Kommentar
19:02 Uhr, 11.04.2014

FDAX: Handelsrückblick für den 11. April 2014

Der heutige Handelstag setzte den Kursabschwung des gestrigen Donnerstag fort und zeigte einen nachhaltig "angeschlagenen" DAX / FDAX.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.315,29 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

In eigener Sache: Der Handelsrückblick knüpft börsentäglich an das morgendliche Handelstagebuch an. Im Mittelpunkt steht hierbei die Reflektion unserer Aktivitäten, wobei wir uns nicht die Einzel-Trades ansehen, sondern überprüfen, in wieweit unsere Analyse aus dem morgendlichen Handelstagebuch mit dem realen Markt übereinstimmte und ob wir unsere Aktivitäten in diesem Sinne korrekt durchgeführt haben. Welche Fehler haben wir gemacht? Was ist verbesserungswürdig?

Tagesrückblick

In unserem heutigen Handelstagebuch schrieben wir im Hinblick auf unsere Kernpositionierung: „Sehen wir uns die technische Ausgangslage im DAX / FDAX per heute Morgen an, bleiben wir zwangsläufig auf der abwärts ausgerichteten Seite.“ Kurz vor Handelsbeginn fassten wir im Stream dann noch einmal eine Konkretisierung unserer geplanten Handelsaktivitäten zusammen und schrieben:

„Folgender Anfangsfahrplan könnte sich heute gestalten: (1) Eröffnung wenig verändert (L&S taxieren DAX mit 41, was einem FDAX von 60 entspricht). (2) Wir halten eine positive Erholung für wahrscheinlich, würden aus der jetzigen Sicht aber entweder das gestrige letzte Ausbruchsniveau bei 9.411 zum shorten nutzen (Musterausbildung beachten), spätestens die errechnete Minimumkorrektur im 9.434er Bereich….“

Tatsächlich konnte sich der FDAX in den ersten 90 Handelsminuten positiv entwickeln und schob sich in der Spitze bis auf 9.408 – somit nahe an den ersten potentiellen Impulswendepunkt heran. Im Anschluss formte der Kursverlauf unterhalb der 9.411 sogar lehrbuchmäßig eine Umkehrformation im 3 Minuten-Zeitfenster aus, mit Nackenlinie bei 9.388 / 87,50 Punkten, deren Unterschreitung eine reaktionsarme Abwärtstendenz einleitete, welche im Tief bis auf 9.279 reichte, von wo aus ein mehrstündiger Stabilisierungsprozess verlief, der vor Handelsschluss Kasse wiederum eine Erholungsreaktion einleitete.

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Trotz dieser, im Kern richtigen Analyse, verpassten wir den Einstieg auf der Unterseite an der 88er Nackenlinie und kamen erst mit Unterschreiten des gestrigen Tagestiefs ins Spiel. Wir hatten für eine anfänglich erwartete Vormittagskonsolidierung eine breite Trading-Spanne unterstellt, deren Begrenzungen in etwa in den Bereichen um 9.410 auf der Oberseite und 9.352 auf der Unterseite liegen sollten. Mit dem Bruch der unteren Bereichsbegrenzung konnten wir 10 Punkte realisieren.

Uns fiel heute auf, dass der Abschwung bis in den frühen Nachmittag hinein sehr zäh verlief. Es gab kaum ausgeprägte Reaktionen, aber auch die Impulsrichtungen zeigten sich schwerfällig.

Bevor wir die einzelnen vier Trades des heutigen Tages durchgehen, fassen wir zusammen: unser größtes Handicap am heutigen Freitag war, dass wir durch das Verpassen des Short-Triggers bei 9.388, den Aufbau unserer Short-Kernposition verpassten und im folgenden Kursverlauf nicht mehr hineinfanden.

Unsere heutigen Trades sahen wie folgt aus:

Trade 1: Entry Long mit 9.393 / Exit mit 9.403 / 9.403 / 9.396 (+ 10 FDAX Punkte)

Trade 2: Entry Short mit 9.352 / Exit mit 9.342 / 9.342 / 9.352 (+ 10 FDAX Punkte)

Trade 3: Entry Long mit 9.321 / Exit mit 9.311 (- 10 FDAX Punkte)

Trade 4: Entry Long mit 9.323 / Exit mit 9.323 / 9.323 / 9.324 (+ 1 FDAX Punkt)

Gesamtergebnis: 11 FDAX Punkte

Sehen wir uns die Aktivitäten noch einmal an.

Trade 1:

Bezogen auf unsere morgendliche Arbeitsthese, gingen wir von einer vormittäglichen Zwischenkonsolidierung aus. Hierzu hatten wir die möglichen Grenzen abgesteckt, wobei die obere Grenze im Bereich um 9.393 verlief. Nach ihrem ersten Test, dem dann folgenden Kursrücklauf und einem erneuten Kursschub, erwarteten wir einen Lauf auf 9.400 und höher und gingen bei Überspringen der 9.393 in den Markt.

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Wir realisierten zwei Drittel der Position mit 9.403, also 10 Punkten Plus, das letzte Drittel wurde zum Einstand aus dem Markt geholt.

Trade 2:

Die Ausformung der Umkehrformation knapp unterhalb der 9.411 ließ das Antragen eines klaren, eindeutigen Triggers bei 9.388 / 87,50 zu, den wir allerdings verpassten. Hier hätte folgerichtig unsere Short-Kern-Position aufgebaut werden müssen – im Sinne unserer Analyse und der im Stream erläuterten Arbeitsthese.

Zum Zuge mit einem kurzen Short-Trade, da wir noch immer von einer breiteren Konsolidierung für den Vormittag ausgingen, kamen wir mit Unterschreiten der 9.352er Ebene, der unteren Begrenzung der breiten Konsolidierungszone. Wir realisierte rasch mit 9.342 / 9.342 und 9.352 (Stopp stand für letztes Drittel auf Einstand), da ein Rücklauf erwartet wurde.

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Trade 3:

Der dritte Trade wurde in Erwartung eines Ausbruchs auf der Oberseite geführt, nachdem sich der FDAX über Mittag für mehrere Stunden in eine stabilisierende Konsolidierungsphase begab. Wir hatten zunächst die 9.319 im Auge, hoben den Entry aber auf 9.321 an, nachdem das Orderbuch eine größere Verkaufsorder bei 9.320 aufzeigte. Dieser Bereich definierte die obere Bereichsgrenze der Zone.

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Der FDAX triggerte die 21, löste die Order aus und erreichte in der Spitze die 9.323, bevor ein erneuter Rückfall einsetzte, der uns mit 9.311 aus dem Markt holte.

Die Überlegung, die Unterseite der Zwischenkonsolidierung zu handeln kam dann nicht zum Zuge, da der FDAX diese nicht erreichte.

Trade 4:

Einen erneuten Anlauf auf das jetzt 23er Niveau nutzten wir erneut zum Einstieg, stiegen wegen anfänglich mangelnder Dynamik jedoch zu früh aus und realisierten mit 9.323 / 9.323 und schließlich noch mit 9.324 und verpassten den dann folgenden Anstieg bis auf 9.371,50 Punkte.

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Auswertung

Schlussendlich war der heutige Tag absolut suboptimal verlaufen. Mit 11 Punkten Plus im FDAX erreichten wir zwar ein positives Ergebnis, jedoch deutlich zu wenig, in Anbetracht der Sache, dass sich der Markt zu Handelsbeginn sehr genau im Rahmen der Erwartungen bewegte und sogar eine gute Einstiegsebene für eine Short-Kern-Positionierung etablierte, der wir im Sinne der Erwartungshaltung hätten folgen müssen.

Hierzu wird es ein Überarbeiten der Regelwerke geben, um die Umsetzung der Einstiege zu optimieren.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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