Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 20.10.2014

Experten erwarten weitere turbulente Handelswoche

Nach den heftigen Schwankungen der vergangenen Börsenwoche sieht es heute nach einem ruhigeren Handel aus. Von Konjunkturseite sind keine Störfeuer zu erwarten. Für die gesamte Woche erwarten Analysten aber weitere Schwankungen und raten von risikoreichen Investments grundsätzlich ab.

Erwähnte Instrumente

DAX - Volatilität hält an

Analysten rechnen auch in dieser Handelswoche mit Kursturbulenzen und raten von größeren Risiken ab. In der vergangenen Woche Vorwoche war der deutsche Leitindex zunächst um weitere 5 Prozent auf den tiefsten Stand seit September 2013 eingebrochen, bevor er sich jedoch letztlich ins Plus rettete.

Für den heutigen Wochenauftakt rechnen Banker und Broker zunächst mit einer weiteren Erholung. L&S taxiert den Dax vorbörslich stabil bei 8.849 Punkten.

Das Wechselpaar EUR/USD zeigt sich zum Start in die neue Woche kaum verändert bei 1,2748 US-Dollar. Die europäischen Konjunkturdaten dürften heute keine nennenswerte Rolle spielen. Auch aus den USA stehen am Nachmittag keine Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an, an denen sich die Anleger orientieren könnten.

Der Ölpreis legt zum Start in die neue Woche leicht zu. Das Fass Brent-Öl kostet zur Stunde 86,21 US-Dollar (+0,15 %). Am Ölmarkt verdichten sich die Hinweise, dass sich die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) möglicherweise doch gegen einen weiteren Preisverfall stemmen könnte.

Gabriel spricht sich gegen neues Konjunkturprogramm aus

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat sich gegen ein neues Konjunkturprogramm ausgesprochen. Deutschland befinde sich nicht im Abschwung, sagte er der „Bild“-Zeitung. In diesem Jahr wachse die Wirtschaft um 1,2, im nächsten um 1,3 Prozent. Das sei zwar weniger, als die Wirtschaftsinstitute zu Beginn des Jahres gedacht haben: „Aber es geht bergauf, nicht bergab“, so der Minister.

Paukenschlag: Adidas trennt sich offenbar von Reebok

Einem Medienbericht zufolge will eine Investorengruppe die Adidas-Tochter Reebook übernehmen. Die Offerte stehe unmittelbar bevor, berichtet das „Wall Street Journal“. Für die Fitnesstochter seien die Investoren bereit, rund 1,7 Milliarden Euro zu zahlen, schreibt die Zeitung. Adidas wollte den Bericht nicht kommentieren. Adidas kaufte Reebok im Jahr 2006 für etwa 3 Milliarden Dollar. Die Neuausrichtung der Marke kostete den Konzern viel Geld und Zeit.

SAP kappt Gewinnprognose

Der Softwarekonzern SAP hat im dritten Quartal im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum 5 % mehr umgesetzt (4,26 Mrd. Euro). Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 881 Millionen Euro - 16 % mehr als vor einem Jahr. Weil Kunden zunehmend die Software aus der Cloud bezögen und damit zu Beginn niedrigere Abo-Zahlungen leisteten, senkte der Vorstand das Ziel für 2014 für das um Währungs- und Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis um 200 Millionen Euro auf die Spanne von 5,6 bis 5,8 Milliarden Euro.

Metro legt glänzendes viertes Quartal hin

Durch ein erfolgreiches viertes Quartal erreichte Metro im Gesamtjahr einen Umsatz von 63 Milliarden Euro. Dies waren vier Prozent weniger als im Vorjahr. Bereinigt um Verkäufe und Wechselkurse ist der Umsatz um 1,3 Prozent gestiegen. Flächenbereinigt bewegten sich die Erlöse leicht über Vorjahresniveau. Der Konzern bestätigte seine Prognose für das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) und erwartet weiterhin einen leichten Zuwachs auf 1,75 Milliarden Euro.

Kreise: IBM trennt sich von seiner defizitären Chipsparte.

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hat sich IBM mit dem Chiphersteller Globalfoundries auf eine Übernahme seiner defizititären Chipsparte geeinigt. Unter dem Strich soll der US-Computerkonzern bei dem Deal aber 1,5 Milliarden Dollar draufzahlen.

Neue Streiks bei der Lufthansa

Die Piloten der Lufthansa wollen am Dienstag auch die Langstreckenflüge bestreiken. Der Ausstand soll von 06.00 Uhr bis 23.59 Uhr dauern. Von Montag 13 Uhr bis Dienstag 23.59 Uhr werden bereits die Kurz- und Mittelstreckenflüge bestreikt.

MorphSys erreicht Meilenstein

MorphSys hat einen klinischen Meilenstein in der Zusammenarbeit mit Novartis erklommen. Der Beginn einer klinischen Phase 1-Studie mit einem HuCAL-Antikörper im Bereich diabetische Augenerkrankungen löst auch eine Meilensteinzahlung aus.

Philips bleibt unter den Erwartungen

Philips verfehlt im dritten Quartal mit einem operativen Gewinn (EBITA vor Sondereffekten) von 536 Millionen Euro (VJ: 636 Mio. Euro) die Markterwartungen. Der Umsatz verringert sich leicht von 5,96 auf 5,55 Milliarden Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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