Kommentar
18:23 Uhr, 21.03.2014

FDAX: Handelrückblick für den 21. März 2014 - Verfallstag der März-Kontrakte

Der heutige Verfallstag verlief zunächst wenig spektakulär, bot aber einige Chancen, um diese profitabel umsetzen zu können.

In eigener Sache: Der Handelsrückblick knüpft börsentäglich an das morgendliche Handelstagebuch an. Im Mittelpunkt steht hierbei die Reflektion unserer Aktivitäten, wobei wir uns nicht die Einzel-Trades ansehen, sondern überprüfen, in wieweit unsere Analyse aus dem morgendlichen Handelstagebuch mit dem realen Markt übereinstimmte und ob wir unsere Aktivitäten in diesem Sinne korrekt durchgeführt haben. Welche Fehler haben wir gemacht? Was ist verbesserungswürdig?

Tagesrückblick

Der heutige Handelstag stand ganz im Zeichen des Verfalls der März Kontrakte und muss folglich ein bisschen als „aus der Reihe“ betrachtet werden. Blicken wir zunächst zurück: was war unsere Kernaussage heute früh im Handelstagebuch? Wir schrieben:

„Fassen wir die obigen drei „Tortenstückchen“ des Conviction Circles zusammen, lässt sich für heute eine optimistische Erwartungshaltung postulieren. Folglich können wir zunächst pauschal festhalten, dass unsere heutige Kern-Positionierung long ausgerichtet ist.“

Hierbei sollte das „Herzstück“ der Kern-Position unser im Handelstagebuch im Punkt 3 beschriebene System-Trade sein. Für diesen definierten wir die 9.348 als Long-Entry-Trigger und legten als Kurs-Ziel die 9.378 fest. Als Stopp platzierten wir eine Verkaufsorder bei 9.323 Punkten. Die im Vorfeld ermittelten statistischen Auswertungsparameter wurden im Handelstagebuch aufgeführt.

In der praktischen Konsequenz zog der FDAX nach einer bereits freundlichen Eröffnung schon am frühen Vormittag in Richtung der 9.348, was uns angesichts der unsicheren Impulsstärken vor einem Verfall weniger gefiel. Wir entschieden uns, den Trade dennoch einzugehen, wenn auch mit halbierter Positionsgröße als normal (haben wir auch im Stream kommentiert).

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Mit Überwindung der 9.348 wurden wir in den Trade gehoben, als Kurs-Ziel stand die 9.378. Der FDAX zog zügig an, erreichte im Hoch jedoch nur die 9.377 Punkte, was und veranlasste, im ersten Rücksetzer die Position mit 9.373 zu schließen. Damit realisierten wir 25 von erwarteten 30 Punkten.

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Bis zum Verfall verblieb der FDAX innerhalb einer sich ausbildenden Zwischenkonsolidierung (Intraday), innerhalb der wir nicht aktiv wurden. Unmittelbar nach der Bestimmung des Abrechnungspreises des März-Kontraktes, rechneten wir mit Kursabschlägen, nachdem Anschlusskäufe ausblieben. Wir definierten einen Short-Einstieg bei 9.349, zu dem wir auch getriggert wurden, welcher sich jedoch rasch als Fehlpositionierung erwies. Wir schlossen unsere Position rasch mit 9 Punkten Verlust. Begründung hier: Die Idee des raschen Abverkaufs ging nicht auf, also wollten wir das Risiko rasch loswerden.

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Im Anschluss an die Zwischenerholung im FDAX, welche wieder rasch in sich zusammenfiel, verkauften wir erneut mit 9.346 und schlossen die Position mit Erreichen der unteren Begrenzung des jung angetragenen Trendkanals. Damit war der vorangegangene Verlust-Trade mehr als ausgeglichen.

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Nachdem sich der FDAX jedoch erneut erholte und oberhalb der 9.320 zu stabilisieren begann, skizzierten wir folgende Arbeitshypothese: der Markt pendelt zwischen 9.320 / 30 auf der Unterseite und 9.360 / 70 auf der Oberseite, was bedeuten könnte, dass der Kasseverfall um 17:30 Uhr nahe des Niveaus sein könnte / sollte, wo auch der Future März Kontrakt abgerechnet wurde. Im Anschluss an die Abrechnung der Kasse erwarteten wir fallende Future-Kurse.

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Als der FDAX temporär die 9.380 überstieg und im Hoch fast die 9.400 erreichte, war der Future massiv überkauft, was uns veranlasste, mit 9.395 eine Short-Position aufzubauen. Hintergrund der Überlegung war, dass wir ohnehin mit tieferen Kursen rechneten (um die 9.380 Abrechnung der Kasse und dann fallende Kurse). Wir realisierten einen Teil der Position mit 9.380 und haben zur Stunde den Rest noch offen mit Stopp-Kurs unter Einstand. Folglich kann nichts mehr passieren.

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Auswertung

Der heutige Tag lief für einen Verfall sehr gut. Besonders die noch offene Short-Position ist eine „Freude“ auch wenn die Arbeitshypothese nicht auf den Einschätzungen von heute Morgen basierte, sondern erst im Laufe des heutigen Nachmittages Gestalt annahm. Sie widerspricht auch nicht unserer Aussage von heute früh, keine Shorts aufbauen zu wollen, da wir nach dem Verfall ohnehin die Marktlage neu überdenken mussten.

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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