Kommentar
18:49 Uhr, 11.06.2014

FDAX: "Nabelschau" - einen ersten Reaktionsansatz haben wir gesehen

Wir haben erste Verkäufe gesehen, doch kann eine grundsätzliche Trendgefährdung noch nicht unterstellt werden.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.949,81 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Tagesrückblick

Es deutete sich aus charttechnischer Sicht bereits an, dass das Reaktionsrisiko allmählich die Oberhand gewinnen könnte und Kursabschläge einsetzen würden. Allerdings gingen und gehen wir noch immer davon aus, dass wir keine Gefährdung des Aufwärtstrends vorliegen haben. Eine Reaktion sollte solange im Rahmen einer „gesunden Konsolidierung“ verlaufen, wie die 9.868 nicht unterschritten wird. Erst ein Fall dieser signaltechnisch wichtigen Chartmarke wäre eine potentiell vollendete Umkehrformation im Sinne der Definition. Käme es im Anschluss an die heutigen Kursabschläge gleich zu einem Fall unter das genannte Signalniveau, läge uns eine Doppelspitze vor, würde sich der Kurs noch einmal erholen, um im nächsten Anlauf die Nackenlinie zu unterschreiten, dann würden wir auf eine Dreifachspitze oder mögliche SKS verweisen.

FDAX-Nabelschau-einen-ersten-Reaktionsansatz-haben-wir-gesehen-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-1

Noch sind wir aber ein gutes Stück von dieser Entwicklung entfernt. Noch liegt uns ein intakter Aufwärtstrend im Tageschart vor, unterlegt mit einem gültigen long-set-up im Richtungsfilter. Doch die sich abschwächende Schwungkraft auf Tagesbasis signalisiert, dass wir nach unten hin möglicherweise noch nicht alles gesehen haben und folglich die bis jetzt noch optimistische Grundeinschätzung „Kratzer“ abbekommen könnte.

Andererseits fällt aktuell auf, dass weiterführende und nachhaltige institutionelle Orders auch weiterhin fehlen. Befragte Händler berichten, dass von institutioneller Seite derzeit Käufe zurückgehalten werden, wegen vermeintlich überkaufter Märkte, andererseits werden keine Verkäufe angestoßen, da man keinen Grund sieht, um aus den Märkten Kapital abzuziehen. Und somit sind die eher kurzfristig orientierten Akteure mehr oder weniger unter sich.

Auswertung

Wir schließen den Tag heute mit Plus ab, aber müssen dennoch überaus kritisch anmerken, zwei exzellente Bewegungsschübe völlig bzw. zum Teil verpasst zu haben. Auf der einen Seite ging der Schub kurz vor 10:30 Uhr komplett an uns vorbei, da wir auf das entstandene Umkehrmuster zu spät aufmerksam wurden und damit den Einstieg verpassten, schließlich rauschte der FDAX im Sturzflug 60 Punkte ins Minus innerhalb von 5 Minuten. Hier kamen wir zu spät rein, um noch einen signifikanten Gewinn abschneiden zu können.

Die Fehlersuche zeigte, dass wir uns im Vorfeld stärker auf Szenarien fokussieren müssen, um vorbereitet zu sein, wenn es dann losgeht.

Heute wurde ein System-Short-Trade ausgelöst, denn wir auf Grund eines Hedges ohne Verlust abarbeiteten. Pech war, dass der Trade in Richtung des sich anschließenden Impulses öffnete und nur in einer Zwischenreaktion ausgestoppt wurde, welche nicht deutlich über das Stopp-Kurs-Niveau trug.

Schlussfolgernd heißt das: wir müssen mehr Disziplin in der Umsetzung möglicher Szenarien zeigen.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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