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13:17 Uhr, 06.09.2017

EZB-Sitzung: „Quantitative Easing“-Programm im Fokus

Kames-Capital-Fondsmanagerin Sandra Holdsworth geht davon aus, dass EZB-Chef Mario Draghi vor den Wahlen in Deutschland keine Aussagen zur Rückführung der Anleihenkäufe treffen wird.

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    Kursstand: 7.326,05 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Edinburgh (GodmodeTrader.de) – Diejenigen von uns, die die europäische Geldpolitik genauer verfolgen, haben den ganzen Sommer geduldig gewartet, dass Mario Draghi einige Hinweise darauf gibt, wie sich die Politik in der Eurozone entwickeln wird. Zum Leid der Beobachter hat sich Mario Draghi mit Äusserungen zurückgehalten – trotz positiver Wirtschaftsdaten, die in den letzten zwei Monaten veröffentlicht wurden, wie Sandra Holdsworth, Co-Managerin des Kames Absolute Return Bond Global Fund, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Nun stehe zu hoffen, dass das Warten mit der morgigen Sitzung der EZB ein Ende habe. Am Donnerstag werde Draghi die Ergebnisse vorstellen, eine Erklärung abgeben und Fragen beantworten. Er werde auch die jüngsten Prognosen der EZB für das Wirtschaftswachstum und die Inflation in der Eurozone bekannt geben. Erwartungen seien da, dass Mario Dragi erste Absichten signalisieren werde, das Programm zum Ankauf von Vermögenswerten im kommenden Jahr zurückzufahren, heißt es weiter. „Wir gehen davon aus, dass Entscheidungen über das Tempo der Änderungen und weitere Details erst im Verlaufe des Jahres kommuniziert werden – wahrscheinlich deshalb weil dies im Vorfeld der Wahlen in Deutschland zu Kontroversen führen könnte“, so Holdsworth.

Es sei kein Geheimnis, dass der Mangel an deutschen Bundesanleihen, welche der EZB für Käufe zur Verfügung stünden, ein Problem darstelle. Eine blosse Verringerung der Käufe dürfte dies nicht lösen, heißt es weiter. „Um mit den Asset-Käufen auch 2018 fortzuführen – evtl. auf einem tieferen Niveau – muss das Public Sector Purchase Programm von den Verteilschlüsseln mehr als je zuvor abweichen. Dies bedeutet, dass zu Lasten von Bundesanleihen mehr französische und italienische Anleihen gekauft werden müssen. Dadurch dürfte das Quantitative Easing-Programm, das in Deutschland aufgrund der Risiken sowieso niemals sehr populär war, nochmals an Popularität verlieren", so Holdsworth.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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