Eurozone: Stimmung in der Wirtschaft am Boden
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London (BoerseGo.de) - Die Wirtschaftsleistung der Eurozone hat sich im Mai weiter verlangsamt. Dies signalisiert der aktuelle Markit Flash Eurozone Composite Index. Der Gesamtindex sei nach vorläufigen Daten von 57,8 Punkten im Vormonat April auf 55,4 Punkte gesunken, teilte das Forschungsunternehmen Markit am Montag mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf lediglich 57,4 Punkte gerechnet.
Der Index für das Verarbeitende Gewerbe sinkt im Mai (vorläufig) auf 54,8 Punkte. Erwartet wurde hier ein Rückgang auf 57,5 Punkte von 58,0 Punkten im Vormonat. Die Stimmung im Dienstleistungssektor sinkt im Mai (vorläufig) auf 55,4 Punkte. Erwartet wurde ein Rückgang auf 56,5 Punkte nach 56,7 Punkten im Vormonat.
“Trotz der anhaltend robusten Expansion signalisiert unsere Vorabschätzung, dass die Eurozone-Konjunktur im Mai so stark an Dynamik eingebüßt haben dürfte wie seit den Monaten direkt nach der Pleite der Bank Lehman Brothers Ende 2008 nicht mehr, kommentiert Chris Williamson, Chef-Ökonom bei Markit die neuesten Daten. "In welchem Ausmaß dies auf das späte Osterfest oder auf die Lieferunterbrechungen im Nachgang des Erdbebens in Japan zurückzuführen ist, bleibt noch unklar". Alles in allem bliebe der Aufschwung nach wie vor weitgehend auf Deutschland und Frankreich beschränkt, während die übrigen Länder mit annähernder Stagnation und weiteren Beschäftigungsverlusten zu kämpfen haben.
Die Sektoren Industrie und Dienstleistung verbuchten im Mai einen niedrigeren Zuwachs an Neu- und Folgeaufträgen als im April, weshalb der entsprechende Gesamt-Auftragsindex auf den tiefsten Wert seit letztem November sank, so Markit weiter. Der Industriesektor vermeldete das niedrigste Plus seit acht Monaten, die Exportnachfrage fiel hier schwächer aus als in den zurückliegenden sechs Monaten. Beide Teilindizes gaben binnen Monatsfrist so stark nach wie nie seit November 2008.
Gute Nachrichten kamen hingegen von der Preisfront, wo der Preisrutsch bei Rohöl und anderen Rohstoffen für verlangsamte Steigerungsraten sowohl bei den Einkaufs- als auch bei den Verkaufspreisen sorgte.
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