Kommentar
18:01 Uhr, 27.10.2014

FDAX: "Nabelschau" - Ein mögliches negatives Überlappungsmuster trübt die Erholungsstimmung ein

Der Ausgang des Bankenstresstests griff dem FDAX heute Morgen zunächst deutlich unter die Arme, bis der ifo-Index die Stimmung eintrübte.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 8.902,61 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 150,60 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der heutige Wochenstart brachte eine Handelsspanne im FDAX von über 150 Punkten mit sich und eine Vielzahl von Ausbruchs- und Contra-Trades. Und hinzu kommt ein sich möglicherweise kritisch ausbildendes negatives Überlappungsmuster im Tageschart des Future, was (sofern diese Ausbildung bis zum Handelsschluss durchhält) weiterführend zumindest einige kritische „Noten“ in die laufende Erholung im Kursverlauf streuen könnte.

Doch der Reihe nach: Das am Sonntag veröffentlichte Ergebnis des Bankenstresstests, wurde von den Märkten heute früh positiv aufgenommen und löste bereits vorbörslich einige Käufe im Future aus. Hier reagierte man auf die fester getaxten Bank-Werte. Im Tageshoch reichte es im FDAX sogar für ein neues Bewegungshoch in der laufenden Erholungsphase bei 9.096 Punkten. In Erwartung der für 10:00 Uhr angesetzten ifo-Index-Veröffentlichung, gab der FDAX jedoch wieder ab und beschleunigte seine Abgaben, nachdem der ifo erneut unter den Erwartungen lag. Die sich anschließenden Abverkäufe erfolgten sogar recht dynamikstark, so dass Erholungen intraday kaum auffällig ausfielen und in der Regel das immer wieder errechnete minimale Reaktionspotential auf der Oberseite nicht ausschöpften.

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Im Tief gab der FDAX bis auf 8.835 Punkte nach. Damit rutschte der Future in die errechnete Spanne der angepassten Minimumkorrektur, bezogen auf die gesamte Wegstrecke der bisherigen Erholung von 8.350 bis 9.096, welche sich ermittelte in der Spanne von 8.847 bis 8.811. Innerhalb dieser Zielspanne stabilisierte sich der Kursverlauf und es entwickelte sich eine zunächst nachhaltige Impulsumkehr bis an die 8.970 heran, bevor der Future wieder zurückrutschte.

Sehen wir uns jetzt die technische Ausgangslage auf Tagesbasis an:

(a) Übergeordnet liegt uns noch immer ein intakter Abwärtstrend vor, der bis jetzt jedoch mehr als „minimal“ korrigiert wurde und welcher markttechnisch betrachtet an Kraft verliert.

(b) Innerhalb dieses Abwärtstrends vollzieht der FDAX eine Erholungsreaktion, welche zumindest bis jetzt eine anschauliche Dynamik entwickelt hat, wie die heutige Bestätigung der Minimumkorrektur gezeigt hat. Rein statistisch betrachtet überwiegen aktuell noch immer die Chancen, dass der FDAX seine Erholung fortsetzt mit Kursen oberhalb der 9.096 Punkte.

(c) Kritisch werten wir die Ausbildung eines negativen Überlappungsmusters, welches sich bis zum Schlusskurs bestätigen muss. Kommt es dazu, steigt das Risiko, dass morgen die Minimumkorrektur wiederholt zur Disposition stehen könnte und damit die Stabilität des gesamten Erholungsimpulses. Wir werden im morgigen Handelstagebuch dieses Muster statistisch bewerten.

Damit steht der Markt im Moment „Spitz auf Knopf“. Die heutige Abschwächung hat der Erholung einen Dämpfer verpasst, ohne Zweifel. Damit wird der morgige Tag spannend.

In der praktischen Konsequenz ließ sich der heutige Tag sehr gut handeln.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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