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14:38 Uhr, 15.06.2022

EZB will "flexibel" handeln und gegen "Fragmentierung" vorgehen

Wegen des jüngsten Ausverkaufs bei europäischen Staatsanleihen und des Anstiegs der Renditen besonders bei südeuropäischen Ländern hatte sich der EZB-Rat am Mittwoch zu einer Sondersitzung getroffen. Die Ergebnisse wurden vom Markt gemischt aufgenommen.

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Wegen des jüngsten Ausverkaufs bei europäischen Staatsanleihen haben sich die Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch zu einer Sondersitzung getroffen. Wie die EZB am frühen Nachmittag bekräftigte, will sie gegen die Fragmentierung in der Eurozone vorgehen.

Die EZB kündigte an, bei Reinvestitionen aus dem ausgelaufenen Anleihenkaufprogramm PEPP "flexibel" vorzugehen. Dies würde bedeuten, dass sie im Rahmen der Reinvestitionen überproportional zum Beispiel italienische, spanische oder griechische Staatsanleihen kaufen könnte, um einen zu starken Anstieg der Renditen zu verhindern. Ziel sei es dabei, den "geldpolitischen Transmissionsmechanismus" zu erhalten, also sicherzustellen, dass die EZB mit ihren Maßnahmen die Geldpolitik steuern kann.

Zudem würden die "zuständigen Ausschüsse des Eurosystems zusammen mit den Dienststellen der EZB" beauftragt, "die Fertigstellung des Entwurfs eines neuen Antifragmentierungsinstruments zur Prüfung durch den EZB-Rat zu beschleunigen", teilte die EZB mit.

Marktbeobachter hatten sich erhofft, dass die EZB bereits heute die Kernpunkte eines neuen "Antifragmentierungsinstruments" vorstellen würde. Diese Hoffnungen wurden aber enttäuscht.

Die hohe Inflation, das von der EZB angekündigte Ende der Anleihenkäufe und die beabsichtigten Zinserhöhungen hatten zu einem starken Anstieg der Anleiherenditen geführt. Besonders in den südeuropäischen Ländern stiegen die Marktzinsen deutlich und der Renditeabstand zu deutschen Bundesanleihen weitete sich aus. Dies hatte Ängste vor einer Rückkehr der Euro-Krise ausgelöst.

Marktreaktionen: Die Ergebnisse der EZB-Sondersitzung wurden vom Markt gemischt aufgenommen. Der Euro hatte gegenüber dem US-Dollar zunächst stark zugelegt, nachdem die EZB-Sondersitzung am Morgen angekündigt worden war. Nach Vorstellung der Ergebnisse am frühen Nachmittag gab der Euro seine Gewinne aber wieder ab. Die Staatsanleihenrenditen sanken unterdessen. Die Rendite der italienischen Staatsanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren sank unter vier Prozent.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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