Kommentar
17:49 Uhr, 24.03.2014

FDAX: Handelsrückblick für den 24. März 2014

Anfänglich entwickelte sich der FDAX heute entgegen unseres morgentlichen Szenarios, fand im Laufe des Nachmittages dann aber doch in die "richtige" Spur.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.186,91 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

In eigener Sache: Der Handelsrückblick knüpft börsentäglich an das morgendliche Handelstagebuch an. Im Mittelpunkt steht hierbei die Reflektion unserer Aktivitäten, wobei wir uns nicht die Einzel-Trades ansehen, sondern überprüfen, in wieweit unsere Analyse aus dem morgendlichen Handelstagebuch mit dem realen Markt übereinstimmte und ob wir unsere Aktivitäten in diesem Sinne korrekt durchgeführt haben. Welche Fehler haben wir gemacht? Was ist verbesserungswürdig?

Tagesrückblick

In unserem heutigen Handelstagebuch haben wir ein eher kritisches Szenario für den erwarteten Kursverlauf des FDAX skizziert und begründeten dies mit dem Blick auf die technische Ausgangslage der Indizes Dow Jones, S&P 500, FDAX / DAX und EuroStoxx 50. Innerhalb dieser Indizes identifizierten wir Tagesmuster vom Freitag, welche nahezu alle ausgeprägte Dochte aufwiesen und darüber hinaus im Verhältnis zu den Donnerstagsmustern negative Schiebemuster geformt hatten. Konsequenterweise definierten wir für unsere Kern-Positionierung eine Short-Ausrichtung mit Kurs-Ziel 9.243 / 9.220 (was dem ersten errechneten Reaktions-Ziel entsprach und die Minimumkorrektur darstellte). In Ermangelung von potentiellen Einstiegs-Triggern, fokussierten wir uns zunächst auf das Tagestief vom Freitag bei 9.288,50 Punkten.

FDAX-Handelsrückblick-für-den-24-März-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-1

Der Handelsstart begann entgegen unserer ersten Erwartung fester und führte zu Eindeckungskäufen, welche wahrscheinlich durch die Ausübungen vom Freitag generiert wurden. Obwohl diese Entwicklung für die ersten Handelsstunden nach großen Verfallstagen nicht ungewöhnlich ist (dass Positionsbereinigungen nach Ausübungen erfolgen), hatten wir eine solche Anfangstendenz heute früh nicht im Visier, was als Fehler zu bewerten ist. Die Folge ließ nicht lange auf sich warten, wir positionierten uns bereits früh auf der Short-Seite und wurden ausgestoppt.

Die Eindeckungstendenz und gute Einkaufsmanagerzahlen aus Frankreich beschleunigten die Erholung im FDAX, ohne jedoch das Formationshoch vom Freitag zu übersteigen, was unser Szenario von heute Morgen beendet hätte. Nach den Zahlen aus Frankreich setzten aus dem intraday – temporär überkauften Niveau im Future erste Verkäufe ein, welche mit Veröffentlichung der etwas schwächer ausgefallenen deutschen Zahlen an Dynamik gewannen, was uns unseren Anfangsfehler durch eine erneute Short-Position korrigieren ließ.

FDAX-Handelsrückblick-für-den-24-März-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-2

In den Folgeminuten gab der FDAX in Richtung der 9.288er Trigger-Ebene ab, unterschritt diese, ohne Anschlussverkäufe auszulösen. Wir schlossen unsere Short-Kern-Position, nachdem der FDAX mit 9.275 einen kleinen (intraday) Doppelboden ausformte.

FDAX-Handelsrückblick-für-den-24-März-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-3

Mit der Ausformung eines sich anschließenden Bodens, formulierten wir im Stream ein zweites Szenario, welches dem ersten entgegenstand und suchten jetzt auf der Long-Seite einen Einstieg. Wir argumentierten, dass die Tatsache, dass der FDAX das errechnete minimale Reaktionspotential offensichtlich nicht anhandeln werde, ein Indiz für eine anhaltend ausgeprägt hohe Dynamik sei und wir folglich weiterführend durchaus mit weiteren Kursgewinnen werden rechnen können.

Im Zuge der fortschreitenden Bodenbildung, definierten wir drei Trigger, bei denen wir „long“ gehen wollten: 9.319, dann 9.323 und 9.327.

FDAX-Handelsrückblick-für-den-24-März-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-4

Mit Überwindung der 9.319, beschleunigte der Future tatsächlich und schnellte rasch in den 40ger Bereich hoch, was wir gut in einer gestaffelten Long-Positionierung umsetzen konnten.

FDAX-Handelsrückblick-für-den-24-März-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-5

Ein schwacher US-Einkaufsmanagerindex brachte am frühen Nachmittag dann die Impulswende, welche den FDAX endlich in die Richtung unseres morgendlichen Szenarios drückte und zum Unterschreiten des jetzt nach unten hin angepassten Short-Triggers von 9.288 auf 9,274 führte. Die Folgeverluste im FDAX drückten die Notierungen auf das erste errechnete Kurs-Ziel bei 9.243 und im Anschluss auf die 9.221 (untere Begrenzung der Minimumkorrektur und LC), bevor eine erneute Gegenbewegung bis 9.250 einsetzte, aus der heraus jetzt gerade neue Tagestiefs generiert werden.

FDAX-Handelsrückblick-für-den-24-März-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-6

Auswertung

Sah es heute Morgen noch so aus, als ob wir uns in der Analyse falsch positioniert hätten, setzte sich im Tagesverlauf unsere Einschätzung doch erfolgreich durch, was zu einem gewissen Teil auch erfolgreich umgesetzt werden konnte. Übergeordnet sind wir mit dem Tag zufrieden, auch wenn heute wahrscheinlich deutlich mehr hätte erzielt werden können, wenn uns die heutige Erholung im FDAX die Marken nicht soweit auseinandergetrieben hätte.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

Mehr Experten