EZB spielt auf Zeit
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Frankfurt/Boston (BoerseGo.de) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Märkte in der vergangenen Woche mit einer Leitzinssenkung und der Ankündigung eines ABS-Kaufprogramms überrascht. Auch wenn man mit der Bekanntgabe der Details bis zur nächsten EZB-Sitzung im Oktober warten will, war die Marktreaktion vorhersehbar: Die Renditen europäischer Bonds sind gefallen, die Spreads zur Peripherie haben sich ausgeweitet und die Aktienmärkte haben zugelegt, wie Eric Weisman, Portfolio Manager bei MFS Investment Management, in einem Kommentar zum EZB-Entscheid schreibt.
Grund für diese Reaktion sei die Vorstellung, dass die EZB alles tue, um die schwächeren Wachstumsaussichten und die disinflationären Tendenzen zu bekämpfen. Vielleicht sei es jedoch angemessener, sich einzugestehen, dass nach der Lehman-Krise einiges aus den Fugen geraten sei. Die EZB-Maßnahmen seien lediglich ein Versuch, in der Hoffnung, dass sich die makroökonomische Situation verbessere, Zeit zu kaufen, heißt es weiter.
„Man muss sich fragen, ob all die jüngsten EZB-Maßnahmen ausreichen werden, um eine Eurozone zusammenhalten zu können, die mit jedem Monat, der vergeht, intern immer uneinheitlicher wird“, so Weisman.
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