Kommentar
19:06 Uhr, 10.04.2014

FDAX: Handelsrückblick für den 10. April 2014

Der heutige Handelstag brachte jedem Trader seine Chance, wobei der FDAX mit kräftigen, weit tragenden Bewegungsschüben glänzte. Wir schlossen den heutigen Handelstag mit einem guten Ergebnis, dennoch gibt es erneut Verbesserungsmöglichkeiten.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.454,54 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

In eigener Sache: Der Handelsrückblick knüpft börsentäglich an das morgendliche Handelstagebuch an. Im Mittelpunkt steht hierbei die Reflektion unserer Aktivitäten, wobei wir uns nicht die Einzel-Trades ansehen, sondern überprüfen, in wieweit unsere Analyse aus dem morgendlichen Handelstagebuch mit dem realen Markt übereinstimmte und ob wir unsere Aktivitäten in diesem Sinne korrekt durchgeführt haben. Welche Fehler haben wir gemacht? Was ist verbesserungswürdig?

Tagesrückblick

Der heutige Handelstag ließ für jeden Trader einige Chancen offen. Doch war eine solche Entwicklung analytisch skizziert? In unserem heutigen Handelstagebuch hatten wir eine positive Entwicklung für den Markt unterstellt und uns dabei auf diverse fundamentale und technische Argumente fokussiert. Unsere „mentale Reißleine“ war in diesem Falle die untere LC, welche im Bereich um 9.530 / 20 zum Zeitpunkt der Markteröffnung angesiedelt war, mit steigender Tendenz. Das hieß konkret: solange der FDAX oberhalb der LC notiert, definierten wir unsere „Kern-Ausrichtung“ für die Long-Seite, unterhalb der 9.520 galt das Szenario als ungültig: „Fassen wir damit zusammen: wir halten an einer positiven Kernausrichtung fest, nachdem es dem FDAX gestern gelang, die 9.520 / 37 zu überwinden. Wir halten daran solange fest, wie die 9.520 nicht wieder nachhaltig unterschritten wird – in einem solchen Falle würde es heißen: Umdenken!“ (aus dem heutigen Handelstagebuch)

Tatsächlich zeigte sich der FDAX heute überaus volatil, mit weitreichenden Bewegungsschüben, welche mehrfach die Handelsrichtung änderten. Nachdem Scheitern an der 9.600er Widerstandsebene, brach der FDAX förmlich um gut 100 Punkte in kürzester Zeit ein, was über eine mögliche größere Verkaufsorder im FESX ausgelöst worden sein soll und im FDAX kaskadenmäßig Stopp-Sell-Orders triggerte. Diese Schwankungen setzten sich über den ganzen Handelstag hinweg fort, wobei heute der Tag von „schönen langen“ Bewegungsschüben gekennzeichnet war.

In der praktischen Konsequenz konnten wir heute ein Plus von 65 FDAX Punkten reine Wegstrecke realisieren. Diese teilen sich wie folgt auf:

Trade 1: Entry Long mit 9.566,50 / Exit mit 9.568,50 (+ 2 FDAX Punkte)

Trade 2: Entry Long mit 9.573 / Exit mit 9.583 / 9.580 und 9.570 (+ 7 FDAX Punkte)

Trade 3: Entry Short mit 9.540 / Exit mit 9.530 / 9.525 und 9.524 (+ 26 FDAX Punkte)

Trade 4: Entry Long mit 9.500 / Exit mit 9.507 / 9.507 und 9.510 (+ 10 FDAX Punkte)

Trade 5: Entry Short mit 9.543 / Exit mit 9.543 / 9.537 und 9.527 (+ 20 FDAX Punkte)

Sehen wir uns die Aktivitäten noch einmal an.

Trade 1:

Für unsere erste Trade-Vorbereitung definierten wir die 9.566,50 als potentiellen Long-Einstieg und leiteten diesen aus dem ersten Zwischenhoch im 3 Minuten-Chart ab. Da die Transaktion nur 21 Minuten nach FDAX Eröffnung erfolgte, also noch „vorböslich“, realisierten wir umgehend mit 2 Gewinnpunkten, als sich anzeigte, dass hier keine Dynamik aufkommen würde. Wir wollten das Risiko des Ausbruchs nicht länger halten.

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Trade 2:

Den zweiten Trade handelten wir ganz im Sinne des im Handelstagebuch skizzierten Szenarios weiter steigender Kurse und eröffneten eine Long-Position mit 9.573, in Erwartung eines Kursanstieges nach Überwindung des definierten Long-Triggers.

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Auch hier zeigte sich die Dynamik gedämpft, zudem der EuroStoxx 50 bereits deutlich hinter dem FDAX zurückblieb. Wir verkauften gestaffelt mit 9.583, mit 9.580 und das letzte drittel wurde mit 9.570 ausgestoppt.

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Trade 3:

Der FDAX formte in den frühen Vormittagsstunden eine Zwischenkonsolidierung aus, in den Grenzen um 9.598 / 9.601 auf der Oberseite und 9.588 auf der Unterseite.

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Dem Durchbruch durch die untere Bereichsbegrenzung folgte eine auffällige Beschleunigung durch maschinell ausgeführte Verkaufsorders, so dass wir einen möglichen Verkaufs-Trigger im 60ger Bereich zwar posteten, diesen aber selbst nicht schnell genug in den Markt bekamen. Der FDAX gab bis auf die im Vorfeld angesprochene LC nach, welche bereits bis auf 9.542 gestiegen war (und damit praktisch die „neue“ Grenze unseres „Umdenkens“ markierte). Wir platzierten eine Verkaufsorder bei 9.540 und schlossen nach dem Auslösen des Verkaufes wie folgt: (1) mit 9.530, (2) mit 9.525 und in der Erholung (3) mit 9.524.

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Der FDAX setzte seinen Absturz fort und fand schlussendlich einen ersten Boden im Bereich des Vormittagstiefs bei 9.456,50,

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Nach der Abarbeitung der automatischen Stopp-Orders setzte eine Bodenbildung ein, welche uns in unseren 4. Trade hob. Hierzu warteten wir regelkonform die Ausbildung einer Bodenformation ab, welche uns einen Long-Trigger bei 9.500 bot.

Trade 4:

Wir eröffneten unsere Long-Position mir 9.500, verkauften unsere drei Tranchen jedoch rasch mit 9.507, dann noch einmal mit 9.507 und das letzte Drittel mit 9.510 Punkten.

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Dem Ausverkauf und der Bodenbildung schloss sich ein Short-Squeeze an, welcher nahezu reaktionsfrei bis 9.584 lief, ohne dass wir in den Markt gingen.

Zu dieser Zeit steckten wir die potentiellen Begrenzungen der Konsolidierungszone im Tages-Chart ab. Es ergaben sich daraus zwei Szenarien: (a) die Ausbildung eines Abwärtstrendkanals oder (b) die Ausformung einer Konsolidierungszone.

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Der Future zeigte sich anhaltend volatil und sehr schwankungsfreudig und formte in den Nachmittagsstunden mit Eröffnung der US-Märkte wiederholt eine intraday-Konsolidierung, an deren Begrenzungen um 9.569 auf der Oberseite und 9.547 auf der Unterseite je eine Ausbruchsorders platziert wurde.

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Der Ausbruch erfolgte zu 9.547 auf der Unterseite und hob uns in eine Short-Position. Wir deckten wie folgt ein: zu 9.543, zu 9.537 und zu 9.527 Punkten.

Aus dieser Bewegung entfaltete sich in den Folgestunden ein weiterführender Abwärtsimpuls, welcher bis jetzt (18:45 Uhr) noch kein Ende zu finden scheint.

Jetzt wird sich formal entscheiden müssen, ob der FDAX innerhalb seines neuen möglichen Trendkanals ein neues Bewegungstief markiert und damit einen tertiären Abwärtstrend im Tageschart ausbildet, oder ob sich das Szenario der Konsolidierung durchsetzen wird.

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Auswertung

Wir sind mit einem 65 Punkte Handelsergebnis zufrieden und gehen wieder ohne Risiko in den Feierabend. Die Umsetzung der Möglichkeiten war regelkonform und in Ordnung, zu bemängeln (für unser Handelsteam und nicht für die Leser im Stream) ist, dass nicht alle Chancen ausgenutzt wurden und dass an den langen Laufstrecken nur zu einem Bruchteil partizipiert wurde. Hier müssen wir das Konzept etwas deutlicher optimieren und das letzte Drittel der Future Position bei einem Stopp-Kurs auf Einstand weiter laufen lassen.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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