten die man testen könnte, leider ist die Zeit & Schnelligkeit natürlich irgendwo begrenzt für so etwas..

    14:33 Uhr, 22.10.2014
  • PP90
    PP90

    ​Darf man fragen welche Faktoren bei ihnen einfließen für die Kursprognose?

    22:58 Uhr, 21.10.2014
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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