EZB beschließt Notfall-Kaufprogramm
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Nachdem der Markt enttäuscht auf die Beschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB) bei der regulären Ratssitzung in der vergangenen Woche reagiert hatte, hat die EZB in einer Telefonkonferenz am späten Mittwochabend weitere Maßnahmen beschlossen.
Im Rahmen eines neuen Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) sollen Anleihen im Volumen von 750 Milliarden Euro gekauft werden. Das Programm soll bis Ende 2020 laufen. Das Programm solle beendet werden, wenn die Coronavirus-Krise vorbei sei, aber keinesfalls vor dem Jahresende, heißt es. Im Rahmen des Programms können sämtliche Wertpapiere gekauft werden, die auch bereits im Rahmen des existierenden Anleihekaufprogramms gekauft werden, also Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Asset-backed securities sowie Pfandbriefe. Der Kapitalschlüssel der EZB soll für die Aufteilung der Anleihenkäufe weiter die Richtschnur sein, gleichzeitig sollen die Käufe flexibel gehandhabt werden, so dass vorübergehend auch verstärkt Anleihen eines bestimmten Landes oder einer bestimmten Kategorie gekauft werden könnten.
Die Kriterien bei den Käufen von Unternehmensanleihen werden so weit gelockert, dass künftig auch sämtliche Geldmarktpapiere ausreichender Qualität erworben werden können.
Zugleich werden die Kollateralbedigungen, die Banken erfüllen müssen, wenn sie Wertpapiere und Forderungen als Sicherheiten bei der EZB hinterlegen, gelockert. So können künftig auch Forderungen im Zusammenhang mit der Finanzierung des Unternehmenssektors, also Unternehmenskredite, als Sicherheiten bei der EZB hinterlegt werden. "Dadurch wird sichergestellt, dass die Gegenparteien die Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems weiterhin in vollem Umfang nutzen können", erläuterte die EZB.
Die EZB betonte zugleich, dass sie bereit sei, ihr Programm noch auszuweiten, falls das notwendig sein sollte. "Der EZB-Rat wird im Rahmen seines Mandats alles Notwendige tun", heißt es im Statement der EZB. "Der EZB-Rat ist voll und ganz bereit, die Größe seiner Programme zum Ankauf von Vermögenswerten zu erhöhen und ihre Zusammensetzung so weit wie nötig und so lange wie nötig anzupassen. Es werden alle Optionen und Eventualitäten untersucht, um die Wirtschaft durch diesen Schock zu unterstützen", heißt es.
In den USA hat die Fed unterdessen mit der Money Market Mutual Fund Liquidity Facility (MMLF) in der Nacht ein weiteres Programm beschlossen, um Liquidität in den Markt zu pumpen. Durch das MMLF-Programm soll verhindert werden, dass Banken in Schwierigkeiten geraten, wenn Anleger zu viele Gelder aus Geldmarktfonds abziehen. So können Banken die Sicherheiten aus Geldmarktfonds bei der Fed hinterlegen und erhalten im Gegenzug Kredite für diese Papiere.
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