Nachricht
10:29 Uhr, 23.05.2011

Eurozone: Stimmung in der Wirtschaft am Boden

London (BoerseGo.de) - Die Wirtschaftsleistung der Eurozone hat sich im Mai weiter verlangsamt. Dies signalisiert der aktuelle Markit Flash Eurozone Composite Index. Der Gesamtindex sei nach vorläufigen Daten von 57,8 Punkten im Vormonat April auf 55,4 Punkte gesunken, teilte das Forschungsunternehmen Markit am Montag mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf lediglich 57,4 Punkte gerechnet.

Der Index für das Verarbeitende Gewerbe sinkt im Mai (vorläufig) auf 54,8 Punkte. Erwartet wurde hier ein Rückgang auf 57,5 Punkte von 58,0 Punkten im Vormonat. Die Stimmung im Dienstleistungssektor sinkt im Mai (vorläufig) auf 55,4 Punkte. Erwartet wurde ein Rückgang auf 56,5 Punkte nach 56,7 Punkten im Vormonat.

“Trotz der anhaltend robusten Expansion signalisiert unsere Vorabschätzung, dass die Eurozone-Konjunktur im Mai so stark an Dynamik eingebüßt haben dürfte wie seit den Monaten direkt nach der Pleite der Bank Lehman Brothers Ende 2008 nicht mehr, kommentiert Chris Williamson, Chef-Ökonom bei Markit die neuesten Daten. "In welchem Ausmaß dies auf das späte Osterfest oder auf die Lieferunterbrechungen im Nachgang des Erdbebens in Japan zurückzuführen ist, bleibt noch unklar". Alles in allem bliebe der Aufschwung nach wie vor weitgehend auf Deutschland und Frankreich beschränkt, während die übrigen Länder mit annähernder Stagnation und weiteren Beschäftigungsverlusten zu kämpfen haben.

Die Sektoren Industrie und Dienstleistung verbuchten im Mai einen niedrigeren Zuwachs an Neu- und Folgeaufträgen als im April, weshalb der entsprechende Gesamt-Auftragsindex auf den tiefsten Wert seit letztem November sank, so Markit weiter. Der Industriesektor vermeldete das niedrigste Plus seit acht Monaten, die Exportnachfrage fiel hier schwächer aus als in den zurückliegenden sechs Monaten. Beide Teilindizes gaben binnen Monatsfrist so stark nach wie nie seit November 2008.

Gute Nachrichten kamen hingegen von der Preisfront, wo der Preisrutsch bei Rohöl und anderen Rohstoffen für verlangsamte Steigerungsraten sowohl bei den Einkaufs- als auch bei den Verkaufspreisen sorgte.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten