Analyse
08:47 Uhr, 31.07.2018

FACEBOOK - Ist das DIE Einstiegschance?

Heftige Korrekturen sind wir bei Facebook inzwischen gewohnt. Im März ging es von 185 Dollar auf 152 Dollar nach unten. Das war die größte Kaufgelegenheit seit langem. Ist es diesmal wieder so?

Erwähnte Instrumente

  • Meta Platforms Inc
    ISIN: US30303M1027Kopiert
    Kursstand: 171,060 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 171,060 $ (NASDAQ)

Wer im März in die Korrektur hinein kaufte, konnte im besten Fall 40 % Kursgewinn einfahren. Für vier Monate ist das nicht schlecht. Persönlich hatte ich mich damals zurückgehalten. Die Facebook Aktie war mir immer noch zu teuer. Bei einer Marktkapitalisierung von 400 Mrd. und weniger ist Facebook ein klarer Kauf. Damals wurde dieser Wert mit einem Drawdown auf 450 Mrd. nicht erreicht.

Derzeit ist Facebook noch über 500 Mrd. USD wert. Es muss also noch einmal ein ganzes Stück nach unten gehen, damit ich persönlich zugreife. Die Chancen darauf stehen möglicherweise gar nicht so schlecht. Der Kurssturz war ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Facebook Inc.
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    Nasdaq
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Ausgelöst wurde dieser nicht etwa durch schlechte Quartalszahlen. Die konnten sich sehen lassen. Facebook konnte den Gewinn auf Jahressicht um über 30 % steigern. Ein solches Wachstum darf an der Börse schon viel wert sein. Enttäuscht waren Anleger aber vom Ausblick.

Bisher gingen Anleger anscheinend davon aus, dass sich das Wachstum ewig fortsetzen würde. Diese Annahme ist so absurd, dass man sie fast gar nicht kommentieren kann. Facebook hat bereits knapp 1,5 Mrd. täglich aktive Nutzer (Grafik 1). Bei einer solchen Größe muss sich das Wachstum ja irgendwann abschwächen.

Nutzerzahlen sind das eine, die Monetarisierung das andere. Auch bei stagnierenden Nutzerzahlen lässt sich der Gewinn steigern, wenn man pro Nutzer mehr einnahmen kann. Das Potential dafür ist moderat. In den Regionen, in denen Facebook je Nutzer viel verdienen kann, ist kaum noch etwas zu holen.

Wichtiger als das Wachstum der Nutzerzahlen sind allerdings die Aussichten auf geringere Margen. Facebook kündigte an, dass die operativen Kosten in den nächsten Quartalen deutlich schneller steigen werden als der Umsatz. Hinzu kommt langsameres Umsatzwachstum. Damit sind die bisherigen Schätzungen für Umsatz, Gewinn und Marge hinfällig (Grafik 2).

In der Pressekonferenz nannte Facebook eine konkrete Zahl. Das Unternehmen erwartet einen Rückgang der operativen Marge in den Bereich von 35 %. Daraus kann man berechnen, wie sich der Reingewinn wohl bis 2020 entwickeln wird (Grafik 3). Demnach würden 2020 über 5,5 Mrd. Dollar weniger Gewinn eingefahren als bisher angenommen.

Facebook war mit einem KGV von 33 bewertet. Wendet man dieses auf den niedrigeren Gewinn an, wäre es gerechtfertigt, wenn die Aktie zwischen 150 Mrd. und 200 Mrd. an Marktkapitalisierung verlieren würde. Bisher wurden 120 Mrd. verloren. Es besteht also noch Anpassungsbedarf.

Rechnet man mit dem KGV des Jahres 2020 (Kurs vor dem Crash und erwarteter Gewinn), ergibt sich ein Anpassungsbedarf von 130 Mrd. bei der Marktkapitalisierung. Das wurde bereits fast erreicht. Im Normalfall reagieren Anleger aber auf solche Veränderungen des Ausblicks mittelfristig negativ. Erst kommt der Schock, bei dem nicht alle durch Verkäufe mitmachen. Viele Anleger verkaufen erst in den Folgewochen. Es wäre sehr ungewöhnlich, wenn die Aktie jetzt sofort wieder steigen würde und nicht noch etwas abgibt. Persönlich setze ich genau darauf.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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