EZB-Zinsentscheid: Anstieg oder Pause?
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Wir gehen davon aus, dass der EZB-Rat die Zinssätze in der September-Sitzung aufgrund des sich verschlechternden Wachstums unverändert lassen wird. Angesichts der Marktbewertungen, des aktuellen Inflationsniveaus und der steigenden Ölpreise dürfte die Entscheidung knapp ausfallen.
Unsere Erwartungen:
- Der Einlagensatz wird bei 3,75 % und der Refi-Satz bei 4,25 % belassen, da das Wachstum nachlässt und die Kerninflation leicht zurückgeht.
- Die EZB wird weiterhin von Sitzung zu Sitzung entscheiden, mit der Möglichkeit, die Zinssätze nach September beizubehalten oder anzuheben. Präsidentin Lagarde wird die Bedeutung der aktuellen Datenlage für die kommenden EZB-Sitzungen betonen.
- Die EZB wird bekräftigen, dass sie die Leitzinsen für einen längeren Zeitraum im restriktiven Bereich belassen wird, um sicherzustellen, dass sich die Inflation dem 2 %-Ziel der EZB nähert.
- Es wird wieder darauf hingewiesen, dass die Inflationsaussichten unsicher sind. Der Preisdruck und der Lohnanstieg dauern an, aber die Risiken werden als ausgewogener eingeschätzt. Präsidentin Lagarde wird betonen, dass die Kerninflation ihren Höchststand wahrscheinlich überschritten hat.
- Möglicherweise signalisiert die EZB, dass sie über ein vorzeitiges Ende der Reinvestitionen in das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) diskutieren wird. Die EZB wird in ihrer Pressekonferenz einen Mittelweg finden müssen, indem sie einige hawkishe Elemente einbaut, um die hawkishen Mitglieder zufriedenzustellen.
- Aufgrund der schwächeren Nachfrage werden die Wachstumsraten für 2023 (von 0,9 % auf 0,7 % nach unten korrigiert) und 2024 (von 1,5 % auf 1,3 %) niedriger ausfallen. Wir gehen davon aus, dass das Wachstum 2025 unverändert bei 1,6 % liegen wird.
- Die Inflation wird für 2023 um 0,2 % nach oben und für 2024 um 0,1 % nach unten korrigiert, während sie für 2025 unverändert bleibt.
Insgesamt erwarten wir, dass die EZB trotz der Zinspause an ihrem allgemeinen Straffungskurs festhält. Während der Pressekonferenz wird sich Präsidentin Lagarde nachdrücklich bemühen, eine dovishe Kommunikation zu vermeiden, und deutlich darauf hinweisen, dass eine weitere Straffung möglich ist. Diese Sitzung könnte zu einer leichten Versteilerung der Zinsstrukturkurve führen.
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