D-Day für die US-Notenbank
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Wie der Fed-Vorsitzende Jerome Powell und seine Kollegen seit der Konferenz in Jackson Hole bekräftigten, wird der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (Federal Open Market Committee, FOMC) auf seiner bevorstehenden Sitzung den Leitzins senken und damit die erste Senkung seit 2020 vornehmen. Obwohl die Entscheidung zwischen einer Senkung um 25 oder 50 Basispunkte (bps) noch in der Schwebe ist, gehen wir davon aus, dass die Fed-Vertreter aufgrund der aktuellen Daten eine erste Zinssenkung um 50 bps im September befürworten werden; eine oder zwei weitere Senkungen bis zum Jahresende sind aufgrund der zunehmenden Risiken auf dem US-Arbeitsmarkt wahrscheinlich. Die jüngsten Veröffentlichungen in der Financial Times und im Wall Street Journal deuten ebenfalls darauf hin, dass die Fed die Zinsen voraussichtlich um 50 Basispunkte senken wird.
Unsere Erwartungen:
- Die Fed senkt den Leitzins um 0,50 % - und damit das Zielband auf 4,75 % bis 5 %. Dies zeigt die wachsende Zuversicht des FOMC, dass sich die Inflation wieder auf das 2 %-Ziel zubewegt, obwohl die VPI-Kerndaten vom August leicht über den Erwartungen lagen. Wir gehen davon aus, dass die Entscheidung nicht einstimmig ausfallen wird.
- Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell wird wahrscheinlich signalisieren, dass das Tempo und der Umfang künftiger Zinssenkungen von den gesamtwirtschaftlichen Daten und dem ausgewogenen Verhältnis der Risiken abhängen werden.
- Powell wird voraussichtlich bekräftigen, dass die Arbeitsmarktrisiken steigen. Er wird jedoch betonen, dass der US-Arbeitsmarkt trotz einer gewissen Abschwächung nach wie vor stark ist - mit niedrigen Entlassungszahlen und einer im historischen Vergleich immer noch günstigen Arbeitslosenquote.
- Was die Zusammenfassung der Wirtschaftsprojektionen (SEP) betrifft, so erwarten wir keine wesentlichen Änderungen der Wachstums- und Inflationsprognosen, obwohl wir sowohl für 2024 als auch für 2025 mit höheren Arbeitslosenprojektionen rechnen. Dennoch dürfte der FOMC in Bezug auf die künftige Ausrichtung der Geldpolitik geteilter Meinung sein. Die Projektionen könnten auf eine Zinssenkung um 100 Basispunkte im Jahr 2024 hindeuten.
Insgesamt wird sich die US-Notenbank anderen Zentralbanken, z. B. in Europa, bei der Senkung der Zinssätze anschließen und im September mit einer Senkung um 50 Basispunkte beginnen. Es ist unwahrscheinlich, dass der Vorsitzende Powell klare Aussagen über künftige Sitzungen machen wird; der FOMC wird von Sitzung zu Sitzung entscheiden. Aufgrund der Risiken für den Arbeitsmarkt rechnen wir im September mit einem eher dovishen Ton.
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