Kommentar
18:38 Uhr, 07.04.2014

FDAX: Handelsrückblick für den 07. April 2014

Der heutige Handelstag bot, anders als die letzte Woche, wieder mehr gute intraday Chancen (auf beiden Seiten), so dass ein akzeptables Ergebnis erzielt werden konnte. Dabei erreichte der Future fast punktgenau das errechnete minimale Reaktionspotential, bezogen auf die Wegstrecke des gesamten jüngsten Aufwärtstrends

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.510,85 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

In eigener Sache: Der Handelsrückblick knüpft börsentäglich an das morgendliche Handelstagebuch an. Im Mittelpunkt steht hierbei die Reflektion unserer Aktivitäten, wobei wir uns nicht die Einzel-Trades ansehen, sondern überprüfen, in wieweit unsere Analyse aus dem morgendlichen Handelstagebuch mit dem realen Markt übereinstimmte und ob wir unsere Aktivitäten in diesem Sinne korrekt durchgeführt haben. Welche Fehler haben wir gemacht? Was ist verbesserungswürdig?

Tagesrückblick

Der heutige erste Handelstag der Woche brachte recht deutliche Abschläge mit sich. Sehen wir uns den Tageschart an, wurde der seit Mitte März angelegte Trendkanal nach unten hin gebrochen, das errechnete erste Reaktions-Ziel (Minimumkorrektur), bezogen auf das jüngste aufwärts ausgerichtete Bewegungsfraktal bei 9.559 bis 9.533 wurde erreicht, im bisherigen Tief sogar knapp unterschritten. Aktuell sieht es so aus, als ob hier noch weitere Kursabschläge folgen werden.

Wir werden jetzt das heutige Schlussmuster abwarten und morgen früh für das Handelstagebuch dann einschätzen, wie wir die aktuelle Marktverfassung technisch beurteilen werden.

In der praktischen Konsequenz setzten wir heute vier Trades um. In zwei Trades konnten wir jeweils 30 FDAX Punkte realisieren, im dritten Trade gingen wir durch rasche Positionsschließungen mit etwa 1 Punkt Plus heraus. Der vierte und letzte Trade kostete uns 16 Punkte. Somit beenden wir den heutigen Handel mit 45 FDAX-Punkten im Plus.

Trade 1:

Den Short-Trade hatten wir heute Morgen im Handelstagebuch beschrieben. Dort hieß es:

„Kritischer sehen wir dagegen die Zweitageskombination an. Das Hoch vom Freitag liegt oberhalb des Hochs vom Donnerstag, das Tagestief vom Freitag liegt oberhalb des Tagestiefs vom Donnerstag, alles innerhalb eines intakten Aufwärtstrends. Hier liegt der Fokus auf dem Tagestief vom Donnerstag bei 9.610,50 Punkten. Wird dieses unterschritten, läge uns im Sinne eines systembasierten Regelwerkes ein Verkaufssignal vor, welches bei einem Kurs-Ziel von 30 Punkten und einen Stopp-Kurs von 25 Punkten in den letzte vier Jahren eine Trefferquote von 57,88 Prozent erreichte. Ein Kurs-Ziel von 30 Punkten wäre die 9.580,50, was noch immer nicht der errechneten Minimumkorrektur, bezogen auf die Wegstrecke des jüngsten Bewegungsfraktals entsprechen würde, damit wäre auch eine erfolgreiche Vollendung dieses potentiellen Verkaufssignals keine Trendgefährdung.“

Da wir heute früh noch die Long-Seite präferierten, wiesen wir im Stream vor Erreichen des Triggers darauf hin, dass es besser wäre, den Stopp-Kurs nicht mit 25 Punkten anzusetzen, wie es im Regelwerk beschrieben ist, sondern diesen enger zu setzen. Zusätzlich schlugen wir Teilgewinnmitnahmen vor und eine rasche Anpassung des Stopp-Kurses auf Einstand, um die Risiken zu senken. Dennoch verlief der Trade lehrbuchmäßig und brachte ohne auffällige Reaktionen einen 30 Punkte Gewinn „in trockene Tücher“. Die Positionseröffnung erfolgte zu 9.610,50 und die Positionsschließung erfolgte zu 9.580,50 Punkten.

Trade 2:

Trade 2 erfolgte auf der Grundlage einer intraday – Bodenbildung, welche wir im Stream ankündigten. Hierzu hatte der FDAX im 3 Minuten-Chart eine kleine Bodenbildung ausgeformt, wobei sich die Nackenlinie bei 9.580 als Trigger anbot. Wir verkauften im Anstieg 2 Teilpositionen und stiegen mit dem letzten Drittel aus, als sich eine Umkehrformation oberhalb der 9.600 auszuformen begann. Der Ausstieg erfolgte an der Nackenlinie der oberen Impulsumkehr zu 9.610.

FDAX-Handelsrückblick-für-den-07-April-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-1

Trade 3:

Eine dritte Positionierung gingen wir bei einer erneuten potentiellen Einstiegsformation im 3 Minuten-Chart auf der Long-Seite ein. Hierzu hatte sich nach Ausformung eines Abwärtstrendkanals und eines temporär beschleunigten Falles des Kurses unter die untere Trendkanalbegrenzung, in der Erholungsphase erneut ein „Boden“ gebildet, bei dessen Überwindung der 9.580 wiederholt eine Long-Position eingegangen wurde. Als sich zeigte, dass sich keine Dynamik entfalten werde, schlossen wir mit Teilverkäufen, so dass per Saldo ein Punkt hängen blieb.

FDAX-Handelsrückblick-für-den-07-April-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-2

Trade 4:

Unser heutiger letzter Trade erbrachte 16 Punkte Minus. Auch hier formte sich eine potentielle Umkehrformation aus, bei gleichzeitiger markttechnischer Aufhellung.

FDAX-Handelsrückblick-für-den-07-April-2014-Kommentar-Uwe-Wagner-GodmodeTrader.de-3

Wir definierten die 9.562 als Long-Trigger und platzierten einen Stopp-Kurs bei 9.546 Punkten. Wir wurden rasch mit Erreichen des Stopp-Kurses aus dem Markt geholt. Im Anschluss daran beendeten wir den Handel. Unser Gesamtergebnis betrug heute 45 Punkte Gewinn.

Auswertung

Alle eingegangenen Trades erfolgten regelkonform. Da der letzte Trade im Minus endete, wollen wir uns die Beweggründe ansehen, warum dieser eröffnet wurde:

Wir fokussierten auf drei Aspekte: (1) die Minimkorrektur, bezogen auf die Wegstrecke des jüngsten Bewegungsfraktals hatte bis dahin gehalten, (2) die Markttechnik im3 Minuten-Chart hellte auf und (3) es lag ein entsprechendes Kursmuster vor. Bis dahin war der Trade gerechtfertigt.

Was wir verpasst haben ist die Umsetzung einer „Regel“, wonach false breaks in übergeordneten Trendmärkten (wie 30 und 60 Minuten) meist dynamische Ausbrüche auf der Gegenseite (somit heute auf der Short-Seite) verursachen. Wir hätten folglich durchaus eine Gegenposition auf der Short-Seite eingehen können, haben dies aber nicht durchgeführt.

Andererseits waren wir nahe Kasse Schluss, was uns in der Regel ohnehin abhält, noch Positionen einzugehen.

Für morgen werden wir überlegen müssen, ob wir einen nachhaltigen Impulswechsel werden unterstellen können.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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