EZB: Trichet will Oligopol der Ratingagenturen beenden
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Paris (BoerseGo.de) - Der Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, hat sich für ein Ende des Oligopols der Ratingagenturen ausgesprochen. Es seien mehr als drei größere Agenturen nötig, sagte Trichet in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der französischen Zeitung „Liberation“.
Grund sei, dass die Vorherrschaft der drei Unternehmen Marktbewegungen verstärke. „Das widerspricht der Finanzstabilität“, sagte er. „Es ist wahrscheinlich angemessen, das Oligopol der drei Agenturen aufzubrechen.“ Dahinter müsse aber das Bemühen stehen, den Einfluss der Rating-Entscheidungen auf Marktbewegungen zu dämpfen. Derzeit teilen sich die Agenturen Moody's, Standard & Poor's und Fitch den Rating-Markt.
Moody's senkte am Dienstag die Kreditwürdigkeit Portugals. Sie stufte am Dienstag das Land um zwei Stufen auf „A1“ zurück und erklärte zur Begründung, dass Portugals finanzielle Stärke mittelfristig geschwächt werde.
Die Europäische Kommission prüft derzeit schärfere Auflagen für Ratingagenturen in Europa. Erst vor wenigen Wochen wurde es von der Währungshütern mit Blick auf die Griechenland-Krise als nicht hinnehmbar bezeichnet, dass das Schicksal Europas vom Urteil einer einzigen Ratingagentur abhängt. Die Behörde will dafür die geplante EU-Börsenaufsicht ESMA mit weitreichenden Ermittlungsbefugnissen ausstatten, um Ratingagenturen leichter kontrollieren zu können.
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