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12:04 Uhr, 28.05.2013

Experte: Banken-Margen im Firmenkundengeschäft werden sinken

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Einer Expertenmeinung zufolge haben Kreditinstitute Firmenkundenbereich die besten Zeiten hinter sich. Wesentlicher Treiber für die guten Ergebnisse in den vergangenen Jahren sei die deutlich gesunkene Risikovorsorge gewesen, meint Walter Sinn, Partner und Leiter Banking bei der Unternehmensberatung Bain & Company im „Handelsblatt“. In den kommenden Monaten werde diese Unterstützung aber wegfallen, die Aufwendungen für mögliche Forderungsausfälle würden steigen, prognostiziert Sinn.

Die Kreditrisikovorsorge habe 2012 trotz der Euro-Krise nur bei einem Fünftel des Rekordwerts aus 2009 gelegen. Doch jetzt sei der Spielraum nach unten aufgebraucht, gleichzeitig steige die Zahl der Banken, die mit den Unternehmern ins Geschäft kommen wollten. „Immer mehr Banken erklären das Firmenkundengeschäft zur strategischen Toppriorität. Der Kampf um den Mittelstand ist in vollem Gange, das drückt zusätzlich auf die Gewinnspannen“, resümiert Sinn. Ihm zufolge ist jetzt ein Gegensteuern mit vernünftigen Preisen im Kreditgeschäft und Cross-Selling entscheidend.

Verschärft werde der Konkurrenzdruck auch durch die Mittelstandsoffensive des größten deutschen Geldhauses, heißt es in dem Bericht weiter. Jürgen Fitschen, Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, habe jüngst ausgeführt, die Mittelstandskompetenz verbessern und den Unternehmern mehr „globale Produktexpertise“ bieten zu wollen. „Die Deutsche Bank macht Ernst und mobilisiert für das Firmenkundengeschäft, jetzt wird es eng im Markt“, sagte ein Beobachter der Zeitung.

2013 werde das Jahr der Trendwende am Kreditmarkt mit wieder fallenden Margen sein, ergänzte Peter Barkow, Inhaber von Barkow Consulting. Mittlerweile beobachte man in fast allen Kreditkategorien wieder fallende Margen, sagte Barkow der Zeitung. Am stärksten ausgeprägt sei der Druck bei großen Unternehmenskrediten, da hier die Konkurrenz traditionell am größten sei. Ende März war die Nettomarge bei Krediten an Großunternehmen nach Berechnungen von Barkow bereits auf 1,48 Prozent abgerutscht, Ende November 2012 waren es noch 1,74 Prozent, berichtet das Blatt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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