Experte: Aktuelle Schwächephase dürfte 2011 überwunden werden
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Experten des Investmenthauses J.P. Morgan Asset Management zeigen sich davon überzeugt, dass die aktuelle konjunkturelle Schwächephase ein Ende findet.
Nach Ansicht von David Shairp, globaler Stratege bei J.P. Morgan Asset Management, liegt das reale BIP-Wachstum für 2011 gemäß Bloomberg-Konsens bei 2,6 Prozent - nach 2,8 Prozent in diesem Jahr. Dies ist seiner Meinung nach eher ein historischer Maßstab, denn einige Volkswirte erwarten ein Wachstum von bis zu vier Prozent - ein Wert, bei dem die Arbeitslosenquote sinken würde. Außerdem gibt es Hinweise auf eine Lockerung der geldpolitischen Bedingungen in den USA und in China, zusätzlich zu den nach wie vor expansiven Bedingungen in der Eurozone. "Unser firmeneigener Indikator für die USA zeigt wieder expansive Bedingungen an: In der Vergangenheit folgte kurz darauf ein Anstieg der offiziellen Frühindikatoren. So haben die Kennzahlen unseres Währungsteams für die USA bereits im September 2010 die Trendwende eingeläutet", erläutert Shairp.
Aktien werden sich laut dem Experten 2011 voraussichtlich besser entwickeln als Staats- und Unternehmens-Anleihen: So herrsche derzeit ein leicht deflationäres Umfeld bei dem das Wachstum nachlässt, während die Inflation sinkt. So sei die Kerninflation in den USA jüngst auf ihren niedrigsten jemals verzeichneten Stand gesunken, parallel dazu habe die Produktion abgenommen. Somit stünden die Zeichen nach der Reflation jetzt auf Deflation beziehungsweise Disinflation. Beide Szenarien seien in der Regel günstig für Aktien, sofern es nicht zu einer sehr schweren Deflation komme, in der die Anlageklasse unter Druck geraten könnte. Ein langsames, aber stetiges Wachstum zusammen mit einer niedrigen Inflation ist günstig für Aktien", betont Shairp.
Die Schwellenmärkte gelten als Hauptnutznießer der quantitativen Lockerung in den USA. Es wird voraussichtlich viel Kapital in diese Märkte fließen, deren Währungen als unterbewertet gelten. Den Optimisten zufolge werden die Schwellenmärkte die gleiche Entwicklung nehmen wie die asiatischen Märkte Anfang der 1990er-Jahre. Dies würde eine massive Neubewertung und möglicherweise eine Bewertungsblase zur Folge haben. Das wirft die Frage auf, ob die Emerging Markets nicht mit einem Aufschlag notieren sollten. Aus historischer Sicht sind die Bewertungen attraktiv - sowohl auf Basis der historischen Kurs-Gewinn-Verhältnisse als auch auf Basis eines zusammengesetzten Bewertungsindex. Gegenüber den Industrieländern erscheinen die Bewertungen der Schwellenmärkte dagegen überzogen. "Allerdings bereitet uns eine scheinbar extreme relative Bewertung keine allzu großen Sorgen. Die Schwellenmärkte sollten auch künftig stärker wachsen als die Industrienationen, auch wenn 2011 eine erhöhte Inflation und gezielte geldpolitische Straffungen zu erwarten sind. Die Eigenkapitalrendite in den Schwellenmärkten ist höher als in der westlichen Welt. Zudem sind die makroökonomischen Fundamentaldaten aufgrund der günstigeren Wachstumsaussichten und der gesunden Bankensysteme besser", erklärt Shairp. Sollte sich 2011 in den Schwellenmärkten eine Blase bilden, ist nach Ansicht des globalen Strategen von J.P. Morgan Asset Management noch genügend Zeit, um rechtzeitig strategisch richtig zu handeln.
Eine stabilere Wirtschaftsentwicklung dürfte zudem den US-Dollar begünstigen, der laut Shairp in der ersten Jahreshälfte 2011 seine Talsohle erreichen könnte. Bessere Konjunkturdaten aus den USA und ein Aufwärtstrend der Frühindikatoren könnten der US-Währung auf die Sprünge helfen. Und die Verlängerung der Steuersenkungen in den USA sollte 2011 ein Prozent zum Wachstum beisteuern, was den Dollar weiter stützen würde.
Aufgrund seiner Prognosen ist das Fazit von David Shairp für die Mischportfolien von J.P. Morgan Asset Management: "Wir gewichten Aktien im Vergleich zu Anleihen weiterhin über und bevorzugen in unseren Mischportfolios Großbritannien, die USA, Japan, Hongkong und die Schwellenmärkte."
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